Mögliche Ursachen für eine Wassereinlagerung im Körper
- Eine Herzmuskelschwäche, die so genannte Herzinsuffizienz, verursacht meist Ödeme an den Unterschenkeln und Knöcheln. Die Füllung und die Pumpfunktion des Herzens ist gestört, dadurch funktioniert der Transport des Blutes im Körper- bzw. Lungenkreislauf nicht mehr ausreichend. Kann der Körper dies nicht mehr ausgleichen, kommt es zur Wassereinlagerung im Körper.
- Zu Wassereinlagerung im Körper kann es auch bei der Veneninsuffizienz kommen, einer Erweiterung der Blutgefäße, die für den Rücktransport des Blutes aus dem Gewebe hin zum Herzen verantwortlich sind, mit Rückstau in den Körpervenen. Dadurch wird vermehrt Flüssigkeit aus den Venen in das umliegende Gewebe gedrückt. Übergewicht, langes Stehen und Schwangerschaft können die Ursache sein, da die Venen erweitert werden. Aber auch eine Beinvenenthrombose kann eine Veneninsuffizienz und somit eine Wassereinlagerung im Körper verursachen.
- Verschiedene Nieren- oder Lebererkrankungen, die mit einem Eiweißmangel einhergehen, können ebenfalls eine Wassereinlagerung im Körper bewirken. Bei einer Nierenentzündung etwa ist vor allem der Gesichtsbereich betroffen. Bei einer Leberzirrhose, einem narbigen Umbau des Lebergewebes, tritt die Wassereinlagerung vor allem im Bauchraum auf.
- Eiweißmangel kann natürlich auch durch eine Mangelernährung entstehen und so Wassereinlagerung im Körper hervorrufen. In den Industrieländern ist dies heutzutage aber eher selten der Fall, außer eventuell im Rahmen einer speziellen Diät.
- Durch den Heilungsprozess z.B. nach Operationen kommt es meist zu einer Entzündung, die eine lokale Schwellung und Wassereinlagerung mit sich bringt. Diese Ödeme verschwinden meist im Laufe des Heilungsprozesses.
- Eine Wassereinlagerung im Körper kann über einen relativ kurzen Zeitraum und örtlich begrenzt zum Beispiel auch bei einer Allergie oder nach einem Insektenstich auftreten. Bei einer Allergie können noch Schwellungen im Bereich der Nasen-, Rachen- und Bronchialschleimhaut hinzukommen.
- Bei Frauen kann eine Wassereinlagerung im Körper auch im Zusammenhang mit der Hormonumstellung während der Wechseljahre oder aber kurz vor der Menstruation auftreten. Meist sind dabei Gesicht, Hände und Brüste angeschwollen.
- Eine Arzneimitteltherapie kann eine Wassereinlagerung im Körper als Nebenwirkung mit sich bringen. So zum Beispiel bei der Einnahme von blutdrucksenkenden Mitteln oder Glukokortikoiden, zu denen Kortison zählt.
Möglichkeiten der Linderung bei Wassereinlagerung im Körper
Abhängig von der Ursache, die Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt abklären sollten, und der Ausprägung der Wassereinlagerung im Körper können verschiedene Maßnahmen Linderung verschaffen:
- Ist die Wassereinlagerung durch eine Entzündung, z.B. nach einer Operation, hervorgerufen worden, können Sie sich durch Kühlung des betroffenen Bereichs Linderung verschaffen. Kalte Umschläge, Eis oder Kühlpacks können helfen. Achten Sie darauf die betroffene Stelle nicht zu unterkühlen, damit der Stoffwechsel weiterhin arbeiten und die Entzündung bzw. Schwellung abgebaut werden kann.
- Bei Wassereinlagerung in Armen oder Beinen, kann Hochlagerung eine Linderung der Beschwerden bewirken. Wenn Sie tagsüber z. B. lange Stehen müssen und dadurch Schwellungen in den Beinen bekommen, sollten Sie Ihre Beine abends häufiger hoch lagern. Dadurch wird der Abfluss der Wassereinlagerung allein durch die Schwerkraft beschleunigt.
- Eine weitere bewährte Methode zur Linderung von einer Wassereinlagerung im Körper ist die Kompression. Vor allem bei Beinödemen aufgrund einer Veneninsuffizienz kann das Tragen von Kompressionsstrümpfen helfen. Je nach Schwere der Stauung müssen diese eventuell maßangefertigt und täglich getragen werden.
- Bei einer vermehrten Wassereinlagerung im Körper können auch die so genannte Entstauungsgymnastik oder allgemein entstauende Sportarten Linderung verschaffen. Entstauungsgymnastik wird meist als Therapie in der Gruppe angeboten. Das Wirkungsprinzip beruht darauf, dass in dem betroffenen Bereich endgradige Bewegungen gemacht werden. Das bedeutet, die Gelenke werden also in ihrer vollen Bewegungsmöglichkeit benutzt. Bei Wassereinlagerungen in den Beinen kann zum Beispiel folgende Übung helfen: Legen Sie sich zunächst auf den Rücken. Die Beine können Sie entweder ausstrecken, mit einem rechten Winkel in Knie- und Hüftgelenk in der Luft halten oder auch hoch lagern. Nun strecken und beugen Sie abwechselnd Ihre Füße. Machen Sie die Bewegung am besten gegengleich, das bedeutet, während der eine Fuß gestreckt ist, ist der andere gebeugt. Dabei sollten Sie darauf achten, dass Sie die Bewegung im vollen Ausmaß machen, also soweit strecken und beugen wie möglich. Sportarten, die entstauen und somit Linderung verschaffen können, sind zum Beispiel Fahrradfahren, Schwimmen und Golf (v.a. bei Armödemen).
- Äußerst wirksam, um bei Wassereinlagerung Linderung zu bringen, ist die Lymphdrainage durch einen Physiotherapeuten. Sie wird im Bedarfsfall vom Arzt verordnet.
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