Schildläuse an Pflanzen erkennen Sie so
Schildläuse gehören zu den Insekten und befallen wie Blattläuse, Wollläuse und Spinnmilben als Schädlinge verschiedene Pflanzen. Ob eine Pflanze davon betroffen ist, erkennen Sie anhand mehrerer Merkmale.
Am auffälligsten sind die Tiere selbst. Meist sehen Sie nicht, wie sie sich bewegen, aber Sie können braune "Pocken" auf den Blättern erkennen, die an bräunliche Pickel erinnern. Das ist der feste Schild der Läuse. Sie sitzen an der Sprossachse, den Blattachsen-, Blattadern und Stielen. Der Körper ist fliegenähnlich. Im Jungstadium sind Schildläuse schwer zu erkennen, da sie durch ihre gelblich grüne Färbung gut getarnt sind.
Außerdem reagiert die Pflanze auf den Befall. Blätter verfärben sich und sehen aus, als würden sie austrocknen. Das kommt daher, dass die Tiere sich vom Pflanzensaft ernähren. Bei den meisten Arten entsteht zudem ein klebriger Film auf den Blättern oder Blattunterseiten. Dabei handelt es sich um Ausscheidungen der Weibchen, um sich vor Feinden zu schützen. Ausscheidungen können seiden-, wachs- oder lackartig sein und werden Honigtau genannt. Diesen mögen übrigens Ameisen sehr. Ein gehäuftes Ameisenvorkommen an verschiedenen Pflanzen kann also auch auf einen Befall durch die Schildlaus hindeuten.
Haben Sie eine betroffene Pflanze identifiziert, ist sie sofort zu isolieren, damit der Befall nicht auf andere Pflanzen übergeht.
Ursachen für einen Befall mit Schildläusen
Die Ursachen für einen Schildlausbefall sind meist in ungünstigen Standortbedingungen oder falscher Pflege zu suchen. Denn dieser Schädling befällt meist nur geschwächte Pflanzen ebenso wie Pflanzen, die mit Stickstoff überdüngt sind. Oft liegt es daran, dass der Standort zu warm, zu dunkel, zu sonnig oder zu trocken ist. Dadurch kann es dazu kommen, dass sich die Zusammensetzung des Pflanzensaftes so verändert, dass er besonders günstige Bedingungen für Schildläuse bietet und diese sich schnell vermehren können.
Schädlinge an Zitruspflanzen mit Hausmitteln bekämpfen
Hausmittel | Zusammensetzung | Anwendung |
Schmierseifenlösung | Mischen Sie 2-3 Pumpstöße Flüssigseife oder etwas Schmierseife mit einem Glas Wasser. | Befeuchten Sie damit einen Lappen und wischen Sie mit diesem die Pflanze ab. Das ist bei einem geringen Befall effektiv. |
Abduschen | Duschen Sie die Pflanze mit einem starken Wasserstrahl in der Dusche ab. Das vertreibt die Schädlinge bei einem geringen Befall. | |
Spiritus | Tauchen Sie einen Wattebausch in Spiritus. | Tupfen Sie die Tiere ab. Wiederholen Sie das so lange, bis Sie keinen Befall mehr feststellen. |
Sud aus Rainfarn | Übergießen Sie 150 Gramm gehackte Rainfarnblätter mit 5 Litern kochendem Wasser. Nach 10 Minuten Ziehzeit können Sie den Sud sieben und verwenden. | Sprühen Sie die Flüssigkeit mindestens 3 Mal in einem Abstand von 8 Tagen auf die betroffenen Pflanzen. |
Tabak-Sud | Mixen Sie 200 Gramm Tabak mit einem Liter heißem Wasser und lassen Sie das Ganze eine Stunde in einem geschlossenen Gefäß durchziehen. | Tragen Sie das Mittel mit einem Pinsel auf die Tiere auf. |
Wermut-Sud | Übergießen Sie 150 Gramm gehackten Wermut mit 5 Litern kochendem Wasser. Nach 10 Minuten Ziehzeit können Sie den Sud sieben und verwenden. | Sprühen Sie die Pflanze so oft damit ein, bis die Schädlinge verschwunden sind. |
Brennnessel-Sud | 1 Kilo Brennnesseln werden mit 10 Litern kochendem Wasser übergossen. Lassen Sie das Ganze 3 Tage verschlossen ziehen, rühren Sie es einmal am Tag durch und sieben Sie es dann. | Sprühen Sie die Pflanze so oft damit ein, bis die Schädlinge verschwunden sind. |
Nützlinge helfen bei der Bekämpfung
Hilfreich bei der Bekämpfung von Schildläusen an Zitruspflanzen können auch Nützlinge wie Schlupfwespen, Gallmücken, Schweb- oder Florfliegen, Raubwanzen oder bestimmte Marienkäferarten sein, die man entsprechend den Angaben der Hersteller an den Pflanzen oder in deren Umgebung platziert. Um den passenden Nützling für die entsprechende Schildlausart zu finden, ist eine Artenbestimmung durch einen Fachmann empfehlenswert. Er berät Sie auch, damit Sie keine neue Plage durch die eigentlichen Nützlinge haben. Diese Bekämpfungsweise eignet sich eher im Garten als im Haus.
Nutzen Sie chemische Mittel mit Vorsicht
Ist der Befall zu stark, sind chemische Mittel ratsam. Diese sollten aber in der Regel nur im Freien und nicht in Wohnräumen angewandt werden. Lassen Sie sich im Geschäft beraten, da Schildläuse durch ihren Schild gut geschützt sind. Es hilft nicht jedes Mittel. Besonders bei Pflanzen wie Basilikum, die Sie noch verzehren möchten, ist von Chemie abzuraten.
So beugen Sie gezielt vor
- Schaffen Sie die für Zitruspflanzen notwendigen Rahmenbedingungen und orientieren Sie sich dabei an ihrer mediterranen Herkunft.
- Zitruspflanzen sind Sonnenanbeter, sodass ein in südliche Richtung ausgerichteter Standort optimal ist. Möglich wäre auch ein nach Westen ausgerichteter Standort.
- Besprühen Sie die Zitruspflanze regelmäßig mit Wasser.
- Gießen Sie die Pflanze von Frühjahr bis in den Herbst hinein am besten täglich.
- Meiden Sie Staunässe.
- Gießen Sie im Winter seltener. Ein Abstand von einigen Wochen genügt.
- Sorgen Sie für ein kühles und helles Winterquartier.
- Düngen Sie ab Frühjahr wöchentlich mit einem Flüssigdünger oder mit einem Langzeitdünger. Der richtige Dünger sollte etwa gleiche Anteile an Stickstoff und Kalium enthalten sowie einen etwas niedrigeren Phosphoranteil.
Egal, für welche Bekämpfungsmethode Sie sich bei einem Befall entscheiden, wichtig ist, dass Sie dabei äußerst gründlich vorgehen. Untersuchen Sie danach Ihre Pflanzen immer wieder auf einen möglicherweise erneuten Befall.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?