Was Sie benötigen
- eine Hilfsperson
- Lieblingsfutter oder Leckerchen, am besten etwas Weiches, um die Tabletten einwickeln/verstecken zu können
- Geduld
- Ruhe
Wissenswertes vor Anwendung der Wurmkur
- Katzen stecken sich beim Freigang mit Würmern an, aber auch reine Wohnungskatzen sind nicht vollkommen vor einer Infektion geschützt, da der Mensch Wurmeier über seine Schuhe oder Hände in die Wohnung einschleppen kann.
- Katzenbabys werden meist schon im Mutterleib oder über die Muttermilch angesteckt, sollte das Muttertier unter Wurmbefall leiden.
- Da die Parasiten das Allgemeinbefinden der Katze stark beeinträchtigen (u.a. Magen-Darm-Beschwerden, Blutarmut) und auch auf den Menschen übertragen werden können, sollten alle Katzen regelmäßig entwurmt werden, auch wenn sie (noch) keine Erkrankungssymptome zeigen.
- Bei Freigängern ist man mit einer vierteljährlichen Entwurmung auf der sicheren Seite, Wohnungskatzen sollten Sie immerhin jährlich, am besten zwei Wochen vor der Jahresimpfung, entwurmen, da sich bei gleichzeitigem Wurmbefall evtl. kein ausreichender Impfschutz aufbauen kann.
- Generell sollten Sie nicht vergessen, dass auch Flöhe Bandwürmer übertragen können. Eine Entwurmung und Anti-Floh-Behandlung gehen also immer Hand in Hand.
- Da Katzen sehr heikel mit fremden, gar bitteren Geschmäckern sind, ist es meist nicht empfehlenswert, die Wurmkur ins Katzenfutter zu mischen. Außerdem wissen Sie am Ende nicht, ob Ihre Katze tatsächlich die komplette Wurmkur aufgenommen hat, sollte sie nur einen Teil des präparierten Futters fressen. Es ist also immer sicherer, das Medikament direkt einzugeben.
- Die Wurmkur wird immer nach Gewicht der Katze dosiert. Pasten in Applikatoren müssen Sie meist bis zu einer bestimmten Markierung (z. B. 1 cm Paste je Kilogramm Katze) abdrücken. Tabletten oder Spot-on-Präparate gibt es ebenfalls in verschiedenen Stärken.
Wie Sie Ihrer Katze Tabletten verabreichen
- Bereiten Sie alle Utensilien sorgfältig vor, damit es später schnell geht.
- Wenn Sie eine Tablette verabreichen wollen, formen Sie einen ca. kirschkerngroßen Ball aus dem Lieblingsfutter Ihrer Katze (es eignet sich auch Leberwurst) und drücken Sie die Tablette hinein.
- Lassen Sie die Katze von der Hilfsperson auf dem Schoß halten und kraulen/streicheln.
- Fixieren Sie den Kopf der Katze mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand in Höhe des Kiefergelenkes (dort, wo die Maulspalte endet) und nehmen die verpackte Tablette zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand.
- Öffnen Sie mit der Kuppe des Mittelfingers der rechten Hand das Maul der Katze, indem Sie den Unterkiefer vorsichtig, aber zügig nach unten ziehen
- Überstrecken Sie den Kopf der Katze mit der linken, fixierenden Hand leicht nach oben und lassen die Tablette möglichst tief (!) mittig auf den Zungengrund fallen.
- Schließen Sie schnell das Maul der Katze.
- Streichen Sie mit Ihren Fingern sanft von außen über die Kehle der Katze, um den Schluckreflex auszulösen.
- Lassen Sie die Katze erst dann los, wenn Sie sicher sind, dass sie die Tablette geschluckt hat. Je tiefer Sie die Tablette dabei ins Maul bekommen, desto schwerer kann die Katze sie wieder ausspucken.
- Gehen Sie bei der gesamten Prozedur zwar ruhig, aber zügig vor, dann hat Ihre Katze die Tablette meist schon geschluckt, bevor es zu einem "Kampf" kommen kann.
So geben Sie der Katze eine Wurmkurpaste ein
Im Prinzip gehen Sie ähnlich vor wie bei der Verabreichung der Wurmtablette:
- Lassen Sie die Katze von der Hilfsperson halten und streicheln.
- Legen Sie sich den Applikator so in die Hand, dass Sie sofort und zügig abdrücken können.
- Fixieren Sie den Kopf der Katze wie oben bereits beschrieben mit der linken Hand, damit diese den Kopf nicht schütteln kann.
- Führen Sie die Applikatorspitze am geschlossenen Maul der Katze in Höhe des Mundwinkels ins Maul ein.
- Drücken sie die komplette Paste in einem Rutsch ab.
- Schließen Sie das Maul der Katze.
- Massieren Sie die Kehle der Katze, bis sie die Paste geschluckt hat.
Spot-on-Präparat bei einer Katze auftragen
Diese Wurmkurvariante ist besonders einfach anzuwenden und erfreut sich deshalb auch immer größerer Beliebtheit.
- Bereiten Sie das Präparat vor, indem Sie es geöffnet bereitlegen.
- Nehmen Sie die Katze auf den Schoß und streicheln Sie sie.
- Scheiteln Sie das Fell über eine Strecke von ca. zwei Zentimetern an einer Stelle im Nacken der Katze, an der sie sich sicher nicht abschlecken kann.
- Tragen Sie die Flüssigkeit direkt auf die Haut auf. Dabei ist es wichtig, dass kein Tropfen daneben geht.
- Warten Sie einen Moment, bis das Präparat leicht eingezogen ist.
- Waschen Sie anschließend gründlich Ihre Hände und vermeiden es die nächsten zwei Stunden, die Katze an der behandelten Stelle zu streicheln.
- Lassen Sie Ihre Katze für die nächsten zwei Stunden im Haus/in der Wohnung, baden Sie sie nicht.
Sollten Sie unsicher sein, wie Sie die Wurmkur richtig verabreichen sollen, lassen Sie es sich vor dem ersten Mal von Ihrem Tierarzt zeigen.
Warum die Wurmkur so wichtig ist
- Bereits Kitten können sich mit Würmern infiziert haben. Diese schlummern meist im Muttertier, ohne dort Schaden anzurichten, und gelangen über die Muttermilch zu den Katzenbabys. Daher ist es wichtig, dass gerade Katzenbabys öfters mit einer Wurmkur behandelt werden.
- Haben Katzen Würmer und werden gar nicht oder nicht richtig behandelt, dann kann der Wurmbefall so stark sein, dass der Bauch der Tiere aufgetrieben und prall gefüllt ist. Kann das Volumen der Würmer dann nicht mehr gefasst werden, erbrechen viele Katzen die Würmer in großen Mengen oder scheiden diese durch den Darm als richtiges Knäuel aus. Erbrechen die Katzen die Würmer, dann schlucken sie einen Teil davon wieder hinunter, wodurch diese wieder im Magen landen, dann in den Darm transportiert werden und der Kreislauf von Neuem beginnt.
- Durch die Würmer wird zum einen die Darmwand stark geschädigt, weil sich die Parasiten dort durchfressen, zum anderen gibt es auch Würmer, die zur Lunge oder zum Herzen wandern und dort einen enormen Schaden anrichten können.
- Sie können Ihren Tierarzt um einen Pass für die Wurmkur bitten. Dieser Pass wird - wie der Impfpass Ihrer Hunde - geführt und enthält alle Termine der Entwurmungen sowie das jeweilige Mittel, das dazu verwendet wurde.
Weitere Autorin: Alexandra Muders
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