Die Anfänge der Mathematik
Wer nicht mit Mathe zurechtkommt, wünscht sich einen Prügelknaben, dem er die Schuld in die Schuhe schieben kann. Wenn es auch Ihnen so geht, werden Sie jetzt ernüchtert sein, denn es gibt keinen "Herrn Mathe". Die oft ungeliebte, aber grundlegende Wissenschaft von der Zahl wurde nicht erfunden, sondern vielmehr entdeckt.
- Ihre Anfänge gehen zurück auf eine längst vergangene Zeit: Bereits vor der Antike wurde in den asiatischen und arabischen Hochkulturen fleißig gerechnet. Der Grund ist einfach: Schon damals wurde Handel betrieben, und Handel funktioniert nicht ohne Mathe. Doch auch großartige Bauwerke wie die Pyramiden der alten Ägypter wären ohne Mathematik nie entstanden.
- Wie ausgefeilt die Rechenkünste der Ägypter bereits waren, zeigt beispielsweise das Papyrus Rhind, ein uraltes Lehrwerk. Nicht weniger beeindruckend sind die Rechenkünste der Maya. Dieses Volk, das bereits 5000 v. Chr. an der karibischen und pazifischen Küste lebte, baute ähnlich riesige architektonische Meisterwerke und konnte zudem die Bahnen von Sonne und Mond berechnen.
- Es gibt zudem deutliche Anzeichen dafür, dass bereits in der Steinzeit Zahlen eine Rolle spielten. Mit anderen Worten - der Erfinder der Mathematik ist derjenige, der zum ersten Mal eins und eins zusammenzählte.
- In der Antike war die Mathematik fest in den Alltag verankert. Zum einen spielte sie im Bereich der Architektur eine Rolle, Euklid definierte die ersten Regeln der Geometrie. Zum anderen kam um 650 v. Chr. das erste Geld in Umlauf - eine Erfindung der Lyder, die die Mathematik damit für immer in den Alltag integrierten.
- Im Mittelalter tat sich wenig. Der Grund dafür ist, dass die Wissenschaft im Hochzeitalter der Religion verpönt war. Das Mittelalter gilt nicht als Epoche der großen wissenschaftlichen Entdeckungen. Vielmehr war es erst die Aufklärung, die den Forscherdrang der Menschen wieder weckte.
Erfunden und endlich weiterentwickelt - wer was getan hat
In der Neuzeit ging die Entwicklung der Mathematik Schlag auf Schlag voran.
- Wenn Sie mit Mathe verfeindet sind, kennen Sie das Gefühl, einfach nicht herauszufinden, welche Zahl sich hinter Variable x versteckt. Dafür, dass es überhaupt Variablen gibt, lässt sich ein Schuldiger finden: Erfunden wurden sie von Francois Viète im sechzehnten Jahrhundert.
- René Descartes ist vor allem für seine Philosophie bekannt. Darüber wird gern vergessen, dass er auch Mathematiker war. So war es kein Geringerer als Descartes, der das kartesische Koordinatensystem erfand. Dies tat er im Siebzehnten Jahrhundert.
- Mithilfe der Infinitesimalrechnung können Funktionen beschrieben werden. Eine Funktion, die vollständig beschrieben ist, ist logisch unbestreitbar. Viele kennen das Rechnen mit Funktionen aus der Oberstufe. Auch hier hatte Descartes seine Finger im Spiel, außerdem u.a. Leibniz und kein Geringerer als Newton.
- Isaac Newton war es auch, der im Siebzehnten Jahrhundert wichtige Grundlagen der Algebra erkannt und niedergeschrieben hat. Ohne ihn würden also bereits grundsätzliche mathematische Operationen heute nicht so funktionieren, wie sie bekannt sind.
- Das Zwanzigste Jahrhundert hingegen war dominiert von Albert Einstein, dessen Erkenntnisse allerdings nicht rein der Mathematik, sondern der mathematischen Physik zuzuordnen sind. Seine bekannte Relativitätsformel E = m x c2 befasst sich beispielsweise mit dem Energiegehalt von ruhenden Massen.
Die Reihe derer, die mathematische Regeln gefunden oder erfunden haben, ließe sich unendlich fortführen. Wichtig ist, dass sich im Bereich der Mathematik sehr viel in der Zeit zwischen 1600 n. Chr. und 1800 n. Chr. getan hat. Der genaue Anfang der Wissenschaft lässt sich hingegen nicht zurückverfolgen, weil - wenn auch in simpler Form - schon immer gerechnet worden ist.
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