Berechnung der Weltcuppunkte
Die Punktevergabe im Biathlon-Weltcup erfolgt nicht auf der Grundlage des FIS-Reglements, welches normalerweise bei alpinen und nordischen Skisportarten angewendet wird, sondern nach den Regelungen der IBU.
- Diese werden sowohl für die einzelnen Disziplinen als auch für den Gesamtweltcup verwendet. Der Führende in einer Disziplin trägt beim Start des entsprechenden Wettkampfs ein rotes Trikot, der Gesamtweltcupführende ein gelbes Trikot, wobei auch ein rot-gelb geteiltes Trikot möglich ist.
- Der große Unterschied zu der allgemeinen Punktevergabe der FIS besteht darin, dass die Erstplatzierten im Verhältnis zu den nachfolgenden Athleten deutlich weniger Punkte bekommen. So erhält der Sieger anstatt 100 Punkte lediglich 60 Weltcuppunkte, der Zweitplatzierte 54 Punkte (statt 80) und der Dritte 48 Punkte (anstatt 60).
- Während beim FIS-Reglement lediglich die besten 30 besten Athleten Weltcuppunkte erhalten, werden beim Biathlon die 40 bestplatzierten Sportler mit Punkten ausgezeichnet. Der 40. erhält dabei einen Punkt, der 39. zwei Weltcuppunkte usw. Ab Platz 9 (32 Weltcuppunkte) bekommt man für jede bessere Platzierung zwei Punkte mehr, sodass der 5. Platz mit 40 Punkten belegt ist, und als 4. Platz 43 Weltcuppunkte.
- Durch dieses spezielle Punktesystem der IBU sollen konstant hohe Leistungen der Athleten effektiv besser gewertet werden als stark schwankende Leistungen zwischen Podestplätzen und hinteren Rängen.
Zusätzliche Wettkämpfe und Streichresultate beim Biathlon
Eine normale Biathlon-Saison hat grundsätzlich 22 Einzelwettkämpfe, für die jeweils das oben beschriebene Punktesystem angewendet wird.
- Hinzu kommen noch eventuelle Wettkämpfe bei Weltmeisterschaften und Olympischen Winterspielen. Diese Wettkämpfe werden dann wie ein normales Weltcuprennen gewertet und fließen somit ebenfalls in die Disziplinen- bzw. Gesamtweltcupwertung mit ein.
- Eine besondere Regelung beim Biathlon sind die sogenannten Streichresultate. Seit der Biathlon-Saison 2011/12 werden im Gesamtweltcup die beiden schlechtesten Resultate eines Athleten gestrichen. Dadurch ist es theoretisch möglich, dass sich ein schlechter platzierter Athlet im Gesamtweltcup noch verbessert, weil seine beiden schlechtesten Platzierungen weniger Punkte ergeben, als dies bei einem besser platzierten Kontrahenten der Fall ist.
- Sinn und Zweck dieser Regelung bestehen darin, dass schlechte oder fehlende Ergebnisse wegen besonderer Umstände wie starker Wind, Krankheit oder defektes Material ausgeglichen werden können.
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