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Wie schneidet man Feinsteinzeug am besten?

Feinsteinzeug mit buntem Ornament
Feinsteinzeug mit buntem Ornament © Mick Haupt / unsplash.com
Beim Verlegen von Feinsteinzeug haben Ihre kreativen Ideen freie Fahrt. Es kommt nur darauf an, die Werkstücke so zu bearbeiten, dass ein harmonischer und perfekter Eindruck entsteht, der sich von professioneller Arbeit nicht unterscheidet. Richtig messen und sauber schneiden, heißen dabei die Zauberworte.

Werkzeug für Fliesen und Feinsteinzeug

Grundsätzlich können Sie für die Bearbeitung von Feinsteinzeug dieselben Werkzeuge benutzen, die auch für Fliesen geeignete sind. Feinsteinzeug ist etwas härter und frostsicher. Zum Zuschneiden benötigen Sie:

  • Ein Fliesenschneidgerät, das möglichst einen Diamanten als Werkzeug hat und für filigrane Aufgaben einen ähnlichen Glasschneider, wie ihn der Glaser benutzt. 
  • Einen Winkelschleifer mit Diamant-Trennscheibe,
  • oder bei größeren Vorhaben eine Nassschneidemaschine.

Zum Glätten der Bruchkanten macht sich ein grober Abziehstein gut, aber auch Nassschleifpapier ist geeignet.

So wird Ihnen die Arbeit gelingen

  1. Angeritzt wird das Werkstück immer auf der glasierten Seite. Ziehen Sie den Schneider zügig, ohne abzusetzen, über die Platte. Dabei muss die Platte so festgehalten werden, dass sie sich nicht bewegen kann. Müssen Sie Kurven schneiden, fertigen Sie sich am besten eine Schablone an, um die herum dann mit dem Glasschneider angeritzt wird.
  2.  Das Schneidgerät hat in der Regel einen Lochschneider dabei, mit dem Sie notwendige runde Löcher in die Platte schneiden können. Zum Schneiden von Kurven können Sie auch mehrere runde Löcher nebeneinander setzen und die Übergänge nachher beschleifen.
  3. Hat Ihr Fliesenschneider keine Brechvorrichtung, legen Sie die Platte mit der Bruchstelle auf ein dünnes Stäbchen und drücken Sie beide Seiten gleichmäßig nieder. Die Platte bricht mit großer Sicherheit an der angeritzten Linie, kann aber auch materialbedingt daneben brechen.
  4. Da Feinsteinzeug härter ist als Fliesen, müssen Sie die angeritzten Bruchstellen oft noch mit einem weichen Hammer bearbeiten. Das kann zur Herausforderung werden, wenn es sich um Figuren handelt. Gehen Sie dabei sehr zart zu Werke und nehmen Sie sich Zeit. 
  5. Legen Sie die Platte mit dem Gesicht auf eine weiche Unterlage und versuchen Sie mit leichten Schlägen entlang des Ritzes Sprünge in das Material zu bringen. Die Grenze zwischen dem gewünschten Ergebnis und der Zerstörung der Platte zu finden, ist dabei eine Frage des Gefühls und der Routine. 
  6. Möchten Sie unsaubere Brüche oder Ausschuss vermeiden, können Sie das Feinsteinzeug auch mit dem Winkelschleifer trennen. Dazu müssen Sie eine ruhige Hand haben, gerade Schnitte gelingen selten. Hier hat eine Nassschleifmaschine die Nase vorn, da ein Anschlag vorhanden ist.

Mit Feinsteinzeug lassen sich, wie mit Fliesen, alle denkbaren Dekore gestalten und Sie sollten Ihrer Fantasie keine Fesseln anlegen. Erfolgt dann die Ausführung auch in professioneller Qualität, haben Sie sehr lange Freude am Ergebnis Ihrer Arbeit. Auch als Heimwerker ist das kein Hexenwerk, gehen Sie mit Bedacht und Mut an die Arbeit, es lohnt sich sicher! 

helpster.de Autor:in
Wil Flammiger
Wil FlammigerWil ist gelernter Landwirt mit großem Garten und ausgebildeter Schweißer. Im Laufe der Jahre hat er sich Fertigkeiten im Heim- und Handwerk selbst angeeignet, diese Erfahrungen gibt er schon seit vielen Jahren bei helpster.de weiter.
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