Ursachen einer Übersäuerung des Magens
Die Übersäuerung des Magens (Hyperazidität) kann verschiedene Ursache haben, die es herauszufinden gilt.
- Häufig ist der Grund für zu viel Magensäure eine Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis). Die Magenschleimhaut ist nämlich eine ganz besondere Schleimhaut, sie ist in der Lage die Magenwand von innen so auszukleiden und das Organ zu schützen, dass die Säure der Haut nichts anhaben kann. Ohne diesen Schutz würde die Säure den Magen langsam auflösen, was zu großen Schmerzen führen würde. Wenn aber die Magenschleimhaut weniger Schleim produziert und mehr Säure vorhanden ist, wird die Schutzschicht zu dünn und die Säure greift den Magen an.
- Meistens ist der Auslöser bei einer Magenschleimhautentzündung ein Bakterium namens Helocobacter pylori, das die Schleimhaut angreift und in dem sauren Milieu überleben kann. Die meisten Bakterien werden ansonsten durch die Magensäure zerstört. Dieses Bakterium überlebt die Säure und siedelt im Bereich des Magenausgangs. Viele Menschen tragen den Erreger in sich, bemerken aber keine Symptome.
- Es kann zu einer Entzündung der Schleimhaut kommen, wenn der Magen durch chemische Stoffe angegriffen wird, dazu zählen Alkohol, Nikotin, sowie Schmerzmittel der NSAR-Gruppe, etwa Diclofenac. Acetysalcylsäure über einen längeren Zeitraum regelmäßig eingenommen erhöht das Risiko einer Übersäuerung.
- Stress ist ein Faktor, den man nicht außer Acht lassen darf. Hier ist der Reizmagen gemeint, bei dem man keine körperlichen Ursachen ausmachen kann, wohl aber eine funktionelle Dyspepsie. Hier gibt es keine eindeutige Diagnose, was die Behandlung erschwert.
- Sodbrennen ist ein häufiges Symptom bei der Übersäuerung des Magens, was aber nicht daran liegt, dass tatsächlich mehr Säure vorhanden ist, sondern daran, dass man in Stress Situationen den Schmerz der aufsteigenden Magensäure (Reflux) in die Speiseröhre mehr wahrnimmt.
Welche Symptome sind typisch für zu viel Magensäure?
Typische Symptome, die für eine Übersäuerung des Magens sprechen sind:
- Sodbrennen (Reflux), also saures Aufstoßen, das in der Speiseröhre brennt und manchmal bis in den Mund gelangt
- Bauchschmerzen im Oberbauch und ein Völlegefühl, auch wenn man wenig bis gar nichts zu sich genommen hat
- Druckgefühl, linksseitig im Oberbauch
- Appetitlosigkeit, Übelkeit und sogar Erbrechen
- Halsschmerzen, die ein brennendes Gefühl auslösen, bedingt durch die in der Speiseröhre aufsteigende Magensäure
- Saures oder bitteres Gefühl im Mund, vor allem in der Früh
- Husten, der keinen Atemwegeinfekt als Ursache hat. Die Magensäure, die in Hals und Rachen aufsteigt kann dazu führen, dass ein Kratzen und ein Hustenreiz entstehen
Was kann man gegen die Beschwerden machen?
Wenn die Beschwerden anhalten und man den Verdacht hat, dass die Magenschleimhaut entzündet sein könnte, ist ein Arztbesuch unumgänglich, denn der kann die Ursache abklären. Sollte sich eine Infektion mit Helicobacter-pylori Bakterien bestätigen, bekommt man Antibiotika verschrieben, meistens in Kombination mit Säure bindenden Medikamenten wie Pantoprazol oder Omeprazol. Hier entscheidet der Mediziner, welches die geeigneten Mittel sind.
Sollten Genussmittel, wie Nikotin oder Alkohol der Auslöser sein, gilt es diese zu vermeiden. Zusätzlich ist es sinnvoll folgende Dinge zu reduzieren oder ganz zu meiden:
- Große, opulente Mahlzeiten
- Kaffee, vor allem nicht auf nüchternen Magen
- Fettige und scharfe Speisen
Zur unterstützenden Behandlung kann man Säure bindende Mittel, wie Talcid gegen Sodbrennen nehmen. Manche Hausmittel sind einfach einzusetzen und haben keine Nebenwirkungen:
- Trinken und zwar Wasser ohne Kohlensäure oder ungesüßten Tee. Das verdünnt die Magensäure und spült die Speiseröhre.
- Heilerde, diese feine Erde wirkt ähnlich wie ein Schwamm, der die überschüssige Magensäure aufsaugen kann. Man nimmt ein bis zwei Teelöffel in einem halben Glas warmem Wasser aufgelöst zu sich. Aber bitte beachten, da die Heilerde auch andere Stoffe binden kann, sollte man sie auf jeden Fall in zeitlichem Abstand zu gegebenenfalls nötigen Medikamenten einnehmen, da sonst die Wirkung dieser herabgesetzt oder aufgehoben werden kann!
- Haferflocken sind mit Wasser zubereitet ein gutes Nahrungs- und Heilmittel bei Magenproblemen durch zu viel Säure.
- Sauerkrautsaft, ein Glas davon, roh getrunken neutralisiert den pH-Wert im Magen. Hier aber nicht übertreiben, denn der Saft kann Blähungen verursachen.
- Kartoffelsaft, der in Apotheken und Reformhäusern zu kaufen ist, ist ein wirkungsvolles Mittel bei Sodbrennen. Man kann auch selbst rohe, geschälte Kartoffeln ohne grüne Stellen in einen Entsafter geben und den Saft herstellen.
- Kaugummi kauen hilft die Säure im Magen zu neutralisieren, da die Speichelproduktion angekurbelt wird und durch die Speiseröhre in den Magen gelangt.
- Achtsam essen, das bedeutet, gut zu kauen und den Speisebrei schon vorzuverdauen. Kleine Mahlzeiten sind besser bekömmlich.
Bei deutlichen Symptomen und länger anhaltenden Beschwerden sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden, der eine Diagnose stellt und gegebenenfalls die entsprechende Therapie einleiten kann.
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