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Aussage gegen Aussage bei Körperverletzung - was tun?

Die Wahrheitsfindung vor Gericht kann schwierig sein.
Die Wahrheitsfindung vor Gericht kann schwierig sein.
Wenn die eine Aussage vor Gericht gegen die andere Aussage steht, kann es schwierig sein, das Gericht von der eigenen Schilderung des Sachverhaltes bzw. Tatverlaufes - beispielsweise bei einer Körperverletzung - zu überzeugen. Doch Aussage ist nicht gleich Aussage, denn auch die "Qualität" einer Zeugenaussage spielt durchaus eine Rolle.

Wenn es bei einer Körperverletzung, die vor Gericht zur Anklage gekommen ist, außer den Zeugenaussagen keinerlei weitere Beweismittel gibt, dann wird das Gericht aufgrund dieser Aussagen zu einem Urteil kommen müssen. Doch auch, wenn Aussage gegen Aussage steht, heißt dies nicht automatisch, dass es zu einer "Pattsituation" kommt bzw. der Tatvorwurf durch die gegenteilige Aussage völlig entkräftet sein muss.

Wenn bei einer Körperverletzung Aussage gegen Aussage steht

  • Bei einer Zeugenaussage kommt es nicht nur auf den Inhalt der Aussage, sondern auch auf die Glaubwürdigkeit des Zeugen an. Auch spielt die inhaltliche Qualität der Zeugenaussage eine Rolle.
  • Wenn Sie beispielsweise das Opfer eines Körperverletzungsdeliktes geworden sind und dafür einen Zeugen haben, jedoch wissen, dass der Täter mit einem Zeugen aufwarten wird, der das Gegenteil behauptet, sollte Sie Ihrem  Zeugen klar machen, wie wichtig die Qualität und Glaubwürdigkeit seiner Aussage sind. 
  • Gab es etwa eine Messerstecherei vor dem Eingang einer Diskothek, und Ihr Zeuge, der fünfzig Meter weiter entfernt in der Dunkelheit gestanden hat, will gesehen haben, wie der Täter das Messer zückte, wird dies nicht sehr überzeugend klingen. Denn die Umstände lassen es unwahrscheinlich erscheinen, dass er eine entsprechende Beobachtung überhaupt gemacht haben kann. 
  • Wenn Gerichtsverhandlungen erst lange nach der Tat stattfinden, dann wird es auch für die Zeugen immer schwieriger, sich noch genau an ihre Beobachtungen zu erinnern. Hilfreich kann es daher sein, wenn sich Ihr Zeuge direkt nach der Tat Notizen dazu anfertigt, was er beobachtet hat.

Ein Urteil muss eine ausreichende Basis haben

  • Wenn bei einer Körperverletzung Aussage gegen Aussage steht, den Zeugenaussagen das gleiche Gewicht beigemessen wird und keinerlei andere Beweismittel zur Verfügung stehen, dann müssen Sie damit rechnen, dass es nicht zu einer Verurteilung kommen wird.
  • Darauf sollten Sie sich als Tatopfer schon vor der Verhandlung einstellen, auch wenn dies schwierig sein mag. Doch die "Wahrheitsfindung" vor Gericht kann durchaus problematisch sein und oft kommt am Ende etwas heraus, das mit dem eigenen Gefühl für Gerechtigkeit nicht viel zu tun hat.

Wenn vor Gericht Aussage gegen Aussage steht, kann auch eine Verurteilung wegen Körperverletzung schwierig sein.

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