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Wie lackiere ich ein Auto? - So geht's

Inhaltsverzeichnis

Ein Auto kann man selber lackieren.
Ein Auto kann man selber lackieren.
Sie hatten einen kleinen Unfall. Es war zwar nur ein Blechschaden, aber nun hat Ihr Auto ein kleine Delle und der Lack ist weg. Ein wenig Rost hat sich schon abgesetzt. Das Auto in der Werkstatt reparieren und lackieren zu lassen ist zu teuer. Aber wie lackiere ich ein Auto selbst? So geht's....

Was Sie benötigen

  • Trockenschleifpapier Körnung 40 - 150
  • Nassschleifpapier Körnung 280 - 800
  • Füller
  • Wasserlack oder Acryllack in Wagenfarbe
  • Klarlack
  • Härter
  • Verdünner
  • 1 Spritzpistole mit mehreren Aufsätzen
  • Nitroverdünnung
  • Silikonentferner
  • 1 Spezialstaubtuch
  • 1 Pinsel zum Reinigen der Spritzpistole
  • 1 Staubmaske

Einen Unfallschaden selber lackieren

Vor jedem Lackieren steht erst einmal das Ausbeulen Ihrer Delle am Auto an. Dies machen Sie mit einem speziellen Ausbeulwerkzeug (Ausbeulhebel), wie in diesem Video gezeigt. Spezielles Werkzeug erhalten Sie im Kfz-Fachhandel. Manche Dellen bestehen nur aus einem "Frosch", der von selbst heraus hüpft, wenn man von innen dagegen drückt. Wichtig ist, dass Sie sehr vorsichtig arbeiten, um nicht noch mehr kaputtzumachen. Außerdem sollten Sie viel Geduld und Zeit für die anstehenden Arbeiten mitbringen und unbedingt eine Staubmaske tragen.

  1. Jetzt kommt die mühevolle Schleifarbeit. An dem beschädigten Lack der Delle muss nun mit einem Schleifpapier (Körnung 40) ein Übergang geschliffen werden. Lose Lackreste werden komplett entfernt und die Ränder zum intakten Lack so lange geschliffen, bis die Ränder nicht mehr spürbar sind. Ebenso muss jedes noch so kleine Teil angesetzter Rost entfernt oder abgeschliffen werden. Ist der Rost stark angesetzt, verwenden Sie eine Flex. Ist die Delle klein, verwenden Sie grobes Trockenschleifpapier. Bei diesem ersten Arbeitsschritt können Sie das blanke Blech von Ihrem Auto sehen.
  2. Um grobe Unebenheiten auszugleichen, benutzen Sie jetzt eine 2 Komponenten Spachtelmasse (Ansetzen nach Herstellervorgaben). Nach der Trocknung schleifen Sie die Fläche in Form. Der Spachtelvorgang wird so oft wiederholt, bis ein zufriedenstellendes Ergebnis vorliegt. Umso sorgfältiger und feiner Sie spachteln, desto feiner können Sie das Schleifpapier wählen. Hier können Sie Trockenschleifpapier in den Körnungen von 40 bis 150 verwenden. Es dürften keine Übergänge spürbar sein. Alles was Sie jetzt nicht fein ausarbeiten, ist später im Lack sichtbar.
  3. Decken Sie jetzt die jeweiligen Anschlussteile sorgfältig und großzügig mit Zeitungspapier und Autoklebeband ab, denn wird der Füller eingesetzt. Ein Füller hat die Aufgabe, kleine Unebenheiten auszugleichen und das Auto vor Korrosion zu schützen.Tragen Sie den Füller mit der Spritzpistole mit mindestens drei Spritzgängen auf, beachten Sie dabei die Ablüftzeit (Trocknungszeit lt. Herstellerangaben zwischen den Spritzgängen). Je nach Füllermaterial steht jetzt eine Trocknungszeit von bis zu einem Tag an.
  4. Nach ausreichender Trocknung wird der Füller mit Nassschleifpapier Körnung 280 und einem Schleifklotz in Form geschliffen. Sind Sie mit Ihrem Schleifergebnis zufrieden, wird der Endschliff mit einem Nassschleifpapier Körnung 800 durchgeführt. Dazu benötigen Sie einen Eimer mit Wasser, in den Sie das Papier eintauchen können. Jetzt sieht das komplette Teil matt aus. Wenn Sie jetzt nicht sorgfältig gearbeitet haben, wird jeder noch so kleine Kratzer im fertigen Lack zu einer großen Macke. Reinigen Sie jetzt das geschliffene Teil gründlich mit Silikonentferner.
  5. Reinigen Sie Ihre Spritzpistole inzwischen mit Nitroverdünnung und verwenden Sie nun für den Lack einen geeigneten Aufsatz. Acryllacke lassen sich leichter verarbeiten, obwohl immer mehr Lacke auf Wasserbasis angeboten werden. Gute spritzfertige Lacke bekommen Sie im Lackfachhandel. Halten Sie dazu die Farbnummer Ihres Autos bereit, die Sie meist im Inneren des Motorraumes oder der B-Säule aufgedruckt finden.
  6. Bereiten Sie jetzt Ihren Lack nach Herstellerangaben vor und geben ihn in Ihre Spritzpistole. Mit einem speziellen Staubtuch (im Fachhandel) reinigen Sie jetzt vor dem Lackieren nochmals das beschädigte Teil. Jetzt erst tragen Sie den ersten Spritzgang Lack auf. Beim ersten Auftrag kann der helle Untergrund noch durchscheinen. Nach entsprechender Ablüftzeit wird der zweite, jetzt deckende, Spritzgang aufgetragen. Nach dessen Ablüftzeit erfolgt dann der dritte und letzte Lackauftrag. Jetzt sollte ein zufriedenstellendes Ergebnis sichtbar sein. Besitzen Sie ein Fahrzeug mit Metalliczweischichtlack, müssen Sie anschließend noch drei Schichten Klarlack auftragen, nach der gleichen Methode, wie zuvor beschrieben. Ein Einschichtlack benötigt keinen Klarlack mehr. 

Ein Auto in der Werkstatt reparieren lassen

  • Überlegen Sie gut, ob es sich nicht doch rentiert, das Auto in einer Werkstatt fachgerecht reparieren und lackieren zu lassen. Auch wenn lackieren einfach aussieht, gehört es zu den schwierigsten Arbeiten, die am Auto durchzuführen sind. So wäre es auch überlegenswert, ob man kleinen Dellen nicht eine "Smart repair" Reparatur zukommen lässt. Viele Leute haben nicht die nötige Ausstattung zum Lackieren und das Zubehör allein ist schon teuer. Zudem sollte für Lackierarbeiten eine Raumtemperatur von 20° C bis 25° C herrschen.
  • Natürlich sollte bei Ihrer Arbeit wenn möglich kein Wind gehen, da viele Unreinheiten in den Lack geweht werden können und zudem alles andere um Sie herum auch mit Farbe bespritzt werden kann. In manchen Ländern und Regionen ist übrigens das Lackieren im Freien aus Umweltschutzgründen verboten, auch das sollten Sie beachten.
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