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Zinsrechnung - eine Erklärung und ein durchgerechnetes Beispiel

Inhaltsverzeichnis

Werfen Sie kein Geld aus dem Fenster.
Werfen Sie kein Geld aus dem Fenster.
Zinsen, die gibt es doch auf das Sparguthaben bei der Bank. Aber wie funktioniert das eigentlich mit der Zinsrechnung? Das durchgerechnete Beispiel gibt eine Erklärung.

Was Sie benötigen

  • etwas Zeit
  • evtl. Bleistift, Papier und Taschenrechner

Zinsen - was ist das eigentlich?

  • Zinsen bekommen Sie, wenn Sie Ihrer Bank oder Sparkasse Geld (zum Wirtschaften) überlassen, sei es in Form eines Guthabens auf dem Sparbuch, auf einem Tagesgeldkonto oder als festverzinsliches Wertpapier.
  • Der Zinssatz, also der Anteil, den Sie für Ihre Geldanlage bekommen, wird in Prozent angegeben, beispielsweise 3 % p. a. Die Abkürzung "p. a." bedeutet "per anno", kommt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt "pro Jahr". Die Berechnungsgrundlage für Zinsen ist also immer ein Jahr.
  • Umgekehrt müssen Sie Zinsen bezahlen, wenn Sie Ihr Girokonto überziehen oder einen Kredit aufnehmen. Auch bei Ratenzahlungen müssen Zinsen gezahlt werden. Diese werden jedoch oft geschickt in der zu zahlenden Rate "untergebracht".

Zinsrechnung - eine Erklärung am Beispiel

Eine Erklärung, wie eine Zinsrechnung durchzuführen ist, gelingt am einfachsten an einem Beispiel. Nehmen Sie an, Sie haben Ihr Girokonto um einen stolzen Betrag von 800 Euro überzogen (der Teppich war auch zu schön...). Erst am Anfang des nächsten Monats können Sie das ins Soll geratene Konto wieder ausgleichen. Bis dahin sind es aber leider noch 15 Tage. Wie viel Zinsen müssen Sie für diesen Überziehungskredit bezahlen?

  • Zunächst einmal benötigen Sie für diese Aufgabe natürlich den Zinssatz, den Ihre Bank für Kontoüberziehungen verlangt. Wie die Stiftung Warentest feststellte, sind hier Zinssätze von teilweise mehr als 11 % p.a. durchaus an der Tagesordnung. Setzen wir diesen also in der Beispielrechnung zugrunde.
  • Zuerst berechnen Sie die Zinsen, die für ein Jahr fällig wären, auch wenn Sie natürlich das Konto vorher wieder ins Haben bringen. Sie rechnen 11 % von 800 Euro = 11/100 * 800 Euro = 88 Euro. Hier sei erinnert, dass % immer Hunderstel-Anteile sind, also 11 % = 11/100.
  • Nun leihen Sie das Geld nicht 360 Tage (dies rechnet die Bank für 1 Jahr), sondern nur für 15 Tage. Für einen Tag müssen Sie zahlen 88 : 360 = 0,244 Euro (gerundet für dritte Stelle).
  • Diese Zinsrechnung zeigt: 15 Tage kosten also 15 * 0,244 = 3,66 Euro. 

Dieser Betrag erscheint nicht groß, immerhin haben Sie ja den Teppich schon zu Hause liegen und freuen sich darüber. Bedenken sollten Sie jedoch Folgendes: Wenn Ihr Konto dauerhaft, sprich das ganze Jahr, mit nur 100 Euro im Minus ist, dann werden am Jahresende für diesen Dauerüberzieher immerhin 11 Euro fällig (oder mehr, falls Ihre Bank einen höheren Zinssatz verlangt). Dies ist auch die Erklärung, warum es manchmal günstiger ist, einen richtigen Kredit mit niedrigeren Zinsen aufzunehmen, als ständig das Konto zu überziehen.

helpster.de Autor:in
Dr. Hannelore Dittmar-Ilgen
Dr. Hannelore Dittmar-IlgenHannelore hat Mathematik, Physik sowie Chemie und Pädagogik studiert und erklärt diese schwierigen Themenfelder schon immer gerne ihren Mitmenschen. Auch über ihre Hobbys schreibt sie leidenschaftlich gerne, das können unsere Leser in den Kategorien Essen & Trinken sowie Handarbeit entdecken. Sie ist eine unserer fleißigsten Autorinnen der ersten Stunde von HELPSTER.
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