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Zivilrecht und Strafrecht - den Unterschied einfach erklärt

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Ohne Gesetze kann keine Gesellschaft existieren.
Ohne Gesetze kann keine Gesellschaft existieren. © Gerd_Altmann_Shapes_AllSilhouettes.com / Pixelio
Recht prägt unseren Lebensalltag. Das Zivilrecht bestimmt auch Ihr Tagesgeschehen, mit dem Strafrecht kommen Sie am besten überhaupt nicht in Berührung. Es gehört zum Allgemeinwissen, dass Sie den Unterschied der Rechtsgebiete kennen.

Zivilrecht ist privates Recht, Strafrecht ist öffentliches Recht. Der Unterschied ist gewichtig.

Im Zivilrecht stehen Sie Privatpersonen gegenüber

  • Sie kommen faktisch tagtäglich mit Zivilrecht in Berührung: Im Büro, wenn Sie im Ladengeschäft einkaufen, im Buchversand ein Buch bestellen, jemanden beerben oder die Scheidung einreichen. Der Schwerpunkt im Zivilrecht liegt im vertraglichen Bereich, der die private Rechtsbeziehung zwischen zwei Menschen regelt.
  • Das Zivilrecht regelt allgemein Ihr Zusammenleben mit anderen Menschen, mit dem Ziel, dass jeder seine Persönlichkeit frei entfalten kann, zumindest bis an die Grenze, an der die Persönlichkeitsrechte anderer Personen beginnen.

Im Strafrecht müssen Sie sich dem Staat gegenüber verantworten

  • Mit dem Strafrecht kommen Sie vor allem dann in Berührung, wenn Sie einen Straftatbestand des Strafgesetzbuches verletzt haben. Ihnen wird dann ein Verhalten vorgeworfen, mit dem Sie das friedliche Zusammenleben mit anderen Menschen oder die persönliche Integrität oder die Vermögenssituation eines anderen Menschen gefährdet oder beeinträchtigt haben. In mittelalterlichen Zeiten galt die Selbstjustiz, heute steht der Strafanspruch ausschließlich dem Staat zu, nicht aber dem einzelnen Bürger.
  • Im Strafrecht haben Sie es mit der Staatsgewalt zu tun, die in der Person des Staatsanwalts oder des Richters Ihr Verhalten beanstandet und ahndet. Im Zivilrecht steht Ihnen eine Privatperson gegenüber, deren Rechte Sie verletzt haben oder die Ihre Rechte verletzt hat. Gerichte sind nur berufen, wenn Sie selbst klagen oder verklagt werden.
  • Verstehen Sie das Strafrecht so, dass es eine repressive und eine präventive Funktion hat, indem es bereits stattgefundene Rechtsverletzungen ahndet und künftige Rechtsverletzungen verhindern möchte. Sehen Sie den Zweck des Strafrechts in der Erhaltung des Rechtsfriedens und der Rechtssicherheit durch den Schutz der Grundwerte des Zusammenlebens in der Gemeinschaft und in der Genugtuung für das Opfer.
  • Der Unterschied zwischen dem Zivilrecht und Strafrecht wird auch dadurch charakterisiert, dass Sie nur bestraft werden können, wenn das betreffende Strafgesetz existiert, bevor Sie gehandelt haben. Ohne dass ein betreffendes Strafgesetz besteht, können Sie nicht bestraft werden. Damit wird staatliche Willkür verhindert.
  • Im Zivilrecht entstehen rechtliche Beziehungen zu anderen Personen unabhängig davon, ob sie bereits rechtlich oder gesetzesmäßig erfasst sind. Sie entwickeln sich in der Wirklichkeit oft schneller als der Gesetzgeber handeln kann. Wenn Sie sich die Entwicklung im Internet ansehen, sehen Sie, dass dort zivilrechtliche Probleme auftreten, für die es keine oder nur eine unzureichende gesetzliche Regelung gibt.

Beachten Sie den Unterschied zum öffentlichen Recht

  • Um Ihr Verständnis abzurunden, sollten Sie wissen, dass das dritte Rechtsgebiet das öffentliche Recht ist. Im öffentlichen Recht regeln sich die Rechtsbeziehungen von Bürgern im Bezug auf staatliches Handeln.
  • Wenn Ihnen der Führerschein entzogen wird, gilt Verwaltungsrecht. Auch hier tritt Ihnen eine staatliche Institution gegenüber, die nicht strafrechtlich, wohl aber öffentlich-rechtlich handelt.
helpster.de Autor:in
Volker Beeden
Volker BeedenSeine eigenen Erfahrungen und weitreichende Kenntnisse über Geld sowie Beruf & Karriere gibt Volker mit Freude weiter. In seinen leicht verständlichen Texten beantwortet der Jurist auch Fragen rund um Ihr Zuhause.
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