Die Wildrose als Pflanze
Sie kennen Wildrosen und ihre Früchte vielleicht als Hagebutten. Die Wildrose ist eine Klasse der Rosen, die sich von der Kulturrose unterscheidet.
- Wildrosen sind Sträucher. Sie kommen in der Natur wild wachsend vor, wie Sie sie als Hagebutten am Wegesrand kennen. Sie werden in Parkanlagen und Gärten als attraktive und duftende Sträucher kultiviert.
- Die Wildrose hat fünf Blütenblätter und viele Staubblätter. Sie bildet Früchte in Form von Hagebutten aus.
- Wildrosen zeigen sich in verschiedenen Arten und Erscheinungsformen. Ihre Größe reicht von bodennahen Sträuchern bis zu 30 Meter hohen Kletterpflanzen wie die Rosa gigantea in China und Indien. Dazwischen finden Sie verschiedene Strauchformen und -größen.
- Aus den Wildrosenarten gingen die gezüchteten Gartenrosen hervor. Auf die Rosa gigantea, die Chinarose (Rosa chinensis), die Büschelrose (Rosa multiflora), die Rosa moschata, die Rosa fedtschenkoana, die Essigrose und die Furchsrose (Rosa foetida) gehen fast alle Gartenrosen zurück. In jüngerer Vergangenheit kam die Kartoffelrose (Rosa rugosa) dazu, die zu den Kleinstrauchrosen gehört.
Nutzung von Wildrosen
Wildrosen kennen Sie als Duftstoffe in Kosmetikartikeln. Der betörende Duft der Rose überzeugte schon die Babylonier, Perser und Römer.
- In Fett können die Duftstoffe der Rosenblätter konserviert werden. Durch Destillation entsteht ätherisches Rosenöl, das als Zutat für Parfüms, Körper- und Massageöle Verwendung findet. Rosenöl wird hauptsächlich aus der Kohlrose (Rosa centifolia) und der Damaszenerrose gewonnen. Beide gehören zu den alten Rosen, also alten Arten der kultivierten Gartenrose. Für ätherisches Wildrosenöl kommt die Essigrose (Rosa gallica) infrage.
- Ätherisches Rosenöl ist eine kostbare Zutat in Parfüms. Sie können es als Raumduft und bei der Aromatherapie nutzen. Süßigkeiten, Tabakwaren und Spirituosen erhalten mit ätherischem Rosenöl ein besonderes Aroma.
- Aus den Kernen der Hagebutten gewinnen Sie das gelbliche Wildrosenöl oder Hagebuttenöl. Im Unterschied zum ätherischen Rosenöl werden die Samen mechanisch ausgepresst.
- Die Hundsrose (Rosa canina) ist Wildrose erster Wahl bei der Herstellung von Wildrosenöl. Wildrosenöl ist Bestandteil von intensiv pflegender Kosmetik wie Nacht- und Augencremes. Es soll die Haut regenerieren und die Feuchtigkeitsaufnahme verbessern. Hagebuttenöl kommt in der Medizin bei der Behandlung von Schuppenflechten, Ekzemen, Verbrennungen und anderen Verletzungen der Haut zum Einsatz.
- Wildrosen kennen Sie in kulinarischer Form als Hagebuttenmarmelade. Hagebutten sind die Früchte der Wildrose. Sie werden pur oder mit anderen Früchten zu Marmeladen verkocht.
- Getrocknete Hagebutten sind klein geschnittene Zutat vieler Früchtetees. Sie geben dem Tee seinen typisch säuerlichen Geschmack.
Die Kulturrose im Gegensatz zur Wildform
In Blumengeschäften und beim Rosenzüchter sowie in Ihrem eigenen Garten finden Sie die Zuchtformen der Gartenrose. Sie nutzen sie anders als die Wildrose.
- Die Gartenrose unterscheidet sich durch gefüllte Blüten von der fünfblättrigen Wildrose. Das bedeutet, dass die zahlreichen Staubblätter der Wildrose in Blütenblätter umgewandelt wurden. Sie sehen dies an den vielen Blütenblättern, die den typisch gefüllten Blütenkopf der Gartenrose ausmacht.
- Aufgrund ihres dekorativen Aussehens nutzen Sie die Gartenrose als Augenweide im Garten, in getrockneter Form als Potpourri oder als Badezusatz. Sie dekoriert Schokoladen und ist Zutat in Tees.
- Aus den Blüten der Damaszenerrose oder der Provencerose (Kohlrose) können Sie Rosenmarmelade herstellen.
- Wenn aus der Kohlrose ätherisches Rosenöl hergestellt wird, fällt Rosenwasser ab. Rosenwasser ist eine Zutat für Marzipan, Lassi und Süßspeisen sowie Kosmetikprodukten.
Die Wildrose unterscheiden Sie von der Gartenrose durch ihre fünf einzelnen Blütenblätter. Die Nutzung als Hagebuttenmarmelade, Wildrosenöl und Tee unterscheidet die Wildrose weiter von der Gartenrose.
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