Sie interpretieren eine Parabel grundsätzlich wie jeden literarischen Text, nur dass Sie auch die Besonderheiten der Parabel beachten müssen.
Was ist das Besondere einer Parabel?
- Eine Parabel ist eine gleichnishafte Kurzgeschichte. Das bedeutet, dass sie erstens verschlüsselt ist und zweitens indirekt auf eine Moral abzielt.
- Sie ist immer recht kurz, sodass Sie sich auf die Details konzentrieren und zum Beispiel die Sprache genau interpretieren können.
- Weiterhin hat sie immer eine klare Aussageabsicht, die sich meistens auf ethische Probleme bezieht und grundlegender Natur ist.
- Oft kommen Referenzen auf historische Gegebenheiten oder bekannte Symbole vor. Man muss eine Parabel daher immer auch in dem kulturellen Kontext ihrer Entstehung betrachten.
So interpretieren Sie eine Parabel
- Zunächst brauchen Sie eine typische Einleitung, die alle wichtigen formalen Informationen zu Titel, Autor, Verlag etc. nennt. Dann folgen eine kurze Inhaltsangabe und eine ausführlichere Gliederung des Handlungsablaufs in Bezug auf die Kernaussage.
- Bei der Parabel beginnen Sie insofern damit, den Bildteil zu verstehen. Dafür beschreiben Sie möglichst konkret die Handlung. Meistens ist der Bildteil auf den ersten Blick sehr einfach zu verstehen und erzählt eine typische, alltägliche Geschichte.
- Dann können Sie im Sachteil bzw. auf der sogenannten Bedeutungsebene versuchen, den Inhalt der Bildfläche zu übertragen und zu deuten, welche Bedeutung eigentlich gemeint ist und wie man die Parabel sinnvoll verstehen kann. Hier versuchen Sie zu abstrahieren und auf eine allgemeinere Aussage zu kommen, die der Autor vermitteln wollte.
- Achten Sie besonders auf den Titel, der meist sehr viel aussagt. Auch Vergleiche und Verweise sind gute Anknüpfungspunkte, um eine Parabel zu verstehen.
- Die Perspektive, das Tempus des Textes und weitere sprachliche Besonderheiten sollten ebenfalls analysiert werden. So interpretieren Sie die Parabel umfassend.
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