Was Sie benötigen
- 1 hohes Glasgefäß
- 1/2 Liter stilles Mineralwasser
- 4 Esslöffel ungeschwefelte Rosinen
- 1 Teelöffel Rohrohrzucker oder Biohonig
Backhefe selbst herstellen ist sehr einfach und eine gesunde Alternative zu der Bäckerhefe aus dem Kühlregal.
Warum Backhefe selbst herstellen?
Die Backhefe, die Sie in den Supermärkten kaufen können, stammt aus einem speziellen Hefestamm. In der Natur kommen die Hefe in vielen verschiedenen Varietäten vor. Die künstliche Hefe der Industrie ist somit so etwas wie Inzucht.
- Jede Züchtung ist auch eine Selektion, bei der einige Eigenschaften verloren gehen. Im Falle des Triebmittels für Hefegebäck ist es die Feuchthaltefähigkeit von Brot und Brötchen, der Geschmack und die Widerstandsfähigkeit gegen spezielle, negative Fette und Kohlenhydrate.
- Als Nährlösung für Bäckerhefe benutzt die Industrie Melasse. Diese Substanz wird speziell für die Zucht des Triebmittels hergestellt. Sie wird aus hoch gereinigtem Rübenzucker, Salzsäure, Wasser, Stickstoff und Schwefelsäure Salzsäure hergestellt. Als Abfall bleibt alkalischer Schlamm zurück. Dieser muss mit Natronlauge neutralisiert werden und wird dann auf einer Sondermülldeponie entsorgt.
- Durch die nicht artgerechte Ernährung sind die Ausscheidungen der Bakterien für den menschlichen Genuss nicht geeignet. Um diese Stoffe zu entfernen, muss die Backhefe mit Mitteln wie zum Beispiel Ammoniak geklärt werden. Dieser Stoff entsteht unter anderem bei Exkrementen, die der Luft ausgesetzt sind.
- Da die Bakterien, die unsere Hefe sind, auch Sauerstoff benötigen, gibt die Industrie mit Chlorgas gereinigte Luft unter die Melasse.
- Alle Abfallstoffe, die bei der industriellen Herstellung von Backhefe anfallen, sind nicht recycelbar und verbleiben als Sondermüll.
So machen Sie das Triebmittel selber
- Spülen Sie das Glasgefäß gründlich und geben Sie es anschließend für 10 Minuten bei höchster Leistung in die Mikrowelle. So erreichen Sie, dass Ihr Hefezuchtgefäß steril ist.
- Geben Sie nun das Mineralwasser, die Rosinen und den Rohrohrzucker oder den Biohonig in das Glasgefäß.
- Verschließen Sie die Öffnung mit einem Stück Küchenpapier und einem Gummiband.
- Lassen Sie das Anzuchtgefäß nun 72 Stunden an einem sonnigen Fensterplatz stehen. Schütteln Sie dann den Inhalt sacht ein wenig durch.
- Nach spätestens fünf Tagen ist aus dem Wasser und den Rosinen Backhefe geworden. Geben Sie nun alles durch ein feines Sieb und fangen Sie die Flüssigkeit auf. Dieser zähflüssige Sirup ist natürliche, wilde Backhefe. Im Kühlschrank hält sich die Hefe, in einer verschlossenen Dose, mindestens neun Wochen.
So verwenden Sie selbst gemachte Hefe
- Je 500 Gramm Mehl benötigen Sie 200 Milliliter der Hefeflüssigkeit.
- Bereiten Sie alle Gebäcke, die Sie sonst mit Bäckerhefe zubereiten, mit diesem Sirup zu. Ziehen Sie von der Flüssigkeitsmenge, die im Rezept steht, die Menge des Hefewassers ab.
- Den Rest Ihrer selbst gezüchteten Hefe können Sie nun verlängern. Geben Sie dazu wieder 1 Teelöffel Zucker oder Honig und neue Rosinen dazu. Füllen Sie dann 300 Milliliter stilles Mineralwasser auf.
- Nach 72 Stunden haben Sie wieder neue, frische Backhefe. Nach der dritten Verlängerung ist Ihr Triebmittel so stark geworden, dass Sie für 500 Gramm Mehl nur noch 100 Milliliter Hefeansatz benötigen.
Gesünder und umweltschonender können Sie Ihr eigenes Hefegebäck nicht herstellen. Viel Vergnügen beim Experimentieren!
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