Wie lange dauert die Fastenzeit?
Die Fastenzeit besteht aus insgesamt 40 Fastentagen. Die sechs Sonntage im Fastenzeitraum sind davon ausgenommen. In der Summe umfasst die Fastenzeit also eigentlich 46 Tage.
Jesus war, laut Bibel 40 Tage in der Wüste, somit sollen die gläubigen Christen diese Tage zum Vorbild nehmen. Obwohl die Sonntage fastenfrei sind, werden von vielen Gläubigen dennoch diese Tage auch ins Fasten mit einbezogen.
Beginn der Fastenzeit ist jedes Jahr am Aschermittwoch, im Jahr 2024 ist das somit Mittwoch, der 14.02.. Der Termin des Aschermittwochs und des davon abhängenden Fastens wiederum richtet sich nach dem Mondkalender.
Das Ende der Fastenzeit ist im Jahr 2024 der Samstag, 30.03., das ist der Tag vor Ostersonntag. Das ist der letzte Fastentag, der vom Frühlingsvollmond abgeleitet wird.
Die Zahl 40 hat zudem in der christlichen, sowie jüdischen Religion eine große Symbolkraft. Sie kommt immer wieder in den Schriften des alten und des neuen Testaments vor.
Das Volk Israel musste 40 Jahre durch die Wüste reisen, somit steht die 40 für eine Wende und einen Neuanfang. Jesus fastete selbst 40 Tage, bevor er öffentlich auftrat. Die Sintflut währte auch 40 Tage.
40 besteht aus der 4 und der 10. Die 4 steht für das Weltumfassende, ebenso wie für die Himmelsrichtungen und die Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft. Die 10 steht für das ganz Vollendete, ersichtlich in den 10 Geboten. Deshalb wird die Fastenzeit im Lateinischen auch Quadragesima genannt.
Die liturgische Farbe in der Fastenzeit ist Violett, eine Mischung aus purpurrot (Macht) und dem kalten Blau, welches das Geistige betont im Gegensatz zum Körperlichen, Irdischen, Menschlichen.
Wichtige Tage in dieser besonderen Zeit:
Es liegen einige der wichtigsten Feiertage der christlichen Gemeinschaft in eben dieser Fastenzeit:
- Aschermittwoch, als Beginn des Zeitraumes
- Palmsonntag, der Sonntag vor dem Ostersonntag
- Gründonnerstag, der das wichtigste Kirchenfest der Christen einleitet, nämlich Ostern – Tod und Auferstehung von Jesus
- Karfreitag, der Freitag vor Ostern, an dem Jesus gekreuzigt wurde
- Karsamstag, der Tag vor dem Triumph der Auferstehung von allem Leid
Wie verhält man sich in der Fastenzeit?
Wer für sich entschieden hat, dass er die Fastenzeit erleben möchte, der sollte auf ein paar Regeln achten:
- Die Kirche schrieb in der Vergangenheit sehr strenge Regeln vor, nach denen man sich in der Fastenzeit zu richten hatte. Wie sehr man sich hier einbringen möchte, muss man selbst entscheiden.
- Während der gesamten Fastenzeit war Fleisch verboten, ebenso wie der Verzehr sämtlicher Milchprodukte.
- Heutzutage ist die Auslegung der Fastenzeit den Lebensumständen angepasst. Hier wählt man selbst etwas, von dem man glaubt, dass ein Pausieren einen echten Verzicht darstellt. Das kann Alkohol, Rauchen, Süßigkeiten, Fastfood, aber auch ein Verzicht auf fernsehen, Computerspiele, Autofahren oder das Handy und Social Media sein.
- Es geht in dieser besonderen Zeit darum eine Reinigung von Körper und Geist zu erlangen. Die Auszeit befreit von allem gegebenenfalls vorhandenen Ballast im Leben.
- In der Fastenzeit waren früher außerdem Feste, wie Hochzeiten oder Tänze verboten.
- Durch die Zeit des Verzichts und der Buße bereiten sich Christen auf die Feier des Todes und der Auferstehung vor, man soll innehalten, sich auf das Wesentliche besinnen und entschleunigen.
- Anfang des 5. Jahrhunderts setzte sich die Fastenzeit vor Ostern durch, es gab nämlich davor noch eine weitere Fastenzeit in der Adventszeit vor Weihnachten.
Ob und wie streng man die Fastenzeit für sich selbst gestalten möchte, ist jedem selbst überlassen, allerdings sollte man es zumindest einmal gemacht haben, um zu erkennen, welchen Wert diese Zeit haben kann.
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