Herkunft des Ausdrucks POV
POV ist die Kurzform von "Point of View", also dem englischen Ausdruck für Perspektive. Im übertragenen Sinne steht POV für Standpunkt, Sichtweise oder Meinung.
Damit ist im Regelfall gemeint, dass eine bestimmte Aufnahme aus der Perspektive des Protagonisten gezeigt wird. Im Online-Sprachgebrauch wird POV aber eher so verwendet, dass sich die zuschauende Person in die Perspektive der filmenden Person hineinversetzen soll. Mit dieser Kameraeinstellung oder ebendieser Perspektive werden Sie als Zuschauer mitten in das Geschehen einbezogen. So wirkt das ganze Szenario viel aktiver.
Verwendung der Abkürzung POV in den sozialen Medien
Wer beispielsweise eine Story oder ein Reel auf Facebook aus dem Blickwinkel des Creators (Person, die multimediale Inhalte erstellt) sieht, sieht etwas in POV. Für den Zuschauer entsteht so oft der Eindruck, als sei er mitten im Geschehen drin.
Vor allem auf TikTok treffen Sie vermehrt auf Videos aus einem POV-Standpunkt. Häufig steht dann in einer Textbox "POV: [Details über die Szene]". Damit wissen Sie, was dann auf Sie, beziehungsweise auf den Charakter, dessen Blickwinkel Sie wahrnehmen, zukommt. Ein einfaches Beispiel kann etwa ein lustiges Video sein, welches mit "POV: Deine Katze isst nur Kaviar" betitelt wird. In diesem Video können Sie dann eine Katze zu sehen sein, die beim Anblick von einer Dose Katzenfutter angeekelt das Gesicht verzieht. Mitunter verschlagworten Creators die Beiträge, um die Hauptperson des jeweiligen Videos oder Bildes klarer zu definieren.
Ursprung von POV als Kunstform
Auch wenn die Verbreitung des subjektiven Blickwinkels durch Hashtags wie #POV zunimmt: neu ist das Prinzip nicht. In der Filmtheorie bezeichnet man so die Kameraeinstellung aus Sicht einer Figur in der dargestellten Handlung. Sonst kann der Zuschauer oft mehrere Blickwinkel von außen sehen – das verleiht ihm gewissermaßen einen Überblick über das Geschehen. Bei POV-Szenen hingegen ist er genauso unwissend (oder wissend) die Person, deren Perspektive ein Video wiedergibt.
Größere Bekanntheit erlangten solche Aufnahmen durch Sportkameras wie GoPro. Diese sind speziell für den Nahbereich und schnelle Videos optimiert. In den sozialen Netzwerken veröffentlichen beispielsweise Sportler Videos ihrer Stunts, die sie selbst aufgenommen haben. Die Kamera sitzt meist am Helm oder Brustgurt. Der Zuschauer sieht anschließend aus der gleichen Perspektive, wie der Athlet selbst, wie er beispielsweise mit einem Mountain Bike den Abhang herunterfährt.
Zusammenfassend geht es also bei POV-Inhalten darum, den zuschauenden Personen das Gefühl zu geben, selbst mitten im Geschehen involviert zu sein.
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