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Wie schreibt man Theaterkritiken?

Inhaltsverzeichnis

Theaterkritiken gelten als eine der Königsdisziplinen im Feuilleton.
Theaterkritiken gelten als eine der Königsdisziplinen im Feuilleton.
Professionelle Theaterkritiken beruhen auf Erfahrung und Beurteilungsvermögen auf diesem Gebiet. Man schreibt sie nach bestimmten Kriterien.

Was sind Theaterkritiken?

Unter einer Theaterkritik versteht man eine publizistische Auseinandersetzung zu einem aufgeführten Bühnenwerk. Darin richten Sie als Autor Ihren kritischen Blick auf Art und Qualität der Aufführung eines Stücks. Sie beurteilen die Inszenierung der Geschichte hinsichtlich der Leistungen der Regie, des Regisseurs und der Schauspieler. Dieses Zusammenspiel steht im Mittelpunkt der Rezension.

Als Theaterkritiker gehören Sie zu einem real existierenden Berufsfeld mit zumeist ausgebildeten Journalisten mit fundierter Theatervorbildung. Die Fähigkeit des Schreibens und der Ausdrucksmöglichkeiten entwickelt sich mit der Anzahl Ihrer Kritiken. Ein guter Theaterkritiker schreibt viele Texte und erlangt dadurch Schreibpraxis. 

So verfasst man eine Rezension

Informieren Sie sich zunächst gründlich über das Stück. In einem kleinen Einführungstext nennen Sie den Namen des Theaters und den Titel des Theaterstücks. Als nächstes erwähnen Sie den Autor und den Regisseur ebenso wie das Aufführungsdatum. Geben Sie eine kurze Inhaltsangabe des Stücks wieder.

Jetzt fassen Sie die Aufführung ausführlich textlich zusammen. Der Autor beschreibt das Bühnenbild sowie die Lichteffekte. Sie stellen dar, wie diese insgesamt zum Stück gepasst haben und welcher Ausdruck damit erzielt wurde. Gab es eine Musikuntermalung und wie hat diese in Lautstärke und Art zu den Szenen gepasst? Sie dürfen und sollen hier Ihre persönliche Meinungs zum Ausdruck bringen.

Nun nehmen Sie die Darsteller unter die Lupe: Nennen Sie die Namen jener Personen, die Sie in deren Darsteller-Kunst beurteilen. Konnten die Szenen überzeugend in Text und Emotion dargebracht werden? Sie können hier ruhig auf einzelne Szenen eingehen. Wie hat das Publikum darauf reagiert und was fühlten Sie persönlich?

Gehen Sie auch auf die Kostüme ein. Diese gehören zu den wichtigen Ausdrucksformen der Geschichte und tragen viel zum Eindruck beim Publikum bei. Beschreiben Sie einzelne Outfits im Detail und auch, wie diese zur einzelnen Szene passten. Gehen Sie auch auf Details wie die passenden Schuhe ein.

Von Vorteil ist es, wenn Ihnen das Theaterteam bereits aus anderen Stücken bekannt ist und Sie hier bereits über Erfahrungswerte zu dessen Leistungen verfügen. Sie können dann mit Ihrer Kritik einen Vergleich mit anderen Aufführungen des Stücks auf anderen Bühnen ziehen. Machen Sie sich bereits während der Aufführung des Stücks einige Notizen.

Eine Gliederung könnte folgendermaßen aussehen:

  • Den Autor des Stückes und seine Werke benennen, falls bekannt.
  • Kurze Inhaltsangabe zum Stück verfassen.
  • Vorstellung des Regisseurs und seiner Inszenierung.
  • Die Inszenierung mit anderen Aufführungen vergleichen.
  • Die Leistung der Darsteller vergleichen.
  • Die Publikumsreaktion auf die Inszenierung beschreiben.
  • Ein Resümee zur Vorstellung insgesamt ziehen und diese bewerten.

Der Kritiker schreibt sachlich - beachtenswerte Aspekte

Als Theaterkritiker haben Sie in der Regel viele Aufführungen besucht. Außerdem gehören die Texte Ihrer Kollegen und des Feuilletons in Ihrer Region zur regelmäßigen Lektüre. Als Rezensent haben Sie in der Regel einen guten Überblick über die Kulturszene. 

In Ihre Theaterkritik dürfen Sie zwar Ihre subjektive Wahrnehmung wiedergeben, allerdings sollte diese auf Ihre objektiven Bewertungsparametern beruhen und nicht auf Ihrem persönlichen Geschmack. Bleiben Sie mit der Kritik sachlich und fachlich kompetent. Erwähnen Sie nicht einseitig nur Negatives oder nur Positives und machen Sie den Leser neugierig auf das Stück.

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