Unter dem Begriff altdeutsche Schrift werden verschiedene Druck- und Schreibschriften zusammengefasst, die speziell im deutschsprachigen Raum zu verschiedenen Zeiten in der Geschichte verwendet wurden. Um das richtige Alphabet zu lernen, müssen Sie sich zunächst für eine der Schriften entscheiden.
Die altdeutschen Alphabete
- Unter den altdeutschen Druckschriften ist die Schwabacher die älteste. Sie wurde vor allem im 15. und 16. Jahrhundert verwendet. Sie kennen sie vielleicht aus handgeschriebenen oder gedruckten Büchern der frühen Neuzeit.
- In der Folgezeit wurde Sie von der Frakturschrift verdrängt. Wenn Sie Drucke in altdeutscher Schrift ansehen, die nach dem 16. Jahrhundert entstanden sind, werden Sie hier höchstwahrscheinlich auf die Frakturschrift stoßen.
- Wenn Sie diese Schriften lernen möchten, achten Sie auf die charakteristischen gebrochenen Rundungen, das heißt, viele Bögen und Kreise werden nicht in einem Stück geschrieben, sondern der Stift wird innerhalb eines einzelnen Buchstabens neu angesetzt.
- Einige andere Schriften, die ebenfalls diesen gebrochenen Charakter haben, werden auch als altdeutsche Schriften bezeichnet.
- Wenn Sie eine altdeutsche Schreibschrift lernen möchten, können Sie sich der deutschen Kanzleischrift widmen. Sie wurde vom 15. bis ins 19. Jahrhundert vor allem für offizielle Dokumente verwendet.
- Im 18. und 19. Jahrhundert dominierte die deutsche Kurrentschrift den Schriftgebrauch im deutschsprachigen Raum. Sie ist der Vorgänger der bekannten Sütterlinschrift.
- Sütterlin ist die typische Großelternschrift, die in den 20er und 30er Jahren in den Schulen gelehrt wurde. Sie ist eng verwandt mit der eleganten Kurrentschrift, wurde aber deutlich vereinfacht, um das Schreibenlernen in der Schule leichter zu machen.
So lernen Sie die Schrift
- Je nachdem, zu welchem Zweck Sie eine altdeutsche Schrift schreiben lernen möchten, können Sie eines der aufgeführten Alphabete recherchieren.
- Im Internet finden Sie dazu einige Beispiele, zum fundierten Lernen ist allerdings ein Lehrbuch für altdeutsche Schriften oder Kalligrafie anzuraten. Die genaue Organisation mit Ober- und Unterlängen, die Richtung der Federführung und der Neigungswinkel sollten aus der Vorlage Ihres Alphabets deutlich werden.
- In der Hobbyabteilung Ihrer Stadtbibliothek oder eines Buchladens werden Sie zu den oben genannten, sehr bekannten Schriften sicherlich fündig werden.
- Üben Sie zunächst die Buchstaben einzeln. Dazu braucht es etwas Geduld, denn neue Schriften gehen häufig nicht so schnell von der Hand, wie es ein schreibgewohnter Mensch erwartet.
- Anschließend sehen Sie sich besonders bei der Schreibschrift die Bindung zwischen den Buchstaben an, bevor Sie ganze Wörter schreiben.
- Schließlich üben Sie sich in Flüssigkeit und Leichtigkeit, indem Sie regelmäßig Texte in der neu erlernten Schrift schreiben.
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