Zuerst hat die moderne Wissenschaft versucht, die Intelligenz zu messen und den Verstand zu erklären. Ob ein Mensch Erfolg im Leben hat, sollte anhand eines Messwerts herausgefunden werden - dem Intelligenzquotienten. Allerdings wissen Wissenschaftler mittlerweile, dass ein einziger Wert bei Weitem nicht ausreicht, um die gesamte Intelligenz eines Menschen auszuloten. Gefühle und Emotionen spielen eine gleichermaßen große Rolle wie der Verstand. Wie genau die Neurobiologie das Entstehen der Gefühle erklärt, lesen Sie hier.
Das Entstehen der Gefühle im Gehirn
- Für das Entstehen von Gefühlen sind vor allem drei Areale des Gehirns zuständig. Es sind der Thalamus, der Mandelkern und der Neokortex. Zwischen diesen drei Regionen fließen Impulse, die für das Entstehen von Gefühlen entscheidend sind.
- Forschungen haben bewiesen, dass Gefühle auch ohne kognitive Anteilnahme entstehen. Dies bedeutet, dass sich Gefühle entwickeln können, die der Verstand erkenntnismäßig noch gar nicht erfassen konnte. Das Entstehen von Gefühlen geschieht somit schneller, als der Verstand sie verarbeiten kann.
- Der Weg eines menschlichen Gefühls durchläuft folgenden Weg: Reize treten über das Auge in das Gehirn ein. Dabei leitet das Auge ein Signal zunächst an die Gehirnregion des Thalamus. Vom Thalamus werden die vom Auge aus gesendeten Reize übersetzt, und an den visuellen Kortex weitergeleitet. Der visuelle Kortex trifft die Entscheidung, ob es sich beim ausgelösten Reiz um eine Emotion handelt oder nicht.
- Entscheidet sich der visuelle Kortex dazu, den Reiz als emotional einzustufen, dann leitet er die Information an den Mandelkern weiter. Der Mandelkern löst dann ein emotionales Signal im Körper aus.
- Allerdings können in bestimmten Gefahrensituationen schnelle emotionale Entscheidungen wichtiger sein, als die vorherige Abschätzung durch den Kortex. Dann werden Impulse direkt vom Thalamus zum Mandelkern weitergegeben. Der Mensch wird schon zu einer emotionalen Entscheidung gedrängt, bevor der Kortex den Reiz genau bestimmt hat.
Mit allen Sinnen emotional lernen
- Die Erkenntnisse der Biologie und Neurowissenschaften haben auch Einfluss auf die Erziehungswissenschaften. So ist das Lernen immer auch als ein emotionaler Vorgang zu verstehen.
- Für ein erfolgreiches Lernen gehört zum Beispiel eine lernförderliche Umgebung, die durch ein freundliches sowie verständnisvolles Miteinander zwischen Lehrer und Schüler erzielt werden kann.
- Sympathie untereinander fördert eine Lernumgebung und baut Lernwiderstände ab.
- Auch die Aktivierung aller Sinne erhöht den Erfolg des Lerners.
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