Der Schluckakt ist für alle Lebewesen wichtig um Nahrung und Flüssigkeit aufnehmen zu können. Dabei handelt es sich um einen sehr komplexen Vorgang, da der Körper auch dafür Sorge tragen muss, dass keine Flüssigkeit in die Lunge gerät. Doch wie genau funktioniert das?
So funktioniert das Schlucken
- Der Schluckakt ist am Anfang eine willkürliche Tätigkeit des Körpers. Ausgelöst wird er durch eine Reizung des Zungengrundes, wenn zum Beispiel Speichel im Mund ist. Spätestens, wenn der Schluckakt dann schon vorbereitet ist und Sie anfangen zu schlucken, geht er in eine unwillkürliche Reaktion über. Sie können ihn dann nicht mehr stoppen.
- Alleine bei diesem einen Vorgang sind 26 Muskelpaare beteiligt, die von Schluckzentrum im Hirnstamm geleitet werden. Dazu kommen noch 5 Hirnnervenpaare, die mit dazu helfen.
- Das Schlucken wird in 4 Phasen eingeteilt. Die orale Vorbereitungsphase, die orale Transportphase, die pharyngeale Transportphase und die ösophageale Transportphase.
- Bei der oralen Vorbereitungsphase wird das Essen erst zerkleinert und das Hirn bekommt die Information, dass es gleich etwas zu schlucken bekommt. Bei der oralen Transportphase beginnen die Muskeln zu arbeiten, sie schieben den Speisebrei zum Rachen und der Zungengrund bekommt die Information, dass es nun so weit ist. Solange der Brei noch nicht zu weit hinten im Rachen ist, können Sie den Schluckakt noch steuern, spätestens, wenn er aber zu weit hinten ist, schlucken Sie ganz automatisch.
- Bei der pharyngealen Transportphase befindet sich der Brei bereits hinter dem Rachen. Die Muskeln spannen sich an, um den Brei nach unten zu transportieren, das Gaumensegel spannt sich an, damit der Brei nicht in die oberen Luftwege gerät, die Stimmlippen schließen sich. Kehlkopf und Zungenbein heben sich, wodurch die Atemwege doppelt abgeschlossen werden.
- Bei der ösophagealen Transportphase öffnet sich die Cardi, damit der Brei in den Magen rutschen kann. Dieser Vorgang würde auch im Kopfstand funktionieren, Ihr Essen rutscht also auf jeden Fall in den Magen und nicht mehr zurück in den Mund.
Störungen beim Schluckakt
- Es gibt Erkrankungen, die eine Störung des Schluckakts auslösen können, zum Beispiel die Diphterie oder nach einem Schlaganfall. In diesem Fall arbeiten die einzelnen Teile nicht mehr sicher zusammen, was dazu rühren kann, dass der Speichel wegen einer mangelnden Schließung in die Lunge gerät.
- Mit einer Logopädie kann man dieses Problem manchmal beheben, der Patient bekommt dann eine Schlucktherapie. Oftmals kann man aber auch nichts machen, dann muss der Speichel regelmäßig abgesaugt werden.
- Das große Problem ist, dass Flüssigkeit in der Lunge zu einer Pneumonie führen und somit tödlich sein kann. Das passiert meist bei Menschen nach einem Schlaganfall, bei denen das Problem des Schluckens zu spät erkannt wird.
Wie der Schluckakt funktioniert, ist eigentlich ganz einfach. Es ist aber kaum vorstellbar, dass so viele Muskeln synchron zusammenarbeiten müssen.
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