Odoriermittel sorgen für den markanten Gasgeruch
Für die Hitze im Herd, für die Wärme im Heizkörper oder für das warme Wasser in der Dusche - viele Haushalte nutzen hierfür Gas als Energielieferanten. Doch der Stoff, der es zum einen erst so richtig bequem und behaglich in den eigenen vier Wänden macht, ist leider auch in gewissem Maße riskant. Denn austretendes Gas stellt eine große Gefahr für Leib und Leben dar - besonders verhängnisvoll: Man kann es nicht sehen. Allerdings können Sie es ganz schnell an seinem Geruch erkennen. Dass dem so ist, ist bewusst so gewollt. Von Natur aus wäre Gas eigentlich geruchslos, doch als Sicherheitsmaßnahme wurde das geändert und das Gas wird quasi künstlich zum Stinken gebracht. Schuld daran sind die sogenannten "Odoriermittel", hauptsächlich schwefelhaltige, organische Verbindungen, die als spezielle, vorgeschriebene Geruchsstoffe beigemischt werden.
So erkennen Sie Gas am Geruch
Im Grunde gilt zwar, dass Gas nicht immer gleich riecht, aber dennoch relativ schnell zu erkennen ist, da es sich deutlich von alltäglichen Gerüchen unterscheidet und durch seinen unangenehmen, oftmals gar abstoßenden Geruch, intuitiv schnell ein alarmierendes Gefühl hervorruft. Die meisten fühlen sich beim Gasgeruch- beziehungsweise -gestank, an faule Eier oder Klebstoff erinnert. Das wird nicht zuletzt bedingt durch seine Ähnlichkeit mit Lösungsmitteln.
Da man Gas ansonsten aber weder sehen noch mit irgendwelchen anderen Sinne wahrnehmen kann als mit der Nase, sollten Sie in diesem Fall sofort reagieren.
Wichtige Sicherheitsregeln, wenn es nach Gas riecht
Wenn Sie der Meinung sind, Gas erschnuppert zu haben, gilt zunächst: Ruhe bewahren. Natürlich ist austretendes Gas gefährlich, weil es Explosionen und schwere gesundheitliche Schäden hervorrufen kann, doch in Panik zu verfallen, wird sicherlich niemanden retten.
Stattdessen sollten Sie, wenn Sie meinen, Gas zu riechen, besonnen handeln. Berühren Sie keine elektrischen Schalter, ziehen Sie keine Stecker aus Steckdosen, benutzen Sie zunächst kein Smartphone oder Telefon und vermeiden Sie offenes Feuer jeglicher Art - sei es, durch Zigaretten, Kerzen oder dergleichen. Dagegen sollten Sie in jedem Fall für Durchzug sorgen - beispielsweise durch das Öffnen von Fenstern und Türen, aber nicht durch Ventilatoren oder den Dunstabzug. Wenn Sie die Absperreinrichtung der Gasleitung in Ihrem Zuhause gefahrlos erreichen können, schließen Sie sie umgehend.
Dann sollten Sie unbedingt das Gebäude verlassen, im besten Fall, ohne zu vergessen, die Nachbarn zu warnen, und erst draußen in sicherem Abstand den Geruch per Telefon melden. Rufen Sie dafür in erster Linie die Nummer Ihres Gasnetzbetreibers oder alternativ auch den Notruf 112 der Feuerwehr.
Auf Nummer sicher gehen
Wer sich bestmöglich auf den Notfall vorbereiten will, der kann außerdem bereits im Vorfeld Maßnahmen treffen. So können Sie bereits bei der Anschaffung von Ihrem Gasnetzbetreiber Riechproben - angeboten normalerweise in der Form von Duftkarten - bestellen und durch spezielle Gasmelder zudem für Sicherheit sorgen. Zu beachten ist allerdings, dass man hier selbst aktiv werden muss, da Gasmelder in Deutschland eine freiwillige Anschaffung sind. Obendrein brauchen Sie unterschiedliche Modelle für Erdgas beziehungsweise Flüssiggas. Die Mühe dafür wird sich aber mit Sicherheit lohnen, denn auch, wenn Gas eigentlich nicht zu "überriechen" ist oder in anderen Worten im Normalfall so penetrant stinkt, dass Sie mit sehr großer Wahrscheinlichkeit aufmerksam werden, kann so ein Gefühl der Extra-Sicherheit vermittelt werden.
Denn auch, wenn sich grundsätzlich zusammenfassen lässt, dass Sie sich, wenn es um Gas geht, normalerweise auf Ihre Nase verlassen können und den mitunter gefährlichen Stoff schnell riechen werden, schadet es sicherlich auch nicht, ein paar weitere Vorkehrungen zu treffen.
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