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Bauzeichnungen selber machen - so geht's

Inhaltsverzeichnis

Bauzeichnungen selber zu machen, ist gar nicht so schwer.
Bauzeichnungen selber zu machen, ist gar nicht so schwer.
DIN-Normen, Baugesetze, Genehmigungsverfahren, dazu Bauphysik, Statik, Fachkunde. Wer einen Neubau plant, kann dem Architekten zuarbeiten, diesen aber nur in den seltensten Fällen ersetzen. Beim Umbau oder Ausbau kann man aber vom Entwurf bis zur Ausführung seine Bauzeichnungen gut selber machen. Und ein paar grundsätzliche Kenntnisse garantieren, dass auch Architekten und Bauingenieure die Pläne lesen können, wenn für eine Genehmigung, z. B. für Erker oder Anbauten, Einreichpläne erforderlich werden.

Was Sie benötigen

  • Transparentpapier
  • Bleistift
  • Radiergummi
  • Tuschestifte in 3 Stärken
  • Rasierklinge
  • Lineal
  • Geodreieck
  • evtl. Reißschiene
  • evtl. Maßstab
  • Zollstock
  • Taschenrechner
  • Transparentpapier
  • Kreppklebeband
  • Blaupausen/Kopien
  • Ruhe

Bauzeichnungen nach DIN-Normen

  • Brauchen Sie eine Genehmigung für Ihr Bauvorhaben, empfiehlt es sich, sich zuerst mit den DIN-Normen zu beschäftigen, um sich mit der Art von technischen Zeichnungen vertraut zu machen.
  • Neben den DIN-Normen Bau, die sich auf die Materialien beziehen, wird auch die Art der Darstellungen der Bauzeichnungen geregelt:
    Die DIN 1356 1-10 Bauzeichnung Grundregeln regeln z. B. die Darstellung von Linien und Schattierungen in Bauzeichnungen.
    Die DIN ISO 3766 und 4066 die Bewehrungszeichnungen (bei einem Neubau).
    Die DIN ISO 5455 regelt die Maßstäbe von technischen Zeichnungen.
    DIN ISO 128 und 5456 regeln Grundlagen der Darstellung von technischen Zeichnungen, z. B. Schnitte, Schnittansichten.
  • So wird in der Entwurfsphase der Plan eines Hauses im Maßstab 1:100 gezeichnet, nach der Ausführung der korrigierte Ausführungsplan 1:50, 1:20 oder Details 1:1.
  • Mit vorgefertigten Maßstäben (besondere Lineale) lassen sich die richtigen Umrechnungen direkt ablesen. Sie können Sie aber auch einfach selbst umrechnen. Im Zweifelsfall lieber den Taschenrechner benutzen, genau rechnen und maßstabgetreu zeichnen. Ist die Bauzeichnung z. B. im Maßstab 1:50, wird das gemessene Maß einfach durch 50 geteilt.
  • Grundrisse der einzelnen Stockwerke werden bei Bauzeichnungen in 1 m Höhe geschnitten, Ansichten als frontale Draufsichten gezeichnet. Sind Sie ein Fachmann in der Praxis, werden Sie an der Zeichnung nicht scheitern.
  • Lassen Sie sich Ihre Baupläne von einem Architekten überprüfen und abzeichnen. Er verantwortet, dass der örtliche Baugrund berücksichtigt wird, Planung und Berechnung nach nachweislich anerkannten Regeln der Technik erfolgt sind und städtebauliche Regeln beachtet wurden.

Der selber gemachte Bauriss

Wollen Sie an einem fertigen Haus keine baulichen Veränderungen vornehmen, folgt auf die Entwurfsphase direkt die Ausführungsphase, die Genehmigungsphase entfällt dann.

  • Sie brauchen dann Ihre Bauzeichnungen nicht so akkurat ausarbeiten, richtig sollten sie aber sein und korrigiert, bevor Sie die Unterlagen für spätere Vorhaben abheften.
  • Nehmen Sie sich ein Rechenpapier, zeichnen Sie grob Grundriss und/oder Ansicht Ihres Bauvorhabens auf. Fenster z. B. werden im Grundriss als parallele Striche, Mauerwerk genauso nur mit Schraffur gezeichnet.
  • Nun wandern Sie mit dem Zollstock durch die Wohnung/Haus und nehmen alle relevanten Daten auf. Schreiben Sie außen an Ihre Bauzeichnungen die Gesamtlängen, die kürzeren Maße werden untergeordnet. Notfalls werden Maße auch in die Zeichnung geschrieben.
  • Höhenmaße werden in die Ansichten geschrieben. Von einem Raum gibt es vier Ansichten, von jeder Wand eine.  Bei einer Dachschräge machen Sie eine Schnittansicht in der größten Höhe.

Die selber gemachten Bauzeichnungen als Einreichplan fürs Genehmigungsverfahren

Brauchen Sie einen Einreichplan für die Genehmigung vom Bauamt, zeichnen Sie nun selbst eine maßstabgetreue Bauzeichnung auf Transparentpapier, indem Sie die genommenen Maße entsprechend dem Maßstab umrechnen.

  1. Kleben Sie das Transparentpapier mit Kreppband auf den Tisch, arbeiten Sie mit Lineal, Geodreieck und, wenn vorhanden, auch mit Reißschiene und Maßstab genau.
  2. Zeichnen Sie mit Bleistift. Kopieren Sie Ihre Bauzeichnungen und zeichnen Sie Ihre Bauvorhaben ein.
  3. Mit Kopien können Sie in der Entwurfsphase Ihre Ideen dank der Genauigkeit Ihrer Baupläne anschaulich umsetzen.
  4. Erst wenn Sie zufrieden sind, zeichnen Sie in die Originalzeichnung die Veränderungen ein, radieren ist erlaubt.
  5. Wenn die Planung so steht, ziehen Sie die Linien mit Tusche nach. Wichtigere Bauteile (Wände) zeichnen Sie mit der dicksten Linie, Details (z. B. Wandaufbau) mit der mittleren und Hilfslinien (Maße) mit der dünnsten Tuschestärke.
  6. Wenn Sie sich verzeichnet haben, können Sie auch hier noch radieren. Lassen Sie die Tusche trocknen und kratzen Sie sie dann vorsichtig mir einer Rasierklinge ab.
  7. Machen Sie genügend Blaupausen, auch für sich selbst, bevor Sie die Baupläne einreichen.

Die korrigierte Bauzeichnung als Ausführplan nach der Fertigstellung

In der Ausführungsphase werden dann trotz bester Planung oft noch Veränderungen vorgenommen.

  • Übertragen Sie diese in Ihre Bauzeichnungen, bevor Sie z. B. die Wände wieder verschließen.
  • Auch wenn Sie z. B. die selbst verlegten elektrischen Leitungen per Foto festhalten, bevor Sie tapezieren, Ihre Bauzeichnungen sind maßstabgetreu und eine erheblich Erleichterung für spätere Bauvorhaben, vorausgesetzt sie stimmen.
  • Wenn Sie möchten, können Sie Ihre Bauzeichnungen auch noch selbst farbig gestalten, Möbel und Pflanzen einzeichnen. 

Vielleicht bekommen Sie noch Spaß an einer Dokumentation mit selber gemachten Bauzeichnungen.

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