Wie erkennt man zu wenig Fruchtwasser?
In einer Schwangerschaft werden immer wieder Ultraschalluntersuchungen als normale Routineuntersuchungen gemacht. Das geübte Auge des Gynäkologen erkennt in der Regel, wenn zu wenig Fruchtwasser vorhanden sein sollte, was glücklicherweise recht selten vorkommt. Sollte er sich nicht ganz sicher sein mit dem Befund werden weitere Messungen das Ergebnis bestätigen oder dementieren.
Hierzu wird Folgendes gemacht:
- Zwei-Durchmesser-Fruchtwasserdepot: Werte unter 15cm² gelten als zu wenig.
- Fruchtwasserindex: Werte unter fünf Zentimeter sind zu wenig
- Tiefstes Fruchtwasserdepot: Werte unter zwei Zentimeter sind zu wenig
Das Fruchtwasser ist wichtig für die Entwicklung des Babys, denn hier kann es wie ein kleiner Astronaut schweben (bis es zu groß wird und in Geburtsposition geht) und seine Muskulatur trainieren und wachsen.
Im Fruchtwasser sind Stoffe, die das Baby zum Gedeihen benötigt, das verbrauchte Fruchtwasser wird vom Mutterkörper verstoffwechselt und ausgeschieden.
Wie kommt es zu einer Oligohydramnion?
Risikofaktoren für zu wenig Fruchtwasser bei der werdenden Mutter können sein:
- Bluthochdruck bei Mutter und / oder Baby
- Angeborene genetische Disposition
- Funktionsschwäche der Plazenta
- Erkrankungen der Nieren beim Baby
- Ein vorzeitiger Blasensprung, sodass permanent Fruchtwasser verloren geht, das der Körper nicht so schnell nachproduzieren kann
- Das Baby wächst nicht angemessen schnell
- Bei Mehrlingsschwangerschaften, wenn die Ungeborenen in der selben Plazenta sind, aber eigene Fruchtblasen haben
Was bedeutet die Diagnose und wie geht es jetzt weiter?
Wenn man nun als werdende Mutter die Diagnose Oligohydramnion bekommen hat, sollte man sich noch nicht allzu viele Sorgen machen, denn der Gynäkologe wird entscheiden was zu tun ist. Meistens bedeutet das lediglich, dass die Vorsorgeuntersuchungen in kürzeren Abständen erfolgen um die Entwicklung zu beobachten.
- Die Fruchtwassermenge wird nun regelmäßig gemessen um weitere Abweichungen feststellen zu können.
- Sollte das Fruchtwasser in bedenklichem Maße zu wenig sein, dann bekommt man gegebenenfalls eine Infusion mit einer Lösung, die dem Fruchtwasser ähnlich ist.
- Wenn die Schwangerschaft schon dem Ende zu geht, ist es eine Option eine vorzeitige Geburt einzuleiten oder einen Kaiserschnitt vorzunehmen.
Letztlich ist es heute, dank der modernen Medizin möglich, dass Mutter und Kind, trotz dieser Diagnose eine weitestgehend normale Schwangerschaft durchleben können und das Baby keinen Schaden nimmt.
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