Woher kommt der ziehende Schmerz?
Die Schmerzen, die der Eisprung verursacht, entstehen durch den Bruch des Follikels in dem Moment, wenn das Ei reif ist und sich auf den Weg zur Gebärmutter durch den Eileiter macht:
- Der Mittelschmerz (Ovulationsschmerz) tritt meistens entweder kurz vor, während oder kurz nach dem Eisprung auf. Den genauen Tag des Eisprungs wissen viele Frauen nicht ganz genau, denn er muss nicht immer genau in der Mitte des Zyklus stattfinden.
- Der Einnistungsschmerz (Nidationsschmerz) ist für manche Frauen ein paar Tage nach dem Eisprung und der erfolgten Befruchtung zu spüren. Hier nistet sich die befruchtete Eizelle in die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut ein. In dem Fall besteht eine Schwangerschaft.
- Das Ziehen kann aber auch ein Anzeichen von PMS oder der sich ankündigenden Blutung sein.
- Wer die Pille abgesetzt hat und versucht schwanger zu werden kann dieses Ziehen gegebenenfalls auch bemerken, wenn der Körper sich auf den veränderten Hormonstatus einstellt. Auch in den Wechseljahren ist das ein häufiges Symptom.
- Ein länger andauerndes Ziehen im Unterleib kann jedoch auch von einer Blasenentzündung herrühren oder auf Darmprobleme hindeuten.
Einnistungsschmerz oder Mittelschmerz?
Zur Unterscheidung, ob es sich um den Mittelschmerz oder den Einnistungsschmerz handelt kann man folgende Kriterien heranziehen:
- Wenn sich zum Ziehen im Unterleib noch weitere Symptome, wie Übelkeit, Spannen der Brust, Geruchs-, Geschmacksempfindlichkeit oder Stimmungsschwankungen gesellen, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass eine Schwangerschaft vorliegt. Deutlicher werden diese Anzeichen noch, wenn die Periode ausbleibt.
- Der Einnistungsschmerz erfolgt erst vier bis sechs Tage nach dem Eisprung. Die befruchtete Eizelle braucht einige Zeit um den Weg durch den Eileiter in die vorbereitete Gebärmutter zu wandern und sich dort zu verankern.
- Man kann einen Schwangerschaftsfrühtest machen, allerdings sind diese Tests, die man schon etwa 10 Tage nach dem Eisprung machen kann, nicht sehr zuverlässig. Ist der Test negativ, kann es sein, dass er eine Schwangerschaft noch nicht anzeigt. Sollte er positiv sein, muss man damit rechnen, dass man in dieser frühen Phase mit einem Abgang rechnen muss. Viele Frauen wissen gar nicht, dass sie ganz kurz schwanger waren, sie halten die Periode einfach für verspätet.
- Der Mittelschmerz ist in seiner Intensität meist gleich und ist nicht an weitere Symptome gekoppelt. Zudem ist der Schmerz meistens nur auf einer Seite zu spüren und das Ziehen ist stärker als beim Einnistungsschmerz.
- Ausstrahlende Schmerzen in Rücke und Beine zeigen den Mittelschmerz an. Zudem ist er deutlich zwischen wenigen Tagen vor dem Eisprung und kurz danach.
Das Ziehen, das manche Frauen regelmäßig in der Mitte des Zyklus spüren ist nicht bedenklich, es gibt hier keinen Grund zur Sorge. Wer allerdings andersartige oder stärkere und länger andauernde Schmerzen wahrnimmt, sollte zum Gynäkologen gehen. In seltenen Fällen kann es zu einer Eileiterschwangerschaft kommen, die behandelt werden muss.
Weiterlesen:
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?