Was Sie benötigen
- Erfahrung im Fallschirmspringen
Was Sie über Wingsuits wissen sollten
Wörtlich übersetzt bedeutet Wingsuit auf deutsch "Flügelanzug". Damit ist die Wingsuit ein Kleidungsstück mit flügelähnlicher Ausstattung zwischen Armen und Beinen, deren Aufbau generell dem Flugwerk einer Flugechse oder eines Gleithörnchens ähnelt.
- Die Flügel der Wingsuit sind dabei nicht einfach aus Stoff hergestellt, viel mehr weisen sie Hohlräume auf, welche sich bei dem Absprung aus einem Flugzeug im Flug mit Luft anfüllen und im aufgeblasenen Zustand so als Flugtragfläche in Aktion treten können.
- Letztlich kann ein Wingsuit Flyer durch den Anzug seine Sinkgeschwindigkeit von um die 180 km/h bei normalem Freifall auf unter 60 km/h reduzieren, zudem ist es ihm durch die Wingsuit möglich, weitere, horizontale Entfernungen zurückzulegen. Abhängig von dem ausgewählten Wingsuitmodell und vor allem der Erfahrung des Springers ist dabei ein Gleitwinkel von 2-3 möglich, somit kommt der geübte Springer in nur 1 km Fall auf eine zurückgelegte Strecke von bis zu 3 km.
- Während in der Luft so keine weiteren Hilfsmittel zum Fliegen nötig sind, muss bei der Annäherung an den Boden zum Landen schließlich trotzdem ein Fallschirm den freien Fall bremsen. Ein Wingsuit Flyer, der ohne Fallschirm zum Springen geht, springt also ganz sicher das letzte Mal. Daher kommen Sie die Kosten für die Anschaffung einer kompletten Wingsuit-Ausstattung weit teurer als die Anschaffungen, die für einen normalen Fallschirmsprung nötig sind.
- Jeder angehende Wingsuit Flyer muss ohnehin zunächst einmal das Fallschirmspringen lernen und hier jahrelange Erfahrungen sammeln, bevor er überhaupt mit der Wingsuit abspringen darf. Wollen Sie also die hohe Kunst des Wingsuit Flyings erlernen, so müssen Sie mindestens 200 Fallschirmsprünge in den letzten 18 Monaten vorweisen können oder aber mehr als 500 Sprünge insgesamt, ansonsten, wird man Sie für einen Wingsuitkurs gar nicht erst zulassen.
Den "Flügelanzug" kaufen
- Zunächst brauchen Sie zum Wingsuit Flying einen Hauptschirm von mindestens 150 Squarefeet. Das Öffnungssystem an zugelassenen Schirmen sollte Handdeploy oder Freefly Pud entsprechen, Pullout ist für den Wingsuit Flug verboten.
- Beim Kauf eines solchen Fallschirms sollten Sie lieber auf Nummer sicher gehen und keine Gebrauchtware erwerben, sondern das lebensrettende Gadget neu bei einem angesehenen Anbieter kaufen, wenn das auch recht teuer kommt. Erkundigen Sie sich dafür am besten bei einer Fallschirmspringerschule oder einem Verein in Ihrer Nähe.
- Zudem brauchen Sie ein akustische Höhenwarngerät. Solche Ausstattungen bieten diverse Anbieter in absoluter Hightechausführung an, erkundigen Sie sich vor dem Kauf aber lieber genau, welche Art Höhenwarngerät für das Wingsuit Flying erforderlich ist.
- Für Ihren ersten Wingsuit-Sprung sollten Sie auf jeden Fall eine Beginnersuit kaufen, das heißt also eine mit möglichst kleinen Flügeln und einem einfachen und sicheren Handling. Fortgeschrittene Wingsuit Flyer setzen auf eine Hochleistungs-Wingsuit mit Gleitzahl 3, für Sie als Einsteiger sollte aber eher eine Wingsuit 1 empfohlen werden.
Zudem sollten Sie sich vor der Anschaffung überlegen, ob der Kauf sich überhaupt rentieren wird. Die meisten Wingsuit-Kursanbieter stellen Wingsuits zum Verleih bereit, sodass Ihnen der Experte hier für jeden Sprung aufs Neue zu einem Ihren Kenntnissen und Ihrer Erfahrung besonders angepassten Anzug verhelfen kann. Kaufen Sie also am besten erst einmal gar nichts - machen Sie einfach einen Fallschirmspringerkurs und danach einen extra Wingsuit-Kurs und erst, wenn Sie beide abgeschlossen haben und feststellen, dass Ihnen das Wingsuit Flying wirklich gefällt, denken Sie über die Anschaffung eines eigenen Suits nach.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?