Was Sie benötigen
- Oxalsäuredihydrat-Lösung 3,5% oder
- Oxuvar
- oder ein anderes Mittel (beim Veterinärmediziner oder in der Apotheke erfragen)
- 60-Milliliter-Spritze oder Träufelflasche
- Schutzhandschuhe und Schutzbrille
- bereitgestelltes Wasser für den Notfall
Ameisen- und Oxalsäure sind die wichtigsten Mittel, mit denen der Imker gegen die Varroa-Milbe (Varroa destructor) vorgehen kann. Obwohl beides Säuren sind, werden sie verschieden an den Bienen angewendet.
Gegen die Varroa bei Bienen vorgehen
- Die Varroa-Milbe ist ein Spinnentier, welches als Schmarotzer auf der Honigbiene lebt. Es ernährt sich vom Blut der Immen, schwächt diese dadurch, überträgt aber gleichzeitig auch verschiedene Viren, die wiederum den Bienen schaden. Wenn Sie als Imker nicht konsequent gegen die Milben vorgehen, besteht die Gefahr, dass Ihre Völker sterben.
- Am besten ist es, wenn Sie mehrere Methoden miteinander kombinieren. Im Frühjahr hat es sich bewährt, in die Völker einen oder zwei Rähmchen ohne Mittelwand einzuhängen, in die die Bienen Waben für die Drohnenaufzucht bauen. Da sich die Milbe bevorzugt in der Drohnenbrut entwickelt, können Sie diese Waben aus dem Stock entnehmen. Somit entfernen Sie automatisch einen Teil der Milbenpopulation.
- Als zweites ist es im Spätsommer notwendig, die Völker mit Ameisensäure zu behandeln. Das ist jedoch erst möglich, wenn Sie die letzte Honigernte eingebracht haben. Das heißt, erst nach dem letzten Schleudern dürfen Sie Ameisensäure in die Bienenvölker einbringen. Dabei sind, wie hier im Artikel beschrieben, mehrere Faktoren zu beachten.
- Die dritte Maßnahme ist die Behandlung mit Oxalsäure. Sie erfolgt erst im Winter, wenn die Völker brutfrei sind.
Oxalsäure - Anwendung im Winter
- Oxalsäure ist eine organische Säure. Das Tierarzneimittel wirkt als Kontaktgift. Es wirkt also nicht in die verdeckelten Brutzellen hinein und wird daher nur in brutfreien Völkern verwendet. Wenn im November die ersten Fröste auftreten, legt die Königin keine Eier mehr. Etwas drei Wochen danach, meistens also im Dezember, können Sie davon ausgehen, dass die Völker keine Brut mehr pflegen. Dann ist der richtige Zeitpunkt für eine Oxalsäurebehandlung.
- Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Anwendung: Das Verdampfen, Besprühen und Träufeln. Das Einträufeln der Säure in die Wabengassen ist die häufigste Methode. Außentemperaturen von drei bis fünf Grad werden empfohlen, es kann aber auch etwas kälter sein.
- Für die Träufelmethode können Sie bereits fertige Produkte verwenden. Erkundigen Sie sich in einer Apotheke oder beim Veterinärmediziner. Die Lösung wird mit einer Spritze aufgezogen und in die Wabengassen direkt auf die Bienen getropft.
- In ein kleines Volk, das auf einer Zarge sitzt, geben Sie direkt in die Wintertraube der Immen 30 Milliliter. Bei einem großen Volk auf zwei Zargen benötigen Sie bis zu 60 Milliliter. Als Faustregel gilt, pro Wabengasse vier bis fünf Milliliter Oxalsäurelösung zu verwenden. Wenn Sie mehr aufträufeln, schaden Sie den Bienen. Gehen Sie also mit Vorsicht und Ruhe an die Arbeit.
- Vorsicht ist auch persönlich im Umgang mit der Säure geboten. Sie ist giftig und schadet auf der Haut, in den Augen und vor allem eingeatmet in der Lunge. Tragen Sie also eine Schutzbrille und Gummihandschuhe. Stellen Sie Wasser bereit, sodass Sie sofort nachspülen können, falls die Säure auf die Haut gelangt.
- Die Behandlung Ihrer Bienen mit Oxalsäure erfolgt nur einmal. Der Spruch "Doppelt hält besser!" trifft hier also nicht zu. Mit einer in die Beute eingelegten Windel können Sie den Milbenfall kontrollieren. Da ein kurzer Artikel nicht auf alles eingehen kann, was für die Bekämpfung der Varroa-Milbe wichtig ist, sei hier das Buch "Varroose erkennen und erfolgreich bekämpfen" von Dr. Friedrich Pohl empfohlen.
Weiterlesen:
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?
Der Inhalt der Seiten von www.helpster.de wurde mit größter Sorgfalt, nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann gleichwohl keine Gewähr übernommen werden. Aus diesem Grund ist jegliche Haftung für eventuelle Schäden im Zusammenhang mit der Nutzung des Informationsangebots ausgeschlossen. Informationen und Artikel dürfen auf keinen Fall als Ersatz für professionelle Beratung und/oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte angesehen werden. Der Inhalt von www.helpster.de kann und darf nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.