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Keramik und Porzellan - der Unterschied verständlich erklärt

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Keramik oder Porzellan? Der Unterschied liegt in der Materialzusammensetzung.
Keramik oder Porzellan? Der Unterschied liegt in der Materialzusammensetzung.
Soll es eine Kanne aus Porzellan oder Keramik sein? Etliche Menschen benutzen die Begriffe fälschlicherweise als Synonym. Doch tatsächlich gibt es hierbei Unterschiede. Aufgrund der differenten Materialzusammensetzung besteht ein merklicher Qualitätsunterschied - der sich gravierend auf die Festigkeit dieser beider Erzeugnisse auswirkt. Porzellan wird aus der feinkörnigen Kaolinerde hergestellt und gilt als das edlere und robustere Erzeugnis.

Sowohl die Keramik als auch das Porzellan zählen zur mannigfaltigen Keramik- bzw. Tonwarengruppe. Die Hauptsubstanz keramischer Produkte ist Ton. Für die Herstellung von Porzellan findet die sogenannte weiße Kaolinerde ihre Verwendung und ist für dessen lichtdurchlässige Oberfläche und Robustheit verantwortlich. Für die Keramik werden hingegen keine Kaolinerde, sondern weniger feine Tonarten gepaart mit unplastischen Stoffen wie Quarz für die Herstellung verwendet.

Porzellan - deutsches Qualitäts- und Kulturgut

Porzellan ist an einer weißen Bruchstelle erkennbar.

  • Zur Herstellung von Porzellan findet die hochwertige Kaolinerde, auch Kaolinit genannt, ihre Verwendung. Mit ihrem seltenen Vorkommen und ihrem relativ hohen Schmelzpunkt, der bei rund 1450° liegt, ist sie von besonderer Qualität.
  • Beim Tonbrennvorgang mit Kaolinit verwandelt sich die Tonerde aufgrund des hohen Wassereinschlusses in Scherben.  Bei Brenntemperaturen von 1300° bis 1450° beginnt der Scherben, sich zu verglasen. Nur reine Tonarten wie die Kaolinerde können für einen derartigen Brand genutzt werden. Die reinweiße Färbung und die Lichtdurchlässigkeit des Porzellans sind auf ihre besondere Materialzusammensetzung zurückzuführen. 
  • Kaolinerde kann im Unterschied  zu anderen Tonarten - wie bereits erwähnt einen Brennvorgang bei Temperaturen von über 1300° überstehen. Durch den hoch temperierten Brennvorgang entstehen infolgedessen extrem edle und robuste Keramikwaren.

Der Vorteil beim Einkauf von Qualitätsporzellanen wie das Meißner Porzellan ist, dass Sie im Falle eines Verlusts eine Nachkaufgarantie besitzen.

Keramik - rustikales Handwerk mit langer Tradition

Der Begriff Keramik leitet sich vom griechischen Hauptwort „keramos“ ab; die ursprüngliche Bedeutung dieses Begriffs ist Ton.

  • Keramik, so sagt man - ist so alt wie die Menschheitsgeschichte selbst. Jede Kultur besaß wohl ihre eigene Art von Keramik. In der heutigen Zeit unterscheidet man zwei Arten der Keramik: Hierzu zählen zum einen die Fein- und zum anderen die Grobkeramik. 
  • Feinkeramikprodukte finden ihren Einsatz für gewöhnlich im sanitären Bereich. So sind viele Wand- oder Bodenfliesen, Waschbecken und Toilettenschüsseln aus Feinkeramik gefertigt.  Zu den Grobkeramikprodukten zählen in erster Linie Klinker, Übertöpfe oder Dachziegel.
  • Ein Vorteil von Keramikprodukten ist sicherlich der meist erschwingliche Preis. Die enorme Materialverfügbarkeit von herkömmlicher Tonerde, die zur Herstellung der Keramik benötigt wird, begründet diese Tatsache. Aufgrund dessen, dass weniger edle Tonarten meist nur bei Temperaturen um die 600° überstehen, sind die Endprodukte weniger robust als reines Porzellan. Je höher die Brenntemperatur desto fester, aber auch leichter ist eine Keramikware. 

Tonwaren - Unterschiede nicht nur in der Materialzusammensetzung

  • Ein wesentlicher Unterschied zwischen Keramik- und Porzellanerzeugnissen besteht in der unterschiedlichen Materialzusammensetzung. Auf dieser basierend, entstehen weitere Unterschiede wie beispielsweise hinsichtlich des Gewichts der jeweiligen Keramikerzeugnisse. Eine Kaffeekanne aus Porzellan ist hierbei wesentlich leichter als eine aus Keramik gefertigte. Bedenken Sie also bei einer Neuanschaffung diesen Umstand; denn aus einer weniger schweren Kaffeekanne lässt sich zum Beispiel leichter einschenken.
  • Insbesondere bei einem Tee- oder Essservice sollten Sie auf beste Qualität setzen: Aufgrund dessen, dass diese Erzeugnisse einer täglichen Belastung ausgesetzt sind, empfiehlt sich eine ausgesprochen gute Qualität. Porzellan ist hierbei wesentlich robuster als Keramik. Bei Letzterer kann schon bei kleinen Anstößen die erste Keramikschicht absplittern. Und da bekanntlich das Auge mitisst, mundet es sich besser von einem unbeschädigten Teller.
  • Doch auch beim Porzellan an sich gibt es Unterschiede hinsichtlich der Festigkeit. Porzellanerzeugnisse ohne Dekore - in einem einfachen Weiß gehalten, sind meist robuster als jene, die mit einem Dekor bestückt werden.  Zudem ist bei Porzellanen mit einer Dekorbemalung Vorsicht geboten, wenn Sie dieses in die Spülmaschine oder Mikrowelle geben wollen. Nicht alle Dekorporzellane sind spülmaschinen- und mikrowellenfest. Auskünfte hierüber erhalten Sie beim jeweiligen Hersteller.
  • Gegenstände aus Porzellan sind meist als Alltags- oder gute Sonntagsgeschirre und edle Vasen zu verwenden. Keramikwaren sind vorzugsweise als Dekorationsartikel zu empfehlen - wie etwa rustikal anmutende Krüge oder der  in deutschen Landen so beliebte Gartenzwerg aus Ton. Keramik ist, bis auf wenige Ausnahmen, meist gröber als Porzellan getöpfert. Eine Ausnahme stellt hierbei unter anderem jedoch die feine Keramikverarbeitung der Firma Utzschneider in Saargemünd dar.

Der größte Unterschied zwischen Keramik und Porzellan besteht in erster Linie in der unterschiedlichen Materialzusammensetzung und die daraus resultierende differente Brenntemperatur, die für sowohl für die Qualität als auch das Gewicht der jeweiligen Keramikware ausschlagend ist.

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