Grüner Himmel - ein Warnzeichen für Gewitter?
- "Wenn sich der Himmel grün färbt, ist es Zeit, in den Keller zu gehen." - Dieser Spruch ist in Deutschland eher unbekannt, aber beispielsweise im Süden der USA gang und gäbe. Dort nämlich zeigt ein grünlich gefärbter Himmel einen heraufziehenden Tornado oder ein anderes Unwetter an, noch bevor der Himmel vollständig dunkel wird.
- Aber auch in gemäßigteren Gebieten, wie in Mitteleuropa, kann ein grüner Himmel durchaus Gewitter oder andere Unwetter anzeigen.
- Dieses Phänomen mag unheimlich erscheinen, es gibt jedoch eine physikalische Erklärung dafür, bei der die Farbanteile der Sonnenstrahlen im Zusammenspiel mit den Wolken relevant sind.
Die Physik hinter dem "Grün" - ein Unwetter naht
Tatsächlich stecken physikalische Gründe hinter dem Phänomen des grünen Himmels:
- Das Phänomen tritt meist auf, wenn die Sonne bereits schon recht tief steht und auf das Licht auf seinem Weg zu Ihnen eine Wolkenfront passieren muss. Tatsächlich treten gewittrige Stimmungen mit starken Regengüssen ja bevorzugt nachmittags bzw. abends auf.
- Zunächst hat das Sonnenlicht bei tief stehender Sonne einen weiten Weg durch die Atmosphäre zurückzulegen. Dabei werden die Sonnenstrahlen an den Luftmolekülen in alle Richtungen gestreut: Die Sonne wird rötlicher (Sonnenuntergang), der Himmel wird blau. Aber: Dem Sonnenlicht fehlt der blaue Farbanteil.
- Wenn nun das Licht der Sonne zusätzlich eine Wolkenfront mit ihren Wassertropfen durchquert, so geschieht dies wiederum nicht für alle verbliebenen Farbanteile gleichermaßen. Wasser hat nämlich die Eigenschaft, die Rotanteile zu absorbieren. Dies ist übrigens auch mit ein Grund, warum tiefe Gewässer blau erscheinen und Taucher in großen Tiefen nur noch "blau" sehen.
- Wenn nun Teile der Wolke eine ausreichende Dicke haben, was bei einem heftigen Sturm oder Gewitter ja oft der Fall ist, dann fehlt dem Sonnenlicht nicht nur der Blauanteil, sondern zusätzlich auch noch die rote Farbkomponente. Der Himmel erscheint grün bzw. grün-gelb, den einzigen noch verbliebenen Farben im Spektrum des Sonnenlichtes.
- Übrigens: Auch Sandstürme sorgen zuweilen für einen grünlichen Himmel, da die kleinen Staub- bzw. Sandteilchen ebenfalls für eine Lichtstreuung bzw. -absorption sorgen. Aber auch dies weist auf ein Unwetter hin, wenn auch nicht in den hiesigen Breiten.
- Nach dem Sonnenuntergang färbt sich der Himmel manchmal über der untergegangenen Sonne grünlich - ein Phänomen, das ebenfalls mit fehlenden anderen Farben erklärt werden kann.
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