Der Erfolg hat viele Väter, dies gilt auch für das Schachspiel
- Schach, das Spiel der Könige, welches heute annähernd auf der ganzen Welt bekannt ist, hat diese Bezeichnung im deutschen Sprachraum vom persischen Wort "Schah" für König abgeleitet. Wohl um kein anderes Brettspiel gibt es mehr "Streit" um die "Urheberrechte". So nehmen Indien, Persien und auch China für sich in Anspruch, dass es im jeweiligen Land erfunden wurde.
- Zwar gibt es in allen Anspruch erhebenden Staaten durchaus ähnliche, jedoch vollständig anders konzipierte Spiele, die als Vorläufer des Schachspiels angeführt werden. Aber es gilt als belegt, dass im Indien des 6. Jahrhunderts das Spiel der Könige unter dem Namen "Chaturanga" bereits so großen Anklang gefunden hatte, dass es in Aufzeichnungen der damaligen Zeit Erwähnung fand.
Eine Legende klärt auf, von wem das Spiel erfunden wurde
- Da jede Legende immer einen Funken Wahrheit enthält, ist anzunehmen, dass es tatsächlich "Sissa ibn Dahir" war, der dieses Spiel erfunden und seinem tyrannischem Herrscher vorgestellt hat. Auch der hier angegebene Zeitabschnitt 300 n. Chr. könnte die Richtigkeit dieser Annahme unterstreichen.
- Da bei diesem Spiel die mächtigste Figur, der König, ohne seine Mitstreiter wehrlos ist und nicht vermag, die ihm verliehene Macht umzusetzen, sollte dies dem Herrscher sein eigenes Fehlverhalten vorführen, und ihm so die Augen öffnen.
- Shihram war, laut Legende, von dem ihm gewidmeten Chaturanga so angetan, dass er es über das ganze Land verbreiten ließ und den Erfinder reich belohnen wollte. Der von Sissa ibn Dahir daraufhin geäußerte Wunsch, ihn mit Weizenkörnern zu entlohnen, dessen Anzahl mithilfe des von ihm erfundenen heutigen Schachspiels, ermittelt werden sollte, sollte ihm erfüllt werden.
- Der Herrscher nahm als Grund für dieses Verlangen übertriebene Bescheidenheit und Dummheit an und wies die Verantwortlichen an, dieses Verlangen zu erfüllen.
- Er musste am Ende erkennen, dass es ihm, dem Mächtigen, mit Reichtümern gesegnetem Herrscher, nicht möglich war, diesen "einfachen" Wunsch zu erfüllen. Der Grund hierfür lag in der Form, in der die Belohnung erfolgen sollte. Demnach sollte auf dem ersten Feld des Spielbretts ein Korn gelegt werden, auf jedem weiteren sollte jeweils die doppelte Menge des vorigen gelangen, was dazu führen musste, dass durch die ständige Verdoppelung der vorigen Anzahl bereits vor dem Erreichen des 64. Feldes, eine so große Anzahl an Körnern notwendig wurde, die im gesamten Reich nicht aufzubringen war.
Da keine andere Überlieferung die Erfindung dieses Spiels so eindeutig beschreibt, ist es anzunehmen, dass Sissa ibn Dahir tatsächlich der Erfinder der Urform des heutigen Spiels der Könige war.
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