Das Thema Beschneidung kennt man überwiegend mit religiösem Hintergrund. Fakt ist aber, dass dieser Eingriff auch aus medizinischen Gründen notwendig werden kann. Sollte bei Ihnen oder Ihrem Sohn dieser Eingriff geplant sein, ist es für Sie interessant zu wissen, wie die Operation abläuft und was genau passiert.
Die Beschneidung aus medizinischen Gründen
Bei einem Baby ist die Vorhaut noch fest mit der Eichel verbunden. Bis zum drittten Lebensjahr löst sie sich aber und lässt sich dann frei über die Eichel ziehen.
- Es kann zu einer Vorhautverengung kommen, dabei lässt sich die Vorhaut nicht ganz über die Eichel ziehen. Dadurch kann es zu Entzündungen und Schmerzen kommen. Gerade bei Männern können starke Schmerzen bei einer Erektion auftreten, da die Vorhaut sich nicht ganz zurückzieht.
- Manche Eltern lassen eine Beschneidung aus hygienischen Gründen vornehmen. Unter der Vorhaut können sich Bakterien, Keime und Schmutz sammeln, welche unter Umständen zu Entzündungen führen.
So läuft der Eingriff ab
Die Vorhaut besteht aus zwei Schichten. Die innere Schicht endet unterhalb der Eichel, die äußere Schicht ist die Haut, die die Eichel verdeckt.
- Bei dem Eingriff werden beide Hautschichten auf Höhe unterhalb des Eichelansatzes durchtrennt. Die äußere Haut, die länger als die innere ist, wird gekürzt und mit der inneren vernäht. Jetzt ist die Eichel frei und es liegt keine Haut mehr darüber.
- Die Operation erfolgt unter Vollnarkose und dauert nicht lange. Gleich nach der Operation kann es zu Schmerzen kommen, die aber nach ein paar Tagen nachlassen.
Die Risiken des Eingriffs
- Risiken sind unter anderem eine Infektion der Wunde oder eine Wundheilungsstörung. Männer sollten in der ersten Zeit nach der Operation keine Erektion haben, da das zu Schmerzen führen kann. Natürlich sind auch starke Nachblutungen oder eine Reaktion auf das Narkosemittel möglich.
- Da die Eichel nach der Beschneidung frei liegt, nimmt die Sensibilität ab. Dadurch kann das Problem eines vorzeitigen Samenergusses gelöst werden, es kann aber auch sein, dass Mann an der Eichel nicht mehr so sensibel auf schöne Reize reagiert.
- Die Heilung dauert etwa zwei Wochen, wenn es zu keinen Komplikationen kommt. Nach etwa zwei bis drei Wochen darf Mann auch wieder Geschlechtsverkehr haben.
Die Beschneidung läuft relativ unproblematisch ab und ist für einen Urologen ein Routineeingriff.
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