Wie sieht ein wirkungsvoller Verletzungsschutz aus?
Um die Gefahrenquellen ausmachen zu können, ist es sinnvoll, wenn Sie sich auf Augenhöhe des Kindes begeben. Das bedeutet, dass sie selber auf dem Boden krabbeln und begutachten, wo sich das Kind stoßen könnte, woran könnte man begeistert ziehen (Kabel, Tischdecken) und wo lohnt es sich hinaufzuklettern?
Natürlich ist es nicht sinnvoll die Kinder vor allem bewahren zu wollen, jedoch ist es gut eine spitze Tischkante gegebenenfalls mit einem Prallschutz zu versehen, bei einem runden Stuhlbein ist es nicht nötig.
Kinder müssen ihre eigenen Erfahrungen machen, diese müssen aber für das Kind ersichtlich sein, versteckte Gefahren sollten Sie ausschließen.
Gefahren, die für ein Kleinkind nicht erkennbar sind, können unter anderem in der Küche lauern. Wenn das Kind mit etwa sechs Monaten robbt, geht es meistens sehr schnell, dass es anfangen wird sich irgendwo hochzuziehen. Bedenken Sie, dass das Kind nun mobil ist und tatsächlich ziemlich schnell unterwegs sein kann. Lassen Sie daher das Kind nie allein auf dem Bett oder dem Wickeltisch liegen, auch nicht für ein paar Sekunden. Die Sturzgefahr ist zu hoch, man weiß nicht, wann es dem Kind das erste Mal gelingt sich umzudrehen.
Sicherheitsmaßnahmen in der Küche
Die Küche ist ein Ort, von dem für das Kind viele unkalkulierbare Risiken verborgen sind. Hier kann man sich angewöhnen die Pfannengriffe immer nach hinten zu drehen und auch Töpfe mit kochenden Speisen auf den hinteren Platten zuzubereiten. Auch Kabel von Küchengeräten sollten so gelegt werden, dass sie nicht zum daran ziehen einladen.
Da Kinder neugierig sind, kann man eine untere Schublade mit Tupperdosen und harmlosen Dingen füllen, um von anderen Schubkästen abzulenken. Das funktioniert meist recht gut.
Plastiktüten und Müllbeutel aller Art dürfen nicht zugänglich sein, denn für ein Baby und Kleinkind ist der Unterschied zwischen Mütze und Tüte nicht klar.
Weitere Maßnahmen, die man in der ganzen Wohnung vornehmen sollte
- Türklemmschutz an Türen und Schranktüren anbringen.
- Steckdosen mit Steckdosensicherungen abdecken.
- Herdschutzgitter anbringen und bei Drehknöpfen Abdeckungen darauf stecken.
- Spitze Möbelkanten mit einem Kantenschutz versehen.
- Schubladen mit einer Kindersicherung absperren.
- Treppenschutzgitter (oben und unten) können lebensrettend sein!
- Putzmittel, Waschmittel, Spülmaschinentabs und Medikamente dürfen nicht in zugänglicher Höhe sein.
- Die Fenster mit einer Verriegelung versehen, dass das Kleinkind diese selbst öffnen kann.
Möglichkeiten um das Baby zu fördern
Wann Babys beginnen zu robben, rutschen oder rollen, ist recht unterschiedlich, denn es kommt auf die Nackenmuskulatur an. Meistens ist es jedoch im Alter von etwa sechs Monaten so weit.
Das Robben ist oft der Anfang fürs Krabbeln und Hochziehen und aufrecht stehen. Dieser motorische Zwischenschritt stärkt die Muskeln, fördert die Koordination von Arme und Beinen und ist wichtig für die weitere Entwicklung hin zu eigenständigen Mobilität.
Frühgeborene sind oft erst mit neun bis zehn Monaten bereit für diese Entwicklungsstufe, das liegt daran, dass sie erst die nötige Muskulatur aufbauen müssen.
Als Eltern kann man die Fähigkeiten des Babys mit Spielen und Übungen fördern. Sollte Ihnen auffallen, dass das Baby Schwierigkeiten hat, sollte man den Kinderarzt darauf ansprechen.
Damit das Baby von der Rückenlage in die Bauchlage kommt und dann mit dem Robben und Krabbeln beginnen kann, braucht es genügend Kraft, um den noch überdimensionalen Kopf zu heben. Hier ist es wichtig, dass Sie eine sichere Spielumgebung schaffen, die Anreize bietet. Hier eignen sich ein Spielbogen und eine Krabbeldecke mit Raschelelementen, verschiedenen Texturen, Lichteffekten und Dingen zum Drücken.
Wenn eine Aktion gut geglückt ist, sollte man das Baby ermuntern und loben. Gemeinsames Spiel ist hier sehr wichtig, denn es fördert nicht nur die motorischen Fähigkeiten, sondern auch die Mimik und das soziale Miteinander.
Es ist auch sinnvoll, das eigene Kind mit anderen Babys, etwa aus der Krabbelgruppe, spielen zu lassen, denn Kinder beobachten viel und ahmen nach. Neugierde ist der Schlüssel zum Erfolg. Wenn das Baby etwas haben möchte, was interessant aussieht, wird es versuchen sich zu drehen und dort hinzugelangen.
So schön das Fördern auch sein mag, man sollte es nicht übertreiben, jedes Kind hat sein eigenes Tempo und seine eigene Entwicklungsgeschwindigkeit. Bitte keinen Stress machen, wenn andere Kinder möglicherweise schon etwas weiter sind.
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