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Wollläuse bekämpfen

Inhaltsverzeichnis

Ameisen lieben den Honigtau den Schmierläuse ansondern.
Ameisen lieben den Honigtau den Schmierläuse ansondern.
Schmier- oder Wollläuse an Ihren Pflanzen sind ein Problem. Sie lassen sich schwer bekämpfen, da die saugenden Insekten auch an den Wurzeln sitzen

Das sind Wollläuse

Wollläuse, die eigentlich Schmierläuse (Pseudococcidae) heißen, sind weitverbreitet und leben versteckt an den meisten Pflanzen. Die Infektion erfolgt von einer Pflanze zur anderen, da die zu den Schildläusen gehörenden Tierchen nicht fliegen können.

Nach dem Befall leben die Läuse mit den Pflanzen in einem friedlichen nebeneinander. Die genauen Zusammenhänge sind noch unerforscht. Es hat den Anschein, dass gesunde Pflanzen Stoffe absondern, die den Läusen das Leben schwer machen. 

Sie leben verborgen teils an den Wurzeln oder in den Blüten, ohne größere Schäden anzurichten. Sie entdecken die Läuse selbst dann nicht, wenn Sie gezielt danach suchen. 

Bei Pflegefehlern geht es den Pflanzen schlecht und die Läuse vermehren sich explosionsartig. Auf den Pflanzen leben fast ausschließlich Weibchen, die ohne Befruchtung über 100 Eier legen. Bei warmem Wetter entstehen bis zu acht Generationen in wenigen Wochen.

Manche Arten leben ausschließlich an den Wurzeln, den Befall erkennen Sie daran, dass sich die Pflanzen schlecht entwickeln. Beim Umtopfen sehen Sie die Läuse im Topf und an den Wurzeln. Die meisten Schmierläuse besiedeln alle Teile der Gewächse.

Wollläuse befallen meist Kakteen, Zitruspflanze oder Orchideen. Deutliche Zeichen sind ein klebriger Belag (Honigtau) und kleine weiße Tiere, die an winzige Watteflöckchen erinnern. Der süße Saft lockt Ameisen an. Wenn diese plötzlich an Ihren Pflanzen sind, haben Sie mit Sicherheit Blattläuse auf den Gewächsen.

Hausmittel zum Bekämpfen einsetzen  Pflanzenwurzel 

Die Schädlinge sind durch  Wachsfasern, die an Wolle erinnern, gut geschützt. Sie vertragen Hitze und Kälte ausgezeichnet. Sprühen alleine reicht nicht aus, um die Tierchen zu entfernen. Sie müssen außerdem umtopfen, frische Erde verwenden und die Töpfe sterilisieren.

Zum Sprühen eignen sich Spiritus, Öl und Seifenlösungen. Alkohol und Seife lösen die Wachsschicht auf und töten die Schädlinge ab. Diese Mittel greifen allerdings auch die Pflanzen an. Alkohol eignet sich, um Kolonien der Läuse mit einem Wattebausch abzuwischen und die Töpfe zu reinigen.

​Eine Mischung aus Rapsöl, einen kleinen Tropfen Spülmittel und Wasser ist für die Pflanzen schonender. Das Öl erstickt die Läuse. Sie können statt Rapsöl auch anderes Speiseöl oder Lampenöl verwenden. Letzteres besteht heute meist aus eingefärbten Speiseölen oder aus Petroleum.

Da Wollläuse auf gesunden Pflanzen keinen Schaden anrichten, sollten Sie die Pflanze gleichzeitig stärken. Bereiten Sie die Spritzbrühe am besten mit einem starken Tee aus Schachtelhalmblättern zu.

In Gewächshäusern hat sich der Einsatz von Florfliegen und Marienkäfern bewehrt. Sie brauchen die Larven des Käfers. Eier aus dem Fachhandel sind daher besser geeignet, als Käfer aus dem Garten ins Gewächshaus zu setzen.

Bekämpfen von Wollläusen
Maßnahme Anleitung
Umtopfen

Töpfe gründlich reinigen

Wurzeln abspülen, eventuelle faule Stelle weg schneiden

In neue Erde eintopfen

Alkohol verwenden

Töpfe beim Umtopfen mit Brennspiritus auswaschen

Wollläuse mit in Spiritus getränktem Wattebausch abwischen

Mit reinem Alkohol die Pflanzen einsprühen (ist für die Pflanzen eine Belastung)

Öl einsetzen

Schachtelhalmtee kochen

Öl mit abgekühltem Tee  und einem Tropfen Spülmittel emulgieren

Pflanze gründlich mit der Mischung einsprühen

Schmierläuse mit System bekämpfen

Wie erwähnt muss das Bekämpfen der Wollläuse an den Blättern, Blüten und den Wurzeln erfolgen. Mit diesen Maßnahmen helfen Sie den Pflanzen mit Sicherheit.

1. Wurzeln von Erde befreien. Heben Sie die Pflanze aus dem Topf und spülen Sie die Erde mit Wasser ab. Schwenken Sie die Wurzeln zusätzlich durch eine schwache Spülmittellösung, bevor Sie diese nochmals unter fließendes Wasser halten

Wurzeln von Erde befreien.
Wurzeln von Erde befreien. © Roswitha Gladel
2. Topf reinigen. Waschen Sie den Topf mit heißem Wasser aus und reiben Sie ihn gründlich mit Spiritus an. Sie können ihn auch in die Spülmaschine stellen um ihn zu säubern. Stellen Sie den Topf in den oberen Korb.
Pflanztopf reinigen.
Pflanztopf reinigen. © Roswitha Gladel
3. Wurzeln beschneiden. Prüfen Sie nach, ob einige Wurzeln faule stellen haben. Schneiden Sie verfaultes ab, bevor Sie die Pflanze mit frischer Erde neu eintopfen. Nach dem Schnitt sind oft nur noch wenige Wurzeln vorhanden.
Wurzeln beschneiden.
Wurzeln beschneiden. © Roswitha Gladel
4.Spritzbrühe anrühren. Kochen Sie zehn Gramm getrockneten Schachtelhalm 20 Minuten in einem halben Liter Wasser. Schütten Sie den Tee nach dem abkühlen durch ein Sieb und geben Sie zehn Milliliter Öl und einen Tropfen Spülmittel dazu. Emulgieren Sie alles in einem Mixer.
Spritzbrühe anrühren.
Spritzbrühe anrühren. © Roswitha Gladel
5. Spritzen der Pflanzen. Füllen Sie die Brühe in einen Flasche mit einem Sprühkopf und benetzen Sie die Pflanze gründlich von allen Seiten. Vergessen Sie die Blüten und die Blattunterseiten nicht.​
Pflanzen benetzen.
Pflanzen benetzen. © Roswitha Gladel

Die beschriebene Methode, um Wollläuse zu bekämpfen hat den Vorteil, dass Sie sowohl die Pflanzen stärken, als auch die Läuse abtöten. Sprühen Sie  Zitruspflanzen, Ananaspflanzen und Orchideen regelmäßig zum Vorbeugen, aber Kakteen und Sukkulenten nur, wenn Sie Läuse sehen.

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