Der Kaiserschnitt ist die umgangssprachliche Bezeichnung für den medizinischen Eingriff der Sectio. Das Baby wird durch die Bauchdecke der Mutter geboren. Dafür ist es notwendig, einen kleinen Schnitt in die Bauchdecke und in die Gebärmutter zu setzen. Dieser wird mit speziellen Instrumenten geweitet, sodass das Baby aus dem Bauch gehoben werden kann. Danach werden die beiden Schnitte genäht. Die gesamte Kaiserschnittoperation kann bis zu einer Stunde dauern. Bis Sie Ihr Baby im Arm halten, vergehen jedoch nur einige Minuten. Die meiste Zeit braucht der Operateur zum Verschließen der Wunde.
Der Kaiserschnitt kann geplant oder spontan notwendig werden
- Der Kaiserschnitt wurde über Jahrzehnte nur bei einer strengen Indikation durchgeführt. Diese lag vor, wenn zu befürchten war, dass ein großes Baby im schmalen Becken der Frau stecken bleibt. Eine Querlage, Mehrlinge oder eine sogenannte Plazenta Praevia waren ebenfalls Indikationen für die Schnittentbindung. Dies hat sich in den letzten Jahren geändert. Immer mehr Mütter entbinden mit Kaiserschnitt, teilweise sogar, weil sie es wünschen.
- Vor allem ein geplanter Kaiserschnitt, egal ob er mit oder ohne Indikation durchgeführt werden soll, löst bei den werdenden Müttern Angst aus. Angst wirkt hemmend, und sie kann zu körperlichen Reaktionen wie einem zu hohen Blutdruck oder Herzrasen führen. Dies ist weder für die Mutter noch für das Kind gut.
- Die Sectio ist ein Eingriff, der in der Regel keine Komplikationen bereitet. Natürlich ist jede Operation mit einem Risiko verbunden. Die meisten Mütter erholen sich jedoch schnell, und die Freude über das Baby hilft, dass der Eingriff gut überstanden wird.
- Auch wenn ein geplanter Kaiserschnitt eher Angst auslöst als der Notkaiserschnitt: Er kann ruhiger ablaufen, denn es liegt in der Regel keine Notsituation vor. Sie sind ausgeruht und verspüren die Vorfreude auf Ihr Baby. Die Ärzte haben Zeit für den Eingriff und sind darauf vorbereitet. Ein Notkaiserschnitt wegen einer Gefährdung von Mutter und/oder Kind, der oftmals nach stundenlangen Wehen durchgeführt werden und schnell gehen muss, ist eine Situation, die schwieriger ist. Angst brauchen Sie dennoch nicht zu haben. Sie bekommen eine Vollnarkose, denn für eine örtliche Betäubung des Rückenmarks (PDA) ist häufig keine Zeit mehr. Konzentrieren Sie Ihre Gedanken in einem solchen Fall auf Ihr Baby. Wenn Sie wieder aufwachen, werden Sie Ihr Baby im Arm halten.
Die Angst besiegen
- Ist die Angst vor einem geplanten Kaiserschnitt besonders groß, sollten Sie versuchen, sich zu entspannen. Verwöhnen Sie sich in den Tagen vor dem Eingriff und lassen Sie nur Dinge zu, die Ihnen gut tun. Lesen Sie ein schönes Buch, hören Sie Ihre Lieblingsmusik, lassen Sie sich von Freunden besuchen und verbringen Sie Zeit mit Ihrem Partner. Sie sollten nicht grübeln, warum Sie einen Kaiserschnitt bekommen müssen oder an Ihrer Entscheidung zweifeln. Freuen Sie sich auf Ihr Baby und vertrauen Sie den Ärzten. Schwere Komplikationen kommen bei dem Eingriff wirklich äußerst selten vor.
- Versuchen Sie, sich mit Ihrer Angst auseinander zu setzen. Woher kommt sie? Ist es eher Aufregung, weil die Geburt so unmittelbar bevorsteht, oder haben Sie Angst vor der PDA? Eine Rückenmarksnarkose wird durchgeführt, damit Sie und Ihr Partner die Geburt Ihres Babys intensiv miterleben können. Haben Sie Angst vor diesem Eingriff, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen. Eventuell ist eine Vollnarkose die bessere Alternative.
Beim Abbauen der Ängste kann Ihnen auch Ihre Hebamme helfen. Vertrauen Sie sich Ihrem Partner an, Ihrer Mutter, einer Freundin oder einer anderen nahestehenden Person. Sie sollten nicht voller Angst in die OP gehen, und das ist auch gar nicht notwendig. Schon wenige Augenblicke nach Beginn des Eingriffs halten Sie Ihr Baby im Arm! Von dem Verschließen der Wunde bekommen Sie kaum etwas mit. Durch schonende OP-Methoden ist die Erholungsphase in den letzten Jahren viel kürzer geworden. Die meisten Mütter erholen sich innerhalb einer Woche von dem Kaiserschnitt.
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