Zynismus - Beispiel und Erklärung des Fremdworts

Relativ häufig werden Sie das Fremdwort Zynismus - zum Beispiel im Zusammenhang von herablassenden Äußerungen - bereits gehört haben. Ebenfalls wird es in seiner adjektivischen Form "zynisch" oft verwendet. Doch woher stammt dieses Wort und was drückt es konkret aus?

Zynismus - Lebensanschauung der Kyniker

• Zynismus leitet sich von dem griechischen Begriff Kynetik her. Die Kyniker gehörten einer antiken Philosophenschule in Griechenland an. Ihre philosophische Maxime war die Bedürfnislosigkeit und Selbstlosigkeit.
• Zynismus bezeichnet also eine philosophische Haltung, die auf die Kyniker zurückgeht. Diese Haltung ist geprägt von Spott und Respektlosigkeit sowie einem ätzenden Sprachstil.
• Als Begründer des Kynismus gilt der griechische Philosoph Diogenes von Sinope. Er stand wohl auch in Kontakt mit Platon und Alexander dem Großen. Eine Anekdote über Diogenes berichtet über ein Treffen zwischen Alexander dem Großen und Diogenes. Alexander fragte den Philosophen, der in einer Tonne lebte, was er sich von dem großen Herrscher wünsche. Und dieser entgegnete ihm, dass er ihm aus der Sonne gehen solle. Diogenes sprach respektlos mit den Mächtigen und machte sich auch nichts aus Reichtum. Für seine Positionen bewunderte ihn sogar Alexander der Große.
• Der Begriff Zynismus geht zwar auf den Kynismus zurück, wird aber mittlerweile in anderen Zusammenhängen verwendet. So bezeichnet Zynismus in der Regel Spott und Hohn, der bis zur Menschenverachtung gehen kann. So kann der Zynismus als eine Lebensanschauung definiert werden, die aus Skepsis und Menschenverachtung alle Werte herabsetzt.

Ein Beipiel für Zynismus

• Menschen können aufgrund einer zynischen Werthaltung von anderen Personen ihnen gegenüber sehr verletzt werden. So ist der Zynismus ein Beispiel für eine resignative, aber auch verletzende Haltung gegenüber anderen Positionen oder Sachverhalten.
• Zum Beispiel kann ein Zyniker die Aussage treffen, dass Menschen in armen Ländern nach Naturkatastrophen nicht geholfen werden sollen, weil es sowieso nichts an der Gesamtsituation für die Menschen dieses Landes ändern würde. Zum einen drückt der Zyniker durch diese Aussage seine Resignation darüber aus, dass sich trotz Hilfe nichts dramatisch ändern könne. Zum anderen setzt er den Wert der Nächstenliebe oder den Wert der Hilfsbereitschaft mit seiner Meinung herab.