Was Sie benötigen
- Studium/redaktionellen Beruf
- umfangreiches Wissen
- gute Verbindungen
Ein vorbildlicher Adelsexperte
- Der sicherlich bekannteste deutsche Adelsexperte ist der Journalist Rolf Seelmann-Eggebert (geb. 1937 Berlin), der bereits 1978 über den 30. Geburtstag des englischen Kronprinzen Charles berichtete. Rolf Seelmann-Eggebert war das Privileg, Einblick in die adelige Gesellschaft zu erhalten, bereits in die Wiege gelegt, denn sein Patenonkel war kein geringerer, als Erbprinz Georg Moritz von Sachsen-Altenburg.
- Doch nicht nur das. Der weltgewandte Journalist studierte in Göttingen, Hamburg, München, Hannover und Bristol die Fachbereiche Völkerrecht, Soziologie, sowie Ethnologie und schloss das Studium mit dem akademischen Titel Magister Artium (M. A.) ab. Dieser Titel ist von besonderer Bedeutung, denn er bescheinigt Rolf Seelmann-Eggebert „Lehrmeister der Wissenschaften“ zu sein. Lange Jahre, schon als Volontär, war Seelmann als freier Mitarbeiter beim ehemaligen Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR), der später zwischen NDR und WDR aufgeteilt wurde.
Adelsexperte zu werden erfordert spezielle Kenntnisse
- Wenn Sie für sich entscheiden, Adelsexperte werden zu wollen, sind zwei erste Überlegungen anzustellen: Möchten Sie sich beruflich als Adelsexperte durchsetzen oder interessieren Sie sich privat-persönlich für die Thematik, um z. B. auf dem "Laufenden" zu bleiben oder sogar eine gesellschaftliche Stufe zu erklimmen?
- Beide Laufbahnen sind möglich, doch beide Laufbahnen bedingen besondere Vorkenntnisse. Da reicht es nicht aus, z. B. zu wissen, dass Prinz Charles mit vollständigem Titel: "Charles Philip Arthur George Mountbatten-Windsor, Prince of Wales , Duke of Cornwall" genannt wird, sondern es wird Ihnen eine umfangreiche Kenntnis zur adeligen Generation abverlangt werden.
- Beruflich ist es schwer, ein guter Adelsexperte zu werden, denn Sie müssen aus dem Kreis vieler Journalisten besonders seriös herausstechen. Ein Adelsexperte pflegt, im Gegensatz zu einem "Klatschreporter", gute Kontakte zur gehobenen Gesellschaft.
- Privat könnten Sie einen sehr individuellen Weg einschlagen, indem Sie über eine "Adelsadoption" nachdenken, um so in die gesellschaftlichen Kreise zu gelangen. "Studieren" Sie Adelstitel, Hierarchien und die gesellschaftliche Etikette, denn diese Informationen werden Sie als Grundkenntnis gebrauchen.
Der Beruf "Adelsexperte" verlangt Ihnen viel ab
- Adelsexperte zu werden, ist nicht ganz leicht, denn bereits das Wort erschließt, dass Sie auf vielen Ebenen Experte sein müssen, z. B. im Umgang mit Adeligen, mit gesellschaftlicher Etikette, mit hochgestellten Persönlichkeiten usw.
- Auch wird ein umfangreiches Wissen von Ihnen verlangt werden, wie z. B. zur Historie adeliger Familien, Familienverbindungen, zeitgeschichtliche Zusammenhänge u.v.m.
- Daneben werden Sie die rechtlichen Bedingungen Ihrer Tätigkeiten genau kennen müssen, denn z. B. könnte Ihnen eine Persönlichkeitsverletzung z. T. schon durch bestimmte Aussagen unterlaufen.
- Bedenken Sie, dass Sie als Adelsexperte einen direkten Weg zum Sekretariat blaublütiger Häuser benötigen, der Ihnen die Türen zu Interviews, Informationen und Berichterstattungen öffnet. Diesen Weg können Sie sich nur langsam, durch redaktionelle Tätigkeiten erobern, die Ihnen einen guten Namen eingebracht haben.
- Beachten Sie, dass Adelshäuser nicht immer über den Journalismus erfreut sind. Da Ihre Konkurrenz sehr groß sein wird, wäre es von Nutzen, wenn Sie selber eine gesellschaftlich-gehobene Stellung (z. B. adelige Verwandtschaft) nachweisen können. Der Adel legt Wert auf bestimmte Umgangsregeln, die Sie beherrschen müssen.
So beginnen Sie die berufliche Laufbahn
Unter Vorbehalt seien Ihnen nachfolgend einige Tipps genannt, wie Sie den beruflichen Weg zum Adelsexperten einschlagen könnten. Allerdings sollten Sie den o.g., umfangreichen und langwierigen Aufwand berücksichtigen, der nicht immer ganz komplikationsfrei zu bewältigen ist.
- Studieren Sie Fachbereiche, wie z.B. Fremdsprache, Ethnologie, Geschichte, Völkerrecht, Germanistik, Soziologie und bilden Sie sich im Bereich Kulturgeschichte.
- Verfolgen Sie eine fundierte, berufliche Ausbildung im Bereich Journalismus. Spezifizieren Sie sich zunächst auf ein Adelsgeschlecht, denn deren Historie ist sehr umfangreich und Sie sollten bis in die dritte Generation zurück informieren können.
- Machen Sie sich mit "Ihrem" Adels-Spezialgebiet einen guten Namen, indem Sie seriös, informativ, respektvoll berichten und lernen Sie die gesellschaftlichen Benimm-Regeln, um sich auf dem gehobenen Parkett bewegen zu können.
- Achten Sie darauf, nicht als sogenannter "Klatschreporter" eingestuft zu werden. Weniger ist manchmal mehr. D. h. konzentrieren Sie sich auf ein seriöses Miteinander zwischen Ihnen und dem Sekretariat des Hauses.
- Ein adeliger Name könnte Ihnen von Nutzen sein. Falls Sie über das nötige "Kleingeld" verfügen, wäre es u. U. möglich, durch eine Adoption einen blaublütigen Namen zu erhalten. Diese kostenspielige Alternative öffnet Ihnen Türen zu hochkarätigen Empfängen.
- Suchen Sie den Kontakt zu bekannten Adelsexperten, um über kollegial-freundschaftliche Verbindungen Wege in die adeligen Häuser zu finden.
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