Fachschulen für Erzieherinnen und Erzieher
Bei der Ausbildung zur Erzieherin handelt es sich hauptsächlich um eine schulische Ausbildung.
- Die Ausbildung zur Erzieherin ist nicht bundeseinheitlich geregelt, das heißt, sie kann sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Überall findet sie jedoch an Schulen statt, meist sind dies Fachschulen für Sozialpädagogik, in einigen Bundesländern tragen sie auch andere Namen, beispielsweise Berufskolleg oder Berufsakademie.
- Wer einen Platz an einer Schule bekommen möchte, braucht einen mittleren Bildungsabschluss. In manchen Bundesländern werden auch bestimmte Noten vorausgesetzt, beispielsweise mindestens eine Drei in Deutsch.
Wie lange die Ausbildung dauert
Auch die Frage, wie lange die Ausbildung zur Erzieherin dauert, ist nicht bundeseinheitlich zu beantworten.
- Insgesamt muss eine Ausbildung zur Erziehern mindestens vier Jahre dauern, so sieht es die Rahmenvereinbarung der Kultusministerkonferenz für alle Bundesländer vor. In der Praxis dauert sie in einigen Bundesländern vier, in anderen fünf Jahre. Die Ausbildung umfasst jedoch neben den mindestens zwei, meist drei Jahren Fachschulausbildung. auch unterschiedliche berufliche Vorbildungen und oft auch ein Anerkennungsjahr im Anschluss an die Schule.
- Die berufliche Vorbildung kann, je nach Bundesland, ein Vorpraktikum im sozialen Bereich oder der Besuch eines Berufskollegs von einem Jahr Dauer sein. In manchen Bundesländern können Interessierte nicht sofort mit der Erzieherausbildung beginnen, sondern müssen zunächst eine ebenfalls schulische Ausbildung beispielsweise zur Kinderpflegerin oder Sozialassistentin machen. Darauf baut die Ausbildung zur Erzieherin anschließend auf, so dass sie insgesamt ebenfalls vier bis fünf Jahre dauert. Da für Kinderpflegerinnen oder Sozialassistentinnen auch ein Hauptschulabschluss genügt, wird diese Ausbildung unter bestimmten Bedingungen, beispielsweise einem bestimmten Notenschnitt, zusätzlich als mittlerer Bildungsabschluss anerkannt. Dadurch können auch Kinderpflegerinnen oder Sozialassistentinnen, die ursprünglich die Hauptschule abgeschlossen haben, die Erzieherausbildung absolvieren.
- Während ihrer Ausbildung werden die angehenden Erzieherinnen und Erzieher unter anderem mit den Bereichen Pädagogik, Psychologie, Kinder- und Jugendliteratur, Umwelterziehung, Musik und Kunst vertraut gemacht. Hinzu kommen allgemeinbildende Fächer wie Deutsch oder Sozialkunde. Abhängig vom Bundesland und dem jeweiligen Schulträger stehen zusätzlich Wahlfächer, beispielsweise Theaterpädagogik oder Integration, auf dem Stundenplan. Während der Fachschulausbildung finden außerdem Praktika in Kindergärten, Kindertagesstätten, Kinderhorten oder ähnlichen Einrichtungen für Kinder oder auch Jugendliche statt, entweder an einem Tag pro Woche oder auch blockweise. Der Schulbesuch endet mit einer staatlichen Prüfung, die sich in einen praktischen und einen theoretischen Teil gliedert.
- Neben staatlichen Fachschulen für Sozialpädagogik, Berufskollegs oder Berufsakademien betreiben auch die beiden großen Kirchen entsprechende Schulen. Derzeit gibt es jedoch Bemühungen, die Erzieherausbildung bundeseinheitlich zu gestalten und zu akademisieren, das heißt, von den Fachschulen in Hochschulen zu verlagern. Einige Fachhochschulen bieten bereits die Möglichkeit eines Studiums für Erzieher an, die Regel ist jedoch noch die schulische Ausbildung.
Außer der Frage, wie lange die Ausbildung zur Erzieherin dauert, stellen sich also weitere interessante Fragen rund um die Fachschulen für Erzieher.
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