Wühlmäuse und Wühlratten können im Garten an Zwiebelblumen und am Gemüse erhebliche Schäden anrichten. Jeder Gärtner ist froh, wenn diese Tiere ihn verschonen. Es sind verschiedene Arten, die Ihnen im Garten begegnen.
Wühlratten und Wühlmäuse - Informatives
Es gibt etwa 150 Arten von Wühlmäusen (Arvicolinae). Bekannt sind Feld- und Rötelmaus, Bisamratte, Lemminge, Schermaus und andere. Schermäuse sind die größten Vertreter aus der Gruppe der Wühlmäuse. Es sind die, die der Gärtner als Wühlratten bezeichnet.
Wenn in der Landwirtschaft von einer Mäuseplage die Rede ist, dann ist die in Massen auftretende Feldmaus (Microtus arvalis) gemeint. Die Feldmaus ist zyklisch immer wieder in großen Massen stark verbreitet.
Bei den Gartenschädlingen kommt auch der Maulwurf (Talpa europaea) mit ins Spiel. Er lebt wie die Wühlmaus unterirdisch, ist jedoch eine geschützte Tierart. Das bedeutet, Sie dürfen den Maulwurf weder töten noch stören. Abgesehen von seinen unbeliebten Erdhaufen auf dem Rasen ist er im Garten ein wertvoller Nützling. Er vertilgt Schnecken, Engerlinge und zahlreiche Insektenlarven. Selbst junge, nackte Wühlmausbabys würde der Maulwurf nicht verschmähen.
Auch Wühlratten bauen wie der Maulwurf unterirdische Gänge und bilden Erdhaufen. Der Eingang zu den Gängen liegt bei der Wühlmaus aber seitlich, beim Maulwurf mittig unter dem Hügel. Auch sind diese bei den Wühlratten niedriger und nicht so stattlich wie ein Maulwurfshügel.
Ob der Bau einer Wühlratte noch bewohnt ist, können Sie leicht testen. Zerstören Sie an mehreren Stellen die Gänge für etwa 30 Zentimeter Länge. Ist der Bau noch bewohnt, werden sie bald wieder repariert.
Sollten Sie zum Bekämpfen der Tiere Giftköder und Fallen einsetzen, so sind Herbst und Winter die beste Zeit, denn dann ist der Tisch für die Tiere nicht so reich gedeckt. Die Köder werden leichter angenommen.
Schermäuse und deren Bezeichnungen
Auch bei den Schermäusen gibt es verschiedene Arten. Die als Wühlratte bezeichnete Art ist die Ostschermaus, Arvicola terrestris oder synonym amphibius. Sie ist in verschiedenen Populationen verbreitet. Einmal als aquatisch, also am Wasser lebend und deutlich größer als die andererseits terrestrisch, an Land lebende Art. Für die aquatisch lebenden Schermäuse reicht es, wenn ein Gewässer in der Nähe ist. Sie sind passend zur Lebensweise auch als Wasserratte bekannt.
Die terrestrisch lebenden Schermäuse sind oft die in Ihrem Garten schädlichen Wühlratten. Sie werden bis zu 17 Zentimeter lang und haben keinen Schwanz. Wenn Sie nahe am Wasser wohnen, kann es auch die bis zu 24 Zentimeter lange (wieder ohne Schwanz) aquatische Form sein.
Wühlratten vertilgen im Garten gerne Tulpen- und andere Zwiebeln. Sie nagen Wurzeln an und können so junge und selbst große Bäume erheblich schädigen. Allerdings frisst die Wühlratte auch gerne Queckenwurzeln. Dies ist vielleicht ein schwacher Trost für Sie. Gegen Wühlratten im Garten dürfen Sie vorgehen, denn sie gelten als nicht gefährdet.
Wühlratten im Garten – das können Sie tun
Wühlratten im Garten zu vertreiben, ist nicht leicht. Einige Gartenbesitzer schwören auf Knoblauch, andere auf menschliche Haare in den Eingangslöchern zum Bau der Tiere und wiederum andere setzen Giftköder ein. Ein sicheres Allheilmittel gibt es nicht. Wie erfolgreich Sie sind, hängt auch davon ab, wie viele Tiere Sie vertreiben müssen und ob sich Ihre Nachbarn mit daran beteiligen.
Katzen und andere Feinde |
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Pflanzen mit Drahtkörben sichern |
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Gerüche einsetzen |
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Geräusche einsetzen |
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Fallen und Giftköder |
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Zuletzt eine Überlegung zum Umgang mit Wühlmäusen und Wühlratten. Noch vor einigen Jahrzehnten wurde der Feldhamster als Schädling in der Landwirtschaft radikal bekämpft. Heute steht dieser unter Naturschutz und ist beinahe ausgerottet.
Auch der Sperling musste vor 50 Jahren mit starker Verfolgung leben. Im Jahr 2002 wurde er zum Vogel des Jahres gekürt, da seine Bestände deutlich, gebietsweise sogar drastisch zurückgingen.
Unter diesem Aspekt lohnt sich die Überlegung, ob nicht ein Zusammenleben von Wühlratten, beziehungsweise Wühlmäusen und dem Menschen möglich ist. Vielleicht werden auch diese eines Tages selten, denn ihre Lebensräume auf dem Land nehmen immer mehr ab.
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