Zehnagel eingewachsen und entzündet - Notfalleingriff
- Wenn Ihr Zehnagel mit seinem seitlichen Rand in die Weichteile drückt, kann es durch den Druck und die mechanische Reizung zur Bildung von "wildem Fleisch" kommen, das den Nagel seitlich überwuchert.
- Ist der Zehnagel eingewachsen und Sie verspüren die ersten Beschwerden, sollten Sie rasch handeln, damit Sie das Problem in den Griff bekommen, bevor sich eine Entzündung entwickelt, die in der Regel eine OP erforderlich macht.
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Bei den ersten Beschwerden können Sie den Zehennagel selbst behandeln und mit etwas Glück eine Entzündung verhindern.
- Reagieren Sie zu spät und der Zehnagel ist so weit eingewachsen, dass es zur eitrigen Entzündung gekommen ist, werden Sie sich wohl oder übel bei einem Chirurgen vorstellen müssen, der das eingewachsene Stückchen Nagel herausschneiden wird.
- Das Herausschneiden des Nagelstückchens dauert zwar nur einen kurzen Augenblick, ist aber schmerzhaft, weshalb der Chirurg Ihren Zeh örtlich betäuben muss. Anschließend wird ein desinfizierend wirkender Verband angelegt, z. B. mit Jodsalbe.
- In den nächsten Tagen müssen Sie Ihren Zeh gut pflegen. Empfehlenswert sind tägliche Fußbäder mit Kernseife, damit eingetrocknetes Wundsekret entfernt wird. Danach legen Sie wieder einen Verband mit desinfizierender Salbe an. Wenn Sie Ihren Zeh gut pflegen, ist die ganze Sache nach ein paar Tagen abgeheilt und wird sich mit etwas Glück auch nicht wiederholen.
Mit einer OP Rezidive verhindern - Emmertplastik
- Ist Ihr Zehnagel immer wieder eingewachsen, ist eine dauerhafte Verschmälerung Ihres Nagels zu erwägen. Dazu wird der Chirurg Ihnen eine Emmertplastik empfehlen.
- Bei der OP, die ebenfalls in örtlicher Betäubung durchgeführt wird, schneidet der Chirurg einen schmalen Streifen des Nagelbetts an der Seite heraus, an der der Nagel immer wieder einwächst, und entfernt durch einen kleinen keilförmigen Schnitt auch die "Nagelwurzel", die etwas oberhalb des Nagelwalls befindlich ist. Da nach dem Eingriff an dieser Stelle kein Nagelgewebe mehr entstehen kann, wird der Nagel dauerhaft verschmälert und kann somit nicht mehr einwachsen. Der Eingriff dauert wenige Minuten.
- Wird der Eingriff in einem entzündungsfreien Zustand Ihres Zehs durchgeführt, kann der Chirurg die Wunde mit 2-3 Stichen zunähen, wodurch sich die postoperative Heilphase auf ca. 10-12 Tage beschränken lässt.
- Ist Ihr Zeh entzündet, kann die Emmertplastik zwar auch durchgeführt werden, jedoch muss die Wundheilung ohne Wundnaht erfolgen, was dann auch schon mal 2-3 Wochen dauern kann.
- Die Nachbehandlung Ihrer operierten Zehe mit Fußbädern und Salbenverbänden entspricht dem weiter oben beschriebenen Verfahren. Für gewöhnlich ist in den ersten Tagen nach dem Eingriff ein vernünftiges Schmerzmittel vonnöten, das Sie regelmäßig nehmen sollten.
- Beachten Sie, dass Sie nach dem Eingriff einen eingeschränkten Aktionsradius haben werden, solange die Wunde nicht abgeheilt ist. Je nach Beruf müssen Sie mit einer entsprechend langen Krankschreibung rechnen.
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