So entstehen Wasseransammlungen
- Wenn sich in den Beinen Wasseransammlungen bilden, so ist dies ein Hinweis darauf, dass das Lymphsystem nicht richtig arbeitet. Dies ist dafür zuständig, die Lymphflüssigkeit im Körper zu transportieren und gleichmäßig zu verteilen.
- Besonders im Sommer kennen viele Menschen das Phänomen, dass sich die Füße und Beine schwer anfühlen und sich Wasser staut. Dies geschieht durch die erweiterten Gefäße, die dann den Transport nicht mehr gut bewältigen können.
- Dasselbe Phänomen kann man bei Krampfadern oder anderen Erkrankungen der Venen oder des Lymphsystems beobachten.
- Schwangere haben oft durch die hormonelle Veränderung im Körper mit Wassereinlagerungen in den Beinen zu kämpfen, auch wenn dies nur eine vorübergehende Erkrankung ist, sollte trotzdem etwas gegen die angestaute Lymphflüssigkeit unternommen werden.
Das hilft gegen Wasser in den Beinen
- Um die Flüssigkeit abzubauen und das Lymphsystem zu unterstützen, eignet sich am besten Lymphdrainage. Sie wird von speziell geschulten Physiotherapeuten oder Masseuren durchgeführt. Achten Sie unbedingt darauf, dass der Behandler die Zusatzausbildung zur manuellen Lymphdrainage hat. So ist gesichert, dass Sie die richtige Behandlung erhalten.
- Die Lymphdrainage wird vom Hausarzt auf Rezept verordnet und sollte je nach Ausprägung und Schwere einmal pro Woche bis einmal alle zwei Wochen durchgeführt werden, bei Bedarf auch häufiger; dies entscheidet Ihr Therapeut.
- Zur Unterstützung der Lymphdrainage kann eine Kompression helfen, mittels Strümpfen oder Wickelungen wird so das Lymphsystem unterstützt. In der Schwangerschaft kann es hilfreich sein, vorbeugend leichte Kompressionsstrümpfe zu tragen, damit sich gar nicht erst eine Wasseransammlung in den Beinen bildet.
- Bewegung unterstützt den Rücktransport der Flüssigkeit, Sie sollten also auch mit geschwollenen Beinen nicht auf Bewegung verzichten. Einengende Kleidung sollte vermieden werden.
- Entwässerungstabletten oder eine Reduktion der Trinkmenge haben keinerlei Wirkung auf die Anstauung von Lymphflüssigkeit, damit schaden Sie Ihrem Körper eher, als dass es etwas nutzt.
Wassereinlagerungen in den Beinen - das können Sie tun
- Suchen Sie bei Wassereinlagerungen in den Beinen Ihren Hausarzt auf. Neben der Verdachtsdiagnose Herzinsuffizienz führen weitere Krankheiten zu Wassereinlagerungen in den Beinen, die ärztlich abgeklärt werden müssen.
- Sind die Beine geschwollen, legen Sie sie so oft wie möglich hoch. Die gestaute Flüssigkeit in den Venen wird so leichter abtransportiert.
- Machen Sie regelmäßig Venengymnastik. Ein Phlebologe, Facharzt für Venenerkrankungen, kann Ihnen passende Übungen zeigen.
- Bei Wassereinlagerungen in den Beinen wiegen Sie sich jeden Tag zur gleichen Uhrzeit. Nehmen Sie innerhalb weniger Tage ein bis zwei Kilogramm ohne Nahrungsveränderungen zu, informieren Sie Ihren Arzt. Eventuell wird nun verstärkt Wasser in den Beinen eingelagert - die Ursache muss gefunden werden.
- Machen Sie es wie Vater Kneipp und lassen Sie in der Badewanne kaltes Wasser ein. Darin treten Sie ein paar Minuten lang abwechselnd mit den Beinen.
- Stützstrümpfe unterstützen die Funktion Ihrer Venen. Solche Strümpfe haben mittlerweile den Schrecken der vergangenen Tage verloren - es gibt sie in modischen Farben und Mustern.
- Tragen Sie bequeme und möglichst flache Schuhe. Hochhackige Schuhe können die Wassereinlagerungen in den Beinen verstärken.
- Sitzen Sie möglichst nicht mit überkreuzten Beinen, dadurch wird der Abtransport der Flüssigkeit erschwert.
- Verzichten Sie auf Alkohol und Nikotin, da beide Stoffe die Blutgefäße schädigen beziehungsweise verengen können.
