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Aggressionsabbau mit Kampfsport - ein Widerspruch?

Beim Kampfsport lernen Sie, wie Sie sich richtig gegen einen Angriff wehren können.
Beim Kampfsport lernen Sie, wie Sie sich richtig gegen einen Angriff wehren können.
Sie mögen Kampfsport, denn Sie lieben es, sich auszupowern? Viele Menschen betreiben diesen Sport auch, um sich abzureagieren und somit ihren Aggressionsabbau zu fördern. Hier gibt es sowohl Argumente für diese Herangehensweise als auch solche dagegen.

Punkte, die für den Kampfsport sprechen

  • Viele Menschen betreiben Kampfsport, da sie z. B. in der Vergangenheit negative und gewaltsame Erfahrungen am eigenen Leib erleben mussten oder auch beobachteten, wie Brutalitäten anderen Menschen wiederfahren sind. Diese Menschen wollen sichergehen, dass sie sich, falls sie sich noch einmal in einer ähnlichen Situation befinden sollten, geschickt und gezielt wehren können. Sie bekämpfen ihre Angst, indem sie aktiv lernen, wie sie sich gegen gewalttätige Personen wehren können. Oft entsteht aus der Angst auch eine starke Wut - der Aggressionsabbau spielt folglich auch hier eine wichtige Rolle.
  • Manche Menschen haben auch ein erhöhtes Aggressionspotenzial und viele wissen nicht, wie sie damit umgehen können. Um zu vermeiden, dieses Aggressionspotenzial an anderen Menschen auszulassen, wählen sie einen Kampfsport, welcher es ihnen ermöglicht, sich abzureagieren, wodurch der Aggressionsabbau gefördert werden kann. Doch auch hier wird den Teilnehmern gelehrt, dass diese gewisse Praktiken keinesfalls an Menschen im realen Leben anwenden dürfen - Notwehr wäre allerdings ein Ausnahmefall.
  • Einigen Menschen gefällt es schlichtweg, zu kämpfen und sich der eigenen Stärken und der eigenen Kraft über die körperliche Aktion bewusst zu werden. Auch hier ist es ein Vorteil, dass es hierfür Vereine und die jeweiligen Kampfsportarten gibt, denn so lässt es sich vermeiden, dass diese Personen sich privat austesten und womöglich andere Menschen unter ihrer Gewalt leiden müssen. Der Aggressionsabbau steht besonders hier im Fokus.

Argumente gegen Kampfsport zum Aggressionsabbau

  • Neben den Argumenten, die für eine Kampfsportart zum Aggressionsabbau sprechen, gibt es auch viele Kontras. Eigentlich kann jedes Pro in ein Contra umgewandelt werden. Natürlich ist es sinnvoll, wenn eine Person weiß, wie sie sich wehren kann. Aber gesund ist es nicht unbedingt, wenn ein Mensch sich von seiner Angst zu sehr steuern lässt und eine Kampfsporttechnik nach der anderen lernt. Wenn Sie sich zu sehr mit dieser Angst befassen, dann richten Sie sich negativ aus - d. h. Sie programmieren sich darauf, dass eine vergleichbar gefährliche Situation wieder eintreten wird, in welcher Sie sich zur Wehr setzen müssen. Somit kann es auch passieren, dass Sie noch gereizter sind - statt zu einem Aggressionsabbau kommt es eher zur Aggressionszunahme. Nicht zu vergessen ist, dass sich die Angst auch mit milderen Mitteln beseitigen bzw. eindämmen lässt - ein Beispiel hierfür wäre eine Therapie.
  • Auch das Argument, dass viele Menschen ein erhöhtes Aggressionspotenzial haben und sich mit Kampfsport abreagieren können, kann widerlegt werden. Manchmal führt das zur gewünschten Abreaktion, doch in anderen Fällen steigert sich die Aggression nur noch mehr und die betreffende Person lernt noch dazu bessere Techniken zur Gewaltanwendung kennen, was für andere Menschen ziemlich gefährlich sein kann.
  • Manche Menschen haben ein erhöhtes Aggressionspotenzial - dies ist meist soziokulturell bedingt oder das Ergebnis der Erziehung. Es kann sein, dass die Aggression durch das Erlernen einer Kampfsportart eingedämmt wird und somit auch kontrollierbar wird. Doch nicht immer ist dies der Fall. Einige Menschen nutzen ihr Können dann aus und wenden es auch privat in für sie ungünstigen Situationen an, was nicht Sinn und Zweck der Sache ist.

Wie Sie also sehen, haben Kampfsportarten ihre Vor- und ihre Nachteile. Wichtig ist es, sich über das eigene Motiv im Klaren zu sein und sich dann natürlich auch kontrollieren zu können.

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