Die Pest in Kürze
Um zu verstehen, wie der Schwarze Tod, wenn auch nicht weltweit, so doch aber in Europa ausgerottet wurde, sind einige Informationen zur Krankheit und ihrer Übertragung wichtig.
- Die Pest ist eine Infektionskrankheit, die meist epidemisch auftaucht. Der Erreger ist Yersinia pestis. Die Erkrankung wird zunächst über den Rattenfloh übertragen. Dann entsteht die Beulenpest. Es kommen aber auch andere Nagetiere als Träger der Yersinien in Betracht.
- Die Beulenpest bricht nach einer Inkubationszeit von zwei bis sieben Tagen aus. Sie ist durch hohes Fieber mit Schüttelfrost sowie geschwollene, nekrotisierende und geschwürig zerfallende Lymphknoten gekennzeichnet, wobei meist die Leistenlymphknoten betroffen sind.
- Gefürchtet ist die Pestsepsis, die durch eine hämatogene (auf dem Blutwege) Aussaat der Yersinien entsteht. Menschen mit Pestsepsis sind für andere Menschen ansteckend. Diese infizieren sich nun über Tröpfcheninfektion mit der Lungenpest, die sehr schnell ausbricht und innerhalb von wenigen Tagen tödlich verläuft. Wird vor der hämatogenen Aussaat mit Antibiotika behandelt, sinkt die Sterblichkeit auf unter fünf Prozent.
Wurde der Schwarze Tod ausgerottet?
Tatsächlich wurde die Pest nicht ausgerottet. In Europa gilt sie zurzeit als besiegt, doch gibt es keinerlei Garantie, dass sie nicht wiederkommen könnte. Die Krankheit findet sich noch in vielen Teilen der Welt, vor allem in Asien, aber auch in Südamerika, Afrika und den USA. Doch wie ist es gelungen, die Seuche zu einzudämmen?
- Zunächst einmal ist jede Pestepidemie in den gemäßigten Breiten (zumindest bei der Beulenpest) selbstlimitierend, da keine Epidemie dokumentiert ist, die über die kalten Wintermonate hinweg bestand. Das gilt natürlich nicht für tropische Länder, in denen auch im Winter warme Temperaturen herrschen.
- Ganz wichtig bei der Bekämpfung der Seuche ist eine ausreichende Hygiene. Der Kontakt mit Ratten muss vermieden werden, ebenso müssen Rattenplagen bekämpft werden. Auch Insektizide zum Schutz vor Flöhen sind wichtig.
- Außerdem kann heutzutage mit Antibiotika therapiert werden, weshalb es nicht mehr zu so verheerenden Epidemien wie um 1350 in Europa kommt (wobei allerdings von einigen Forschern angezweifelt wird, ob es sich bei der Seuche im 14. Jahrhundert tatsächlich um den Pesterreger handelte). Setzt die Behandlung ein, ehe das septische Stadium erreicht ist, ist die Heilungschance sehr gut und außerdem kann so keine Übertragung von Mensch zu Mensch stattfinden.
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