Das ständige Auf und Ab der Aktien ist jedem sicherheitsbewussten Anleger ein Graus. Zu sehen gibt es einen Zickzack-Kurs beispielsweise beim DAX, bei dem nur die risikobereiten Aktionäre ruhig schlafen könnten. Wer legt eigentlich den Aktienkurs der DAX-Unternehmen fest?
Auftrag der Börse: Feststellung der Aktienkurse
- Eine der wesentlichen Aufgaben von Börsen ist die Kursfeststellung eines Wertpapiers. Dazu beauftragt sie Kursmakler. Diese sind angehalten, Aktienkurse derart festzulegen, dass der maximal erzielbare Umsatz aus den vorhandenen Kauf- und Verkaufsaufträgen generiert wird.
- Diese Kursfeststellung ist insgesamt sehr kompliziert. In der Regel wird sie durch Computer unterstützt. Bei XETRA oder NASDAQ übernehmen Rechner die Feststellung komplett.
Faire Kurse der Wertpapiere sind nicht garantiert
Für Sie und die anderen Aktienanleger ist nicht allein von Bedeutung, wer den Aktienkurs festlegt, sondern wie er tatsächlich gebildet wird.
- Es prallen unterschiedlichste Interessen aufeinander. Für jeden Handelsabschluss werden ein Käufer und ein Verkäufer benötigt. Aufgrund aller unterschiedlichen Meinungen und Beweggründe ist es nicht feststellbar, warum ein spezieller Kurs zum jeweiligen Zeitpunkt zustande kommt.
- Wollten Sie das ermitteln, müssten Sie alle Marktteilnehmer nach ihren Beweggründen befragen. Es ist keinesfalls so, dass eine Analyse unmittelbar zu einer Kauf- bzw. Verkaufsentscheidung führt. Nimmt man eine Analyse als Grundlage, muss der Aktienkurs nicht unbedingt erklärbar und schon gar nicht fair sein.
Beispiel - wer den Kurs wie festlegt
Wenn Sie 100 Aktien einer bestimmten Aktiengesellschaft A besitzen und diese zu einem Preis von 50 Euro verkaufen möchten, ist der Weg der Dinge wie folgt:
- Sie rufen Ihre Bank an. Diese kontaktiert den Makler. Allein sind sie mit diesem Wunsch allerdings nicht. Zahlreiche weitere Menschen möchten eben diese Aktien von A verkaufen beziehungsweise kaufen. Jeder von ihnen hat seine eigenen Preisvorstellungen.
- All diese Gesuche erhält der Makler, der daraus ein Orderbuch erstellt. Käufer und Verkäufer werden ordentlich aufgeführt. Der Makler hat nun die Aufgabe beide zusammen zu bringen.
- Die Aktie hat einen Kurs bei Börsenstart von 50 Euro. Der Makler beginnt sein Gedankenspiel. In der Folge setzt er einen Kurs fest.
- Dann beginnt er zu prüfen, wie viele Käufer und Verkäufer sichtbar werden. Hat er bei einem avisierten Kurs von 50 Euro zwar 500 Käufer aber nur 450 Verkäufer, liegt kein ausgeglichenes Verhältnis vor. Er muss den Kurs erhöhen.
- Möglicherweise ist das bei 50,50 Euro der Fall. Das Geschäft kommt zustande. Erst dann verdient der Makler daran. Das ganze Spiel läuft nach dem immer gleichen Muster weiter.
Es kommen neue Orders. Es wird so lange geprüft und am Kurspreis gebastelt, bis sich Angebot und Nachfrage ausgeglichen darstellen. Ein neuer Aktienkurs wird festgelegt. Die einfachen Gesetze von Angebot und Nachfrage sind verantwortlich für den Zickzack-Kurs der Aktien. Gehören Sie zu den Anlegern mit hohem Ordervolumen, können Sie zum Teil für entsprechende Ausschläge sorgen.
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