Methoden zum Begutachten von chinesischem Porzellan
- Es gibt einige wenige Testmethoden bezüglich der Echtheit chinesischen Porzellans, diese sind jedoch in Fachkreisen umstritten. Beim „Thermolumineszenz -Test“ (TL-Test) lässt sich der Zeitpunkt des Brennvorgangs noch am Ehesten einordnen. Hierzu werden kleine Porzellanproben durch Anbohren aus dem zu testenden Stück entnommen - eine äußerst riskante Methode allerdings, da eine Beschädigung des Teiles geradezu vorprogrammiert ist. Diese Methode ist allenfalls bei weniger wertvollem Porzellan anwendbar.
- Eine andere, weniger Risiko beinhaltende Methode ist das Vergleichen der Beschaffenheit der Glasur. Hierzu werden Stücke, deren Entstehung bereits sicher datiert wurde, mit dem zu testenden Stück verglichen.
- Gerade in jüngster Zeit finden vielerorts Veranstaltungen (Termine in Tageszeitungen) statt, bei denen anerkannte Sachverständige Ihre Antiquitäten und Wertgegenstände, unter anderem auch Porzellan, begutachten und Expertisen (teils gegen einen geringen Kostenbeitrag) erstellen.
Experten erkennen chinesisches Porzellan
- Das bekannteste chinesische Porzellan, das im Zentrum der Porzellanherstellung - in der Provinz Jiangxi - zur Ming-Zeit (1368-1644) hergestellt wurde, beschreibt wohl am treffendsten die Eigenschaften dieses „weißen Goldes“: seine Farbe wird mit dem Weiß von Jade verglichen, der Glanz mit dem eines Spiegels, es wird als „dünn wie Papier“ beschrieben mit dem Wohlklang ähnlich eines Glockengeläuts.
- Das Geheimnis chinesischen Porzellans war die Kunst ist der besonderen Herstellung. Es wurde, im Gegensatz zu herkömmlichem, europäischen Porzellan, nur einmal gebrannt und war deshalb weicher - Fachleute können das erkennen.
- Bemalt wurde das Porzellan nachdem der Rohling (Scherben) an der Luft getrocknet war. Glasiert wurde mit einem feinen Pinsel, oftmals wurde die Glasur aufwändig mit einem Bambusrohr aufgebracht - ein geschulter Experte hat ein Auge dafür!
- Auch das Wissen um die Brenndauer des Porzellanteiles ermöglicht einem Fachmann eine genauere Einschätzung. Der „Scherben“ von chinesischem Porzellan wurde nämlich bei etwa 1350 Grad gebrannt, einer verhältnismäßig niedrigen Brenntemperatur, die ein Farbenspiel der Glasuren hervorrief. Nennenswert ist hier die „Seladon-Glasur“, deren Farben von dezenten Grau- und Grüntönen bis hin zu blau-, grün- und türkisfarben variierten, sowie die „Lang yao Glasur“, die man auch als „Ochsenblut“ oder „Sang-de-bouef“ bezeichnete.
- Eine wichtige Rolle spielte in China Porzellan, dass unter der Glasur einfarbig kobaltblau bemalt war. Etwas später entstanden sogenannte „Farbfamilien“ - das Porzellan wurde einfarbig nach den Grundfarben - schwarz, rot, gelb oder blau - bemalt. Diese Grundfarben variierten je nach Mal- bzw. Auftragetechnik in den unterschiedlichsten Schattierungen und gaben so ihrer Eigenart Ausdruck
- Mitte des 18, Jahrhunderts nahm das, „Unterglasur“ kobaltblau bemalte Porzellan einen wichtigen Platz ein, später entstanden sogenannte „Familien“ - noir, rouge, jaune, verte -, diese Familien wurden nach den Grundfarben benannt.
- Anfang des 19. Jahrhunderts verlor chinesisches Porzellan an Bedeutung und Wert. Die sonst so kunstvollen Dekore wurden oberflächlicher und auch die Qualität verschlechterte sich zusehends, da Porzellan sich nun weltweit zu einem industriellen Massenprodukt entwickelte.
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