Ein Reifenkauf bedarf schon etwas Zeit, da es ein riesiges Angebot an Produkten gibt. Die Entscheidung wird Ihnen hier nicht einfach gemacht. Ihre und die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer sollte bei Ihrer Wahl die entscheidende Rolle spielen. Nicht alle Reifen, die zur Verfügung stehen, entsprechen diesem Standard. Wie lange Sie Ihre Reifen fahren können, hängt von einigen Faktoren ab. Am Beispiel zweier Reifenarten soll das erläutert werden.
Faktoren die entscheiden, wie lange Sie Reifen fahren
- Egal um welche Reifenart es sich handelt, als Erstes entscheidet die Fahrweise über die Lebensdauer: Zum Beispiel wie oft die Reifen gefahren werden, das Bremsverhalten des Fahrers und den Zustand der befahrenen Straßen. Schon allein deshalb kann eine detaillierte Aussage nicht getroffen werden.
- Ein weiterer Punkt, der maßgeblich dazu beiträgt, wie lange Sie Ihre Reifen fahren, ist die Lagerung derselben. Bei falscher Handhabung verschleißt das Gummi schneller und verkürzt so die Lebensdauer. Bei richtiger Lagerung wird den Reifen 0,5 bar zusätzlicher Luftdruck zugeführt, da Reifen mit der Zeit Druck verlieren. Die Aufbewahrung erfolgt übereinander, auf Felgenbäumen oder mit Wandhalterungen. Die Umgebung sollte trocken, kühl und dunkel sein.
- Jede Lagerung, die nicht diesen Kriterien entspricht, kann die Reifen im Laufe der Zeit beeinträchtigen. Eine gute Alternative ist es, wenn Sie Ihre Reifen, wenn möglich, in Ihrer Werkstatt einlagern lassen. Diese garantieren Ihnen die optimalen Bedingungen.
- Wichtig für Sie zu wissen ist auch, dass Reifen einem natürlichen Alterungsprozess unterliegen. Und dies egal, ob gefahren oder nicht.
Wie lange Sie Reifen fahren können - Beispiel Auto
- Der deutsche Verkehrssicherheitsrat hat erklärt, dass Autoreifen eine maximale Lebensdauer von zehn Jahren hätten. Dem stehen Erklärungen von Automobilorganisationen gegenüber. Sie besagen, dass der Verschleiß am Gummi nach sechs Jahren so weit fortgeschritten ist, dass auf eine weitere Nutzung verzichtet werden sollte. Und dies unabhängig von der Profiltiefe, die in Deutschland mindestens 1,6 Millimeter betragen muss.
- Bei Winterreifen sieht das Ganze etwas anders aus. Diese sollten maximal vier Winter lang eingesetzt werden. Nach dieser Zeit ist kein optimaler Grip mehr gegeben. Bei dann noch genügender Profiltiefe können Sie diese in den Sommermonaten weiterbenutzen. Eine pauschale Laufleistung in Kilometer gibt es bei Autoreifen nicht.
- Bei MS-Reifen (Ganzjahresreifen) sollten Sie besonders aufpassen. Da diese im Sommer als auch im Winter gefahren werden, sollten sie nicht auf Mindestprofiltiefe heruntergefahren werden. Sie sollten diese bei einer Profiltiefe von weniger als drei Millimetern im Winter nicht mehr nutzen.
- Wenn Sie gebrauchte Reifen kaufen, müssen Sie auf zwei Dinge achten. Sie sollten nicht älter als drei Jahre sein und eine Mindestprofiltiefe von vier Millimeter aufweisen. Das Alter ist auf den Auto- und Motorradreifen mit einer sogenannten DOT-Nummer angegeben. Sie besteht aus vier Zahlen. Die ersten beiden Zahlen geben den Monat, die letzten beiden das Jahr der Produktion an.
So lange können Sie Reifen am Motorrad fahren
- Auch beim Motorrad ist die Art des Reifens und Verwendung entscheidend dafür, wie lange Sie diese fahren können. Bei Reifen, die für den Sportbereich benutzt werden, liegt die Verwendungsgrenze bei circa 6.000 Kilometern. Bei Tourenreifen erhöht sich diese auf etwa 14.000 Kilometer.
- Auch hier ist ein Faktor für die Haltbarkeit die Lagerung der Reifen. Hier ist ebenfalls eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vorgeschrieben. Ausnahmen gibt es nur für Kleinkrafträder, Fahrräder mit Hilfsmotor und Leichtkrafträder. Hier genügt es, wenn die Profiltiefe noch 1,0 Millimeter beträgt.
- Alle Angaben außer der Mindestprofiltiefe sind lediglich Richtwerte. Sie sollten deshalb Ihre Reifen stets einer intensiven Kontrolle unterziehen. Bei Rissbildungen oder fehlender Profiltiefe sollten Sie sowohl Auto- als auch Motoradreifen unverzüglich ersetzen.
Ein wichtiges Thema ist auch die Entsorgung Ihrer alten Reifen. Sie können diese bei Ihrem Reifenhändler gegen eine Gebühr entsorgen lassen. Wenn Sie sie nicht bei einem Händler gekauft haben, besteht trotzdem eine Möglichkeit. In allen Regionen gibt es Entsorgungsdeponien, bei denen die Reifen, ebenfalls gegen Gebühr, angenommen werden.
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