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Abschlussgebühr beim Bausparvertrag - Wissenswertes zum Bausparen

Bausparkassen dürfen laut Bundesgerichtshof hohe Abschlussgebühren erheben.
Bausparkassen dürfen laut Bundesgerichtshof hohe Abschlussgebühren erheben.
Bausparen erfreut sich unter Deutschen großer Beliebtheit. Viele Bausparer wollen bauen, andere möchten lediglich sparen. Für den Abschluss eines Bausparvertrages verlangen alle Bausparkassen eine unterschiedlich hohe Abschlussgebühr. Je höher eine Bausparsumme gewählt wird, desto mehr verdient die Bausparkasse und deren Vertreter.

Im Jahr 2011 hat die Bausparbranche Bausparverträge mit einer Bausparsumme in Höhe von mehr als 90 Milliarden Euro abgeschlossen. Dabei wurden mindestens eine Milliarde Euro an Provisionen ausgezahlt.

Abschlussgebühr als Preis für den Beitritt zur Bauspargemeinschaft 

Bausparkassen dürfen ihren Kunden hohe Abschlussgebühren abverlangen, seit 2010 durch eine höchstrichterliche Entscheidung zu Recht. Verbraucherschützer hatten gegen Bausparkassen eine Musterklage angestrengt und verloren. 

  • Wer einen Bausparvertrag abschließt, begibt sich in eine Spargemeinschaft. Als Mitglied einer Bausparkasse treten Sie einem geschlossenen System bei.
  • Der Bausparer spart unabhängig vom Kapitalmarkt mit dem Ziel, ein späteres Bauspardarlehen zu tilgen. Das System funktioniert allerdings nur so lange, wie es einen ständigen Zustrom neuer Bausparkunden gibt.
  • Bausparkassen arbeiten daher mit selbstständigen Vermittlern und diese wollen gut bezahlt werden. 

Gebühren gibt es beim Bausparvertrag bei speziellen Tarifen zurück, jedoch nicht bei Kündigung 

  • In der Regel verlangt die Bausparkasse von ihrem Neumitglied bei einem Abschluss eines Bausparvertrages eine Abschlussgebühr. Je nach Bauspartarif liegt diese zwischen 1 und 1,6 Prozent.
  • Für Vermittler und Bausparkassen ist der Abschluss eines Bausparvertrages auch deshalb lukrativ, weil die Abschlussgebühr dann sofort fällig wird. Kündigt der Bausparer den Bausparvertrag vorzeitig, gibt es die Abschlussgebühr nicht zurück.
  • Wenn der Vertrag innerhalb der Widerspruchsfrist widerrufen wird, kommt er nicht zustande und eine Abschlussgebühr wird gar nicht fällig. 
  • Bausparen wird von den Vermittlern und Vertretern in allen möglichen Formen gelobt. Da die Vermittler ein Interesse an einer hohen Provision haben, möchten sie Verträge mit hohen Bausparsummen abschließen.
  • Für Bausparer gibt es neben hohen Gebühren noch ein weiteres Problem. Wird eine Bausparsumme zu hoch gewählt und fallen die Bausparraten gering aus, dauert es bis zu Zuteilung des Bauspardarlehens möglicherweise bis zu 20 Jahre und nicht 7 Jahre, wie bei Abschluss versprochen. 
  • Wer monatlich etwa 40 Euro spart, sollte eine Bausparsumme von maximal 5.000 Euro wählen, wenn innerhalb von sieben Jahren ein Bauspardarlehen aufgenommen werden möchte.

Einige Bausparkassen bieten einen besonderen Tarif mit Rückzahlung der Abschlussgebühr an. Voraussetzung für eine Rückerstattung ist der Verzicht auf ein Bauspardarlehen.

helpster.de Autor:in
Thomas Detlef Bär
Thomas Detlef BärAls Ökonom ist Thomas ein Experte für Geld und Finanzen. Durch seine berufliche Erfahrung und seine gründlichen Recherchen ist er auch im Bereich Beruf & Karriere ein wahrer Kenner.
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