Um was genau handelt es sich bei Wasserstoff?
Wasserstoff ist das kleinste und häufigste Element des Universums. Anders als auf der Sonne, dem Saturn oder Jupiter kommt das farb- und geruchslose Gas auf der Erde fast ausschließlich in gebundener Form vor. Es steckt in fossilen Rohstoffen wie Erdgas und Erdöl sowie die Hälfte aller bekannten Mineralien.
Wasserstoff ist flüchtig und kommt daher in Verbindungen mit anderen Elementen vor. Reiner Wasserstoff muss also erst gewonnen werden. In der Regel wird dazu Elektrolyse eingesetzt.
Warum ist Wasserstoff zukunftsfähig?
Wasserstoff spielt in punkto Energiewende eine große Rolle, da er Eigenschaften hat, welche dabei helfen die Klimaziele zu erreichen. Wasserstoff ist vielseitig als Energiespeicher einsetzbar und gilt als Alternative zu fossilen Energieträgern wie Öl oder Gas.
Dabei ist es möglich, den Wasserstoff sowohl für Heizzwecke zu verwenden, als auch die im Wasserstoff gespeicherte Energie wieder in Strom zu wandeln. Auch als Antriebsenergie für schwere Lasten auf langen Strecken, etwa für Lkw oder Transportschiffe, ist Wasserstoff geeignet.
Allerdings gibt es hierbei noch einen entscheidenden Nachteil, denn die Herstellung ist aufwendig und teuer. Auch die Frage bezüglich des Transports von Wasserstoff zu den Kunden muss noch gelöst werden.
Ist eine Investition in Wasserstoff sinnvoll?
In Wasserstoff zu investieren heißt auch in einen stark eingegrenzten Sektor einzusteigen. Eine Investition in diese Technologie sollte jeder für sich selbst gut begründen.
Man sollte sich hierbei immer überlegen, warum Unternehmen aus dieser Branche stärker wachsen sollten als andere.
Zudem sollte man mit starken Schwankungen rechnen. Da sich die Wasserstoffbranche dynamischer entwickelt als traditionelle Sektoren wie Banken oder Lebensmittel, gibt es keine langjährigen Erfahrungswerte, die bei der Einschätzung helfen können.
Damit die Rendite nicht nur von der Wasserstoff-Branche abhängt, um also ein Klumpenrisiko zu vermeiden, sollte man nur einen Wasserstoff-ETF in einem breit aufgestellten Portfolio beimischen. Ein solcher ETF sollte nur eine Ergänzung zu den anderen Investments sein, auf keinen Fall eine alleinstehende Anlage im Depot.
Gibt es überhaupt schon Wasserstoff-ETFs?
In Deutschland gibt es derzeit zwei Wasserstoff-ETFs. Der L&G Hydrogen Economy UCITS ETF und der VanEck Vectors Hydrogen Economy UCITS ETF.
Beide sind physisch replizierende ETFs. Das heißt, dass ein ETF den Index real nachbildet. Es werden also die Wertpapiere eingekauft, die es auch im Index gibt. Er wird damit 1 zu 1 nachgebildet, mit genau derselben Gewichtung. Wenn die enthaltenen Aktien Gewinne in Form von Dividenden ausschütten, legen beide ETFs diese Gewinne wieder für Sie an. Das nennt man thesaurieren.
Die etwas breitere Streuung bei der Anzahl der Unternehmen und das deutlich größere Fondsvolumen sprechen aktuell eher für den ETF von L&G als für den von VanEck.
Da beide Fonds noch sehr jung sind, ist eine Wertentwicklung noch schwer einzuschätzen.
Wasserstoff ist eindeutig zukunftsfähig. Um die Energiewende voranzutreiben, ist Wasserstoff eine sehr gute Alternative zu fossilen Brennstoffen. Allerdings ist die Gewinnung von Wasserstoff noch sehr teuer und aufwendig. Viele Unternehmen in dieser Branche konnten noch keine Gewinne erzielen, weshalb eine Investition in diesen Sektor nicht allzu hoch gewichtet werden sollte. Als Beimischung in Form eines ETFs mit einer kleinen Tranche streut man sein Risiko, damit weniger Verluste entstehen können.
Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, ob die Investition in diese Branche sinnvoll ist. Je nach Risikobereitschaft kann man auch in Einzel-Werte investieren.
Angesichts der starken Schwankungen einzelner Werte sollten hier nur erfahrene Börsianer investieren.
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