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Wie funktioniert ein Reflex?

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Zurückziehreaktion - Fremdreflex beim Kaktuspieks
Zurückziehreaktion - Fremdreflex beim Kaktuspieks
Ein wichtiges Arbeitszentrum im menschlichen Körper ist das Nervensystem. Ohne Nerven werden keine Informationen richtig aufgenommen, verarbeitet, weitergesendet sowie auch abgespeichert. Zum zentralen Nervensystem gehört neben Gehirn und Rückenmark auch die Reflexe. Doch wie funktioniert so ein Reflex eigentlich?

Reaktinen sind manchmal willenlos - Reflexe im Überblick 

Reflexe kann man nicht steuern, wie z. B. den Hustenreflex, denn diese sind vom Willen unabhängige Reaktionen auf einen bestimmten Reiz. Reflexe dienen z. B. der schnellen Abwendung von Gefahren und der Regulation verschiedener Körperfunktionen (etwa der Muskelentspannung). Man unterscheidet zwei Reflexarten - den angeborenen Reflex und den erworbenen Reflex. 

  1. Angeborene Reflexe werden noch einmal unterteilt - in Eigenreflex und Fremdreflex. Bei dem Eigenreflex liegen der Reiz und die Reaktion im selben Organ und es wird nur eine Synapse angesprochen. Reflexe dienen z. B. der schnellen Abwendung von Gefahren und der Regulation verschiedener Körperfunktionen (etwa der Muskelentspannung). Bei dem Fremdreflex werden mehrere Synapsen angesprochen. Der Reiz sowie die Reaktion darauf liegen in unterschiedlichen Organen. Die Reaktionszeit auf den Reiz ist hoch. Ein Beispiel für einen Fremdreflex ist das Wegziehen der Hand nach einem Schmerzreiz am Finger. 
  2. Die erworbenen Reize werden erlernt. Sie sind Grundlage der angeborenen Reize. Es handelt sich daher um einen ständigen Lernprozess. So wie man diese Reize erlernen kann, kann man sie jedoch auch wieder verlernen. 

So funktioniert ein Reflex im Körper

Im Rückenmark liegt das Reflexzentrum. Das Rückenmark geht in Höhe des großen Hinterhauptloches am Gehirn aus dem verlängerten Mark hervor und zieht im Wirbelkanal bis zur Höhe der Bandscheibe zwischen erstem und zweitem Lendenwirbelkörper herab. Über seine gesamte Länge entspringen beidseits in regelmäßigen Abständen insgesamt 31 Paare von Nervenwurzeln, die sich jeweils zu den Sinalnerven vereinigen. Dadurch wird das Rückenmark in 31 Segmente mit jeweils eigenen Reflex- und Verschaltungszentren unterteilt. Ein Reflex funktioniert über sogenannte Reflexbögen. 

  1. Ein Rezeptor funktioniert ähnlich wie eine Steckdose mit einem Stecker. Hier wird ein Reiz übertragen. Dies kann entweder aus einem Organ oder anderen Teilen des Körpers erfolgen. 
  2. Hochempfindliche Nervenfasern übertragen diesen Reiz weiter an das zentrale Nervensystem. Vergleichbar ist dies mit einer Glasfaserleitung, welche Signale im Internet ultraschnell überträgt. 
  3. Der Reiz löst eine Reaktion aus, welche Reaktion das ist, wird in einem Reflexzentrum im zentralen Nervensystem festgelegt. 
  4. Die Reaktion wird nun an das ausführende Organ übermittelt. 
  5. Nun wird die entsprechende Reaktion ausgeführt. Dies kann z. B. ein Muskel sein. 

Reflexbogen eines Eigenreflexes

Bei Eigenreflexen funktioniert dies ähnlich, hier sind Rezeptor- und Erfolgsorgan gleich. Monosynapsische Reflexe sind Eigenreflexe, hier erfolgt die Weiterleitung des Reizes nur über eine Schnittstelle (Synapse). Typisches Beispiel ist der diagnostisch wichtige Patellarsehnenreflex. Der Patellarsehnenreflex funktioniert so: Der Arzt haut mit einem kleinen Hämmerchen leicht auf das Knie. Die Reflexhandlung ist hier das Hochzucken des Beines. 

  1. Die Erregungsimpulse erreichen über den Spinalnerven das Rückenmark. 
  2. Der Zellkörper der leitenden Nervenzelle liegt im Spinalganglion. 
  3. Über die Hinterwurzel erreicht die Erregung die graue Substanz. 
  4. Im Vorderhorn findet die Umschaltung auf eine motorische Nervenzelle statt. 
  5. Der Erregungsimpuls verlässt das Rückenmark über die Vorderwurzel, läuft im Spinalnerv zum Muskel zurück und bewirkt dort die Reflexantwort. 
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