Woher kommt die Einteilung in Phasen?
- Einer der Ersten, der mit wissenschaftlichem Hintergrund die Entwicklung eines Kindes in Phasen eingeteilt hat, war der Begründer der Psychoanalyse Sigmund Freud. Freud unternahm die Unterteilung, um die Entwicklung der Sexualität des Menschen besser nachvollziehen zu können.
- Er war der Meinung, dass sich die Sexualität des Menschen nicht wie bei Tieren von der Geburt an stetig weiterentwickelt, sondern dass es eine Frühphase der sexuellen Entwicklung gibt, die bis zum 5. Lebensjahr andauert. Danach wird die sexuelle Entwicklung unterbrochen und setzt sich erst mit dem Einsetzen der Pubertät wieder fort. Bei der Fortsetzung der sexuellen Entwicklung bezieht man sich dann unterbewusst auf die Phasen der frühkindlichen sexuellen Entwicklung.
- Freud unterteilte die Entwicklung eines Kindes in folgende Phasen: 1.Lebensjahr: Orale Phase, 2. Lebensjahr: Narzisstische Phase, 2.-3. Lebensjahr: Anale Phase, 4.-5. Lebensjahr: Phallische Phase, 6.-7. Lebensjahr: Latenzphase und 8. Lebensjahr bis zur Pubertät: Genitale Phase.
- Ab dem 6. Lebensjahr wird nach Freud die sexuelle Entwicklung mit der Latenzphase unterbrochen. In dieser Zeit hören Sie dann von Jungen das typische "Mädchen sind alle doof!" und umgekehrt. Erst mit dem Beginn der genitalen Phase ab dem 8. Lebensjahr ändert sich dies schrittweise wieder und es beginnt eine langsame Annäherung an das andere Geschlecht.
Was passiert in der analen Phase?
- In der analen Phase lernt das Kind, bewusst die Ausscheidung von Körperflüssigkeiten wie Stuhl und Urin zu kontrollieren. Erst kommt das bewusste Ausscheiden von Stuhl und Urin, später folgt auch die Kontrolle über das Zurückhalten. Einfach ausgedrückt, in dieser Phase lernt das Kind, aufs Töpfchen zu gehen.
- Nach Freud stellen sich in dieser Phase Kontrollmechanismen ein und das Kind erfährt erste Anpassungen an die Umwelt, z. B. durch die Benutzung eines Töpfchens/Toilette. Sollte es in dieser Phase zu Störungen kommen, z. B. durch zwanghafte Reinlichkeitserziehung durch die Eltern, kann es nach Freud zu Persönlichkeitsstörungen kommen, wie z. B. eine manische Persönlichkeit oder zwanghaften Störungen (Überkontrolliertheit, starker Geiz, Sauberkeitszwang usw.).
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