Was bedeutet Zervikobrachialsyndrom?
- Hinter dem Begriff Zervikobrachialsyndrom versteckt sich ein Beschwerdebild, das Störungen der Halswirbelsäule beschreibt. Übersetzt bedeutet es in etwa "Nacken-Schulter-Arm-Syndrom", die Schmerzen, die oftmals durch Störungen der Halswirbelsäule ausgelöst werden, strahlen bei dieser Symptomatik in die Schulter-Arm-Region und auch in den Nacken aus.
- Ursache können alle möglichen Störungen in der Halswirbelsäule sein. Blockaden oder Verspannungen (oftmals chronisch), Bandscheibenschäden oder Überlastungen an Muskeln oder Gelenken. Auch Störungen aus dem Bereich der Brustwirbelsäule oder der Schulter können die Beschwerden verursachen.
- Ziehende Schmerzen, Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Kopfschmerzen, so äußert sich das Zervikobrachialsyndrom.
- Neben ärztlicher Therapie, wie der Gabe von schmerzstillenden und muskelentspannenden Medikamenten, kann auch eine physiotherapeutische oder osteopathische Behandlung helfen. Besonders bei einem chronischen Zervikobrachialsyndrom ist eine Behandlung der Ursache enorm wichtig. Mit Schulungen zur Körperwahrnehmung, Muskelkräftigung und einem rückenfreundlichen Alltag kann man das Zervikobrachialsyndrom sehr gut behandeln. Sport ist im Allgemeinen für den Körper sehr gut, auch bei einem Zervikobrachialsyndrom ist Bewegung enorm wichtig, da nur so die Durchblutung verbessert wird und die Muskulatur sich wieder entspannen kann.
Übungen, die bei Beschwerden der Halswirbelsäule helfen können
- Um bei einem Zervikobrachialsyndrom die Schmerzen zu lindern oder ihnen vorzubeugen, eignen sich die folgenden Übungen. Sie sollten jedoch in jedem Fall ärztlich abklären lassen, ob die Übungen für Sie geeignet sind und sofern Sie nach den Übungen eine Zunahme der Beschwerden bemerken, mit der Durchführung nicht weitermachen.
- Aufrechte Körperhaltung: Diese Übung eignet sich besonders für diejenigen, die eine sitzende Tätigkeit ausüben und zwischendurch im Arbeitsalltag etwas gegen das Zervikobrachialsyndrom machen möchten. Setzen Sie sich aufrecht auf Ihren Stuhl. Die Füße stehen parallel auf dem Boden, wenn Sie Schuhe mit Absatz tragen, so ziehen Sie die Schuhe für die Dauer der Übung aus. Richten Sie den Oberkörper gerade auf, das Becken ist ein klein wenig nach vorne gekippt. Der Bauchnabel wird ein wenig eingezogen, um eine Spannung der Rumpfmuskulatur zu erhalten, die Luft jedoch nicht anhalten. Den Schultergürtel lassen Sie locker und entspannt fallen, die Arme pendeln locker neben dem Körper. Kopf und Nacken sind aufrecht und entspannt, das Kinn ist etwas eingezogen. Drehen Sie nun mit der Einatmung die Arme etwas in die Außenrotation und ziehen beide Arme seitlich neben dem Körper nach hinten, soweit es möglich ist. Der Brustkorb wird dabei gestreckt und geöffnet. Mit der Ausatmung führen Sie die Arme wieder zurück und beugen den Oberkörper ein wenig. Mindestens zehnmal wiederholen.
- Strecken Sie die Wirbelsäule: Wie auch die erste Übung führen Sie die nächste Übung im Sitzen durch. Aufrechter Sitz wie in der vorherigen Übung ist die Grundposition. Strecken Sie nun beide Arme nach oben, abwechselnd schieben Sie nun die Arme etwas weiter Richtung Decke hinaus. Damit lockern Sie den verspannten Schultergürtel.
- Beweglichkeit für die Halswirbelsäule: Diese Übung ist speziell für die Halswirbelsäule geeignet. Sie sitzen aufrecht, der Schultergürtel ist entspannt, die Arme hängen locker neben dem Körper. Ziehen Sie nun das Kinn etwas ein, so als wenn Sie ein Doppelkinn machen würden. Aus dieser Position heraus heben Sie nun den Kopf und legen ihn soweit in den Nacken, wie es geht. Sollten Sie dabei starke Schmerzen verspüren, klären Sie die Übung mit Ihrem Arzt ab. Führen Sie den Kopf langsam wieder in die neutrale Position zurück. Auch hier sind zehn Wiederholungen auszuführen.
- Generell gilt: Die Wirbelsäule benötigt Bewegung. Lockern Sie des Öfteren die Schultern, lassen Sie die Arme kreisen und bewegen Sie den Kopf in jede Bewegungsrichtung. So beugen Sie Blockaden und Verspannungen und somit auch dem Zervikobrachialsyndrom vor.
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