- Ist Ihnen ein schwaches Herz bekannt, trinken Sie genug, aber nicht übermäßig viel. Zu viel aufgenommene Flüssigkeit belastet das Herz und führt wiederum zu einer Verstärkung der Symptome.
- Legen Sie einmal pro Woche einen Reis- oder Gemüsetag ein. Dadurch wird die Ausscheidung angeregt und das Herz entlastet.
- Bei Übergewicht versuchen Sie schonend, Ihr Gewicht zu reduzieren. Eine einseitige, kurzfristige Diät hilft hier aber nicht, eine langfristige ballaststoffreiche Ernährung ist gesünder und wirkungsvoller.
- Reduzieren Sie in Ihren Mahlzeiten das Kochsalz. Übermäßige Mengen Kochsalz binden Wasser im Körper, sodass dieses nicht ausgeschieden wird.
- Schwangere sollten Ödembildung in den Beinen besonders ernst nehmen und umgehend den Rat Ihres Gynäkologen einholen, denn Wasseransammlung in den Beinen während der Schwangerschaft kann Anzeichen einer Präklampsie sein. Dies ist eine Schwangerschaftskomplikation, die durch Blutdruckerhöhung, Eiweißausscheidung im Urin und Ödembildung gekennzeichnet ist und dringend der Behandlung bedarf.
- Mit Reistagen haben Sie eine ungefährliche Möglichkeit, gegen die Wasseransammlung in den Beinen vorzugehen, indem Sie Ihren Körper auf milde Art entwässern. An den Reistagen müssen Sie auf Kochsalz verzichten, an den übrigen Tagen sollte die Salzzufuhr eingeschränkt werden, denn Salz bindet Wasser im Körper und begünstigt dadurch die Ödembildung.
- Für einen Reistag kochen Sie sich einfach einen Topf mit Reis, aber ohne Beigabe von Salz, dafür können Sie ihm klein geschnittene Apfelstücke und einige Rosinen beigeben und ihm so Geschmack verleihen. Mit etwas Zimt und Süßungsmitteln Ihrer Wahl runden Sie das Reisgericht ab. Nun essen Sie einen Tag lang ausschließlich diesen Reis. Dies können Sie an ein bis zwei Tagen pro Woche tun und so die Wasseransammlung in den Beinen verringern. Empfehlenswerte Getränke sind Leitungswasser und Kräutertees.
Ansammlungen von Wasser im Bein - diese Übungen helfen
Wenn Sie unter Wasser in den Beinen leiden, sollten Sie gezielte Gymnastikübungen durchführen, um die Beschwerden zu lindern.
- Als besonders effektiv hat sich in diesem Zusammenhang eine spezielle Fußübung erwiesen, bei der Sie versuchen, mit den Füßen Taschentücher vom Boden aufzuheben.
- Eine weitere wirkungsvolle Methode führen Sie mithilfe eines Igelballs durch. Rollen Sie den Ball mit den Fußsohlen einige Male auf und ab, legen Sie dann eine kurze Pause ein und fahren Sie anschließend mit der Übung fort.
- Darüber hinaus hilft Wassertreten. Füllen Sie kaltes Wasser in einen Eimer, stellen Sie Ihre Füße hinein und führen Sie mindestens 10 Minuten lang Tretübungen durch.
- Marschieren Sie in zügigem Tempo auf der Stelle. Auch diese Übung sollte mindestens 10 Minuten lang durchgeführt werden.
- Einfache Trainingseinheiten gegen Wasser in den Beinen können Sie sogar durchführen, während Sie im Büro am Schreibtisch sitzen. Heben Sie beispielsweise abwechselnd die Fußballen und lassen Sie Ihre Zehen kreisen. Wackeln Sie zusätzlich leicht mit den Zehen.
- Einige Ausdauersportarten haben sich zur Linderung der Symptomatik besonders bewährt: Wassergymnastik, Walking und Schwimmen lassen dicke Beine langsam abschwellen.
Was bei schweren Beinen außerdem hilft
- Reiben Sie die geschwollenen Beine täglich mit Franzbranntwein ein.
- Nehmen Sie bevorzugt entwässernde Nahrungsmittel zu sich. Besonders bewährt haben sich in diesem Zusammenhang Zitrusfrüchte, Ananas und Kiwis. Auch Spargel, Erdbeeren und Salat entlasten die Beine.
- Trinken Sie mindestens 2,5 Liter Wasser am Tag und laufen Sie, so oft es geht, barfuß!
Weitere Autoren: Linda Benninghoff, Laura Marie Balzer, Marie-Rose Duchstein
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