Gründe, wieso Wolle fusselt
Naturfasern bestehen aus unterschiedlich langen Tierhaaren, während Synthetikgarne aus sehr langen Fasern hergestellt werden. Baumwollfasern sind ebenfalls erheblich länger. Es ist normal, dass sich bei neuen Wollpullovern die kurzen Fasern aus dem Verbund lösen.
Angora beispielsweise besteht aus feinen Härchen. Das Material fusselt kurz nach dem Herstellen immer. Dieses Haaren hört nach einigen Wäschen auf, sofern Sie schonend waschen und die Fasern nicht brechen.
Ältere Pullover fusseln, wenn die Fasern Wollfett verlieren. Sie werden brüchig und es stellen sich die kleinen Schuppen an der Oberfläche auf. Die winzigen Fäden verheddern sich miteinander. Es entstehen kleine Knötchen, das sogenannte Pilling.
Fusseln auf Wollpullover entfernen
1. Pullover ausbreiten. Legen Sie den Pulli flach auf einen Tisch. Achten Sie auf eine gute Beleuchtung, damit Sie die Fusseln gut erkennen.
2. Knötchen abzupfen. Falls nur wenige Knötchen auf dem Wollpullover sind, zupfen Sie diese mit den Fingern oder einer Pinzette ab. Schonender ist es, wenn Sie die Fasern mit einer kleinen Schere abtrennen.
3. Im Notfall Pullover kämmen. Falls der Pullover zu stark fusselt, ist das Abzupfen zu mühsam. Nehmen Sie, falls Sie keinen Fuselrasierer haben, einen Kamm, um die Knötchen vom Pullover abzukämmen.
Vorsicht: Mit dem Kamm können Sie den Pullover beschädigen. Abzupfen und abkämmen bedeutet, dass Sie die Fasern aus dem Pullover reißen. Dadurch entstehen kleine Schäden, die zu neuen Fusseln führen.
4. Knötchen abrasieren. Ein Fusselrasierer, den es in 1-Euro-Läden und im Fachhandel für Wolle gibt, ist ideal. Mit diesen Rasierern schneiden Sie die Knötchen ab, es entstehen keine neuen Schäden.
Fusseln vorbeugen durch richtige Pflege
Ein Wollpullover, der nach der zweiten Wäsche noch fusselt, wurde meistens falsch gewaschen und gepflegt. Wenden Sie die Kleidung aus Strick vor dem Waschen auf links, um Reibungen an der Oberfläche zu vermeiden.
Nicht alle Wollsachen vertragen das Waschen in der Maschine. Achten Sie auf das Pflegeetikett. Nehmen Sie im Zweifel eine Handwäsche vor. Falls Sie sich für eine Maschinenwäsche entscheiden, stellen Sie das Wollprogramm ein.
Egal, ob Hand- oder Maschinenwäsche, Wolle braucht ein Waschmittel, das ihr so wenig wie möglich Fett entzieht. Verwenden Sie ein Wollwaschmittel. Bei Handwäsche können Sie zur Not auch Haarshampoo nehmen. Eine Spülung für Haare ist auch für Wolle gut, denn diese ist nichts anderes als Haar.
Legen Sie den Wollpullover nach der Wäsche am besten auf ein großes Handtuch und rollen Sie dieses auf. So nehmen Sie schonend das Wasser ab. Wringen, ausdrücken oder Schleudern dehnt die Fasern und löst Sie aus der Kleidung. Diese fusselt dadurch stärker.
Legen Sie den noch leicht feuchten Pullover zum Trocknen auf ein Netz. Aufhängen feuchter Stricksachen verändert deren Form und zerrt ebenfalls an den Fasern.
Denken Sie daran, dass jede Wäsche die Wolle belastet. Waschen Sie so selten wie möglich. Lüften Sie die Kleidung und gönnen Sie ihr von Zeit zu Zeit feuchte Luft, beispielsweise, wenn Sie im Badezimmer duschen.
Tipps im Überblick:
- Stricksachen auf Links drehen.
- Pflegeetikett anschauen.
- Pulli von Hand waschen, wenn das Waschsymbol eine Schüssel mit einer Hand ist.
- Zeigt das Symbol eine durchgestrichene Schüssel, Teil nicht waschen.
- Pullover, die für Maschinenwäsche geeignet sind, im Wollprogramm reinigen.
- Spezielles Wollwaschmittel verwenden, bei Handwäsche ist auch Haarshampoo erlaubt.
- Von Zeit zu Zeit mit Pflegespülung für Haare behandeln.
- Schonend in einem Handtuch auswringen.
- Liegend auf einem Gitter trocknen.
- Wolle generell selten waschen, besser lüften.
Mit guter Pflege und einem schonenden Entfernen der Knötchen wird Ihr Pullover kaum noch fusseln. Einem fusselfreien Winter steht nichts im Wege.
